Xing, Facebook, Linkedin

7 Tipps für Ihr Job-Profil in Netzwerken

23.06.2022
Profile in Social Networks sollten für Google optimiert sein. Dieser und sechs weitere Ratschläge, um bei surfenden Personalern einen guten Eindruck zu machen.
Lückenhafte Profile auf Karriere-Seiten wie Xing lassen auf eine schlechte Arbeitshaltung schließen, meint Karriere-Berater Tim Schoonover.
Foto: Xing

In Karriere-Netzwerken im Internet wollen sich Bewerber im besten Licht darstellen - manchen gelingt genau das Gegenteil. Sie geben zu viel oder sogar Widersprüchliches über sich preis und pflegen ihr Profil schlecht. "Wir müssen uns im Umgang mit diesen Seiten noch besser üben und verstehen lernen, wie genau sie funktionieren", sagt Tim Schoonover von der amerikanischen Personalberatung OI Partners im Gespräch mit Meridith Levinson von unserer US-Schwesterpublikation CIO.com.

Vor allem, wer sich nicht nur auf einer Seite, sondern gleichzeitig auf Xing, Linkedin und Facebook präsentiert, muss die Funktionen jedes Netzwerks verstehen. Das erste Augenmerk sollte laut Schoonover den Datenschutz-Einstellungen gelten: Ist das Profil öffentlich oder kann ich einschränken, wer meine Daten vollständig sehen kann? Wenn Arbeitgeber ohne Einschränkung die Profile auf mehreren Seiten einsehen können, müssen sie auf jeden Fall alle auf demselben Stand sein, mahnt der Karriere-Experte.

Wer in einem professionellen Netzwerk ein lückenhaft ausgefülltes Profil stehen lässt, muss damit rechnen, als jemand angesehen zu werden, der einmal Angefangenes nicht zu Ende führt. Und wer sich auf Facebook privat völlig anders darstellt als auf Job-Seiten, wirke wenig seriös, so Schoonover. Er rät dazu, sieben Dinge zu beachten.

1. Keywords für Suchmaschinen

In der Flut der Profile haben Personaler manchmal ihre liebe Not, geeignete Kandidaten herauszufiltern. Wer seine Kenntnisse, Erfahrungen und die angestrebte Position klar und schlagwortartig auf den Punkt bringt, erleichtert Personalverantwortlichen die Suche und macht sich auch über Suchmaschinen wie Google besser auffindbar.

2. In Job-Netzwerken den Karriere-Status mitteilen

Ob Freiberufler, fester Freier oder Teilzeit-Angestellter - der Status der derzeitigen Beschäftigung gehört laut Schoonover ins Netzwerk-Profil. Außerdem sollten Netzwerker angeben, welche Art der Anstellung sie suchen.

3. Empfehlungen von Kunden und Chefs veröffentlichen

Persönliche Empfehlungen sind hierzulande weniger üblich als in den USA - wer die Möglichkeit hat, eine Beurteilung von früheren Geschäftspartnern zu bekommen, sollte sie dennoch ergreifen. Darum muss man nicht einmal in jedem Fall ausdrücklich bitten. Schoonover empfiehlt eine andere Taktik: Einfach selbst eine gute Beurteilung über einen Geschäftspartner schreiben - er wird sich sicher gern revanchieren.

4. Personalisierte URLs

Mitglieder von Facebook und Linkedin können Links zu ihren Profilen kreieren, die den eigenen Namen enthalten. Das macht ein Profil laut Schoonover suchmaschinenfreundlicher. Tippt ein Personaler den Namen eines potenziellen neuen Angestellten in die Suchmaschine ein, landet ein Profil mit dem Namen in der Internet-Adresse weiter oben unter den Suchergebnissen. Die persönliche URL gehört dem Karriere-Berater zufolge auch auf Lebenslauf, Anschreiben und Visitenkarte.

5. In Gruppen mitdiskutieren

Fachwissen mit anderen teilen und öffentlich unter Beweis stellen können Netzwerker in Gruppen - möglichst zu ihrem Spezialthema. Überraschende Fragen heizen die Diskussion an, fundierte Antworten sprechen für Sachkenntnis. "Sie können in Gruppendiskussionen hervorragend zeigen, wer Sie beruflich sind", meint Schoonover. "Das ist fast wie auf einer Fachtagung."

6. Höflich sein

Scheinbar Wildfremde schließen sich einem auf Twitter als Follower an oder wollen auf Facebook Freundschaft schließen - Schoonover rät davon ab, solchen Anwärtern einfach einen Korb zu geben. Die Kontaktanfrage positiv erwidern und versuchen, herauszufinden, wie man dem anderen helfen kann, lautet sein Vorschlag.

7. In Job-Profilen auf Rechtschreibung und Grammatik achten

Nichts spricht deutlicher für schlechte kommunikative Fähigkeiten und schlampige Arbeit als falsche Schreibung und Grammatikfehler, warnt Schoonover. Wer sich also bei Linkedin, Xing oder Facebook vorstellt, sollte seine Texte lieber zweimal durchlesen als sie um jeden Preis schnell zu veröffentlichen.

Netiquette für E-Mail, Smartphone und Social Media
Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media...
... finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst.
Knapp und präzise ...
... sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple!
Rechtschreibung
Auf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen.
Tempo ...
... ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden.
Betreff
Er sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden.
"Kopie an" und "Antworten an alle"...
... sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen.
Rechtliche Bestimungen
Pflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen.
Spam ...
... einfach ignorieren. "Unsubscribe" bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann.
Dringende Fälle ..
... müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen.
Handypause in Meetings ...
... ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab.
Klingeltöne ...
... bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten.
Business-Lunch
Hier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten.
Telefonieren vor Kollegen ...
... sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein.
SMS
Kurz und knapp reicht völlig.
Sich selbst zensieren
Keine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten.
Werbung auf Social Media ...
... ist tabu, da "Friends" und "Follower" nicht mit ihr belastet werden wollen.
Empfehlungen geben, ...
... zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen.
Keine Fotos vom Mittagessen, ...
... denn sie interessieren niemanden.