IT-Freiberufler

Android App-Entwickler dringend gesucht

05.04.2011 von Andrea König
Zwar haben sich mehr als 60 Prozent der freien App-Entwickler auf Apple spezialisiert. Doch Auftraggeber suchen dreimal so häufig nach Android-Experten, wie Gulp herausfand.

Fast zwei Drittel der freiberuflichen App-Spezialisten sind im Apple-Bereich tätig. Wie eine Umfrage des Projektportals Gulp ergab, haben sich 60,2 Prozent der App-Entwickler auf iPhone, iPad und iOS spezialisiert. Die Android-Experten belegen mit großem Abstand den zweiten Rang.

Freiberufliche App-Entwickler sind jünger als der durchschnittliche IT-Freelancer.
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Nur 16,5 Prozent der freiberuflichen App-Entwickler haben Android zu ihrem Spezialgebiet erklärt. Windows (8,4 Prozent), Symbian (8,2 Prozent) und Blackberry (6,7 Prozent) bewegen sich allesamt im einstelligen Prozentbereich.

Beim Bedarf an Freiberuflern dominiert allerdings nicht Apple sondern Android. In den Apps-Anfragen die das Projektportal auswertete, suchten die Auftraggeber dreimal so häufig Android-Spezialisten als Apple-Experten. Auf Platz zwei folgen recht abgeschlagen die iPhone/iPad-Experten, auf dem dritten Rang Windows Phone und Windows Mobile.

Je nach Spezialgebiet unterscheiden sich auch die Skills, die ein Spezialist für mobile Apps mitbringen sollte: Entwickler für iPhone und iPad benötigen in der Regel Know-how in der Programmiersprache Objective-C sowie mit den Entwicklungs-Frameworks Cocoa oder Cocoa Touch und der Entwicklungsumgebung Xcode. Wer sich auf Android-Apps spezialisiert, arbeitet in der Regel mit Java und XML. Häufig wird als Entwicklungsumgebung Eclipse mit dem Android Development Tools (ADT) Plugin verwendet.

Auffallend ist, dass der App-Entwickler mit 40 Jahren vier Jahre jünger als der durchschnittliche IT-Freelancer ist. 23,2 Prozent der Mobile Apps-Spezialisten sind jünger als 34 Jahre. Unter den durchschnittlichen IT-Freelancern kommen nur 9,8 Prozent aus dieser Altersklasse.

Stundensatz von 68 Euro für App-Entwickler

Die meisten Freelancer für mobile Apps kommen aus dem Postleitzahl-Gebiet D8 (u.a. München).
Foto: Gulp

Beim Projektportal sieht man darin auch den Grund, weshalb die Stundensätze im Mobile-Bereich unter den durchschnittlichen Honoraren liegen. Selbstständige mit weniger Berufserfahrung erhalten in der Regel ein niedrigeres Honorar als erfahrenere Freelancer. Die Mobile-App-Entwickler bei Gulp fordern im Schnitt einen Stundenlohn von 68 Euro und liegen damit vier Euro unter dem Durchschnitt. Während 16,8 Prozent aller IT-Freiberufler Honorare über 90 Euro einfordern, tun dies bei den App-Entwicklern nur 11,2 Prozent.

Die meisten der Mobile-App-Freelancer - 21,4 Prozent - kommen aus dem Postleitzahl-Gebiet D8 (München, Ingolstadt). Auf Platz zwei und drei folgen mit jeweils 13,1 Prozent D6 (Frankfurt am Main, Mannheim) und D7 (Stuttgart, Karlsruhe). Vergleichsweise hoch ist der Anteil an Freelancern in der Region D1 (Berlin, Potsdam).

Das Projektportal Gulp hat für die Marktstudie zum Thema App-Entwickler die Profile der mehr als 75.000 in die Gulp-Datenbank eingetragenen IT-Spezialisten, den Gulp Trend Analyzer und die über Gulp an Freelancer zugestellten Projektanfragen analysiert.