Sicherheitsstudie

Angst vor Angriffen auf Smartphones steigt

19.08.2010 von Thomas Pelkmann
Die mobile Internet-Nutzung nimmt stark zu, hat Kaspersky in einer Umfrage festgestellt. Damit wächst auch die Angst vor Angriffen.

Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Smartphone-Nutzer in Deutschland hält das mobile Internet für gefährlicher, als das Surfen am PC. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Antivirenspezialists Kaspersky Lab, für die insgesamt 500 deutsche Anwender zum Thema mobile Sicherheit befragt wurden.

Einzelergebnisse der Kaspersky-Umfrage
Unter den Nutzern des Blackberrys
gibt es mehr mit Hochschulabschluss als bei den Käufern des iPhones.
Männer über 40
neigen ebenfalls eher zum Blackberry.
Jeder zehnte User
speichert auch sensible Daten und Passwörter auf seinem Smartphone.
Die übergroße Mehrheit der Anwender
schützt ihr Smartphone mit Passwort vor unberechtigten Benutzern.
Nur vier Prozent aller Smartphone-Nutzer
verwenden ein Antivirenprogramm fürs mobile Gerät. Immerhin jeder Zehnte plant die Anschaffung.
Ein Drittel aller Mobilsurfer
findet das Internet auf dem Handy gefährlicher als das auf dem Desktop.
iPhone-Nutzer stehen mehr aufs Unterhaltungsprogramm,
während Blackberry-User ihr Gerät eher zum Arbeiten verwenden.
Junge Leute
stehen eher auf Instant Messenger und Online-Spiele.
iPhoner
sind eher selbständig, als die Anwender anderer Smartphones.

Ungefähr jeder siebte Nutzer verwendet Antiviren-Programme für seine mobilen Endgeräte wie Smartphones, PDAs oder Tablet-PCs. Jeder Vierte bis Fünfte möchte sich wenigstens künftig eine Sicherheitslösung für ihr Smartphone zulegen.

Die gewachsene Sorge um neue Bedrohungen über mobile Endgeräte hängt wohl auch mit der steigenden Popularität von Smartphone & Co. zusammen: Während noch 2007 lediglich 13 Prozent der Befragten über ihr Smartphone ins Internet gegangen sind, waren das im Jahr 2009 bereits 41 Prozent.

Besonders beliebt ist das mobile Web bei jungen Menschen: 38 Prozent der Befragten nutzen das Internet mindestens einmal am Tag vom Smartphone aus. Bei den 12- bis 19-Jährigen sind sogar 58 Prozent täglich über ihr mobiles Gerät im World Wide Web unterwegs.

Dabei sind E-Mail und Internetdienste am beliebtesten: Zwei Drittel der Befragten nutzen diese Services auf ihrem Smartphone. Jüngere Nutzer zwischen 12 und 29 Jahren verwenden ihr Smartphone für Unterhaltung und Social Media - Instant Messenger, Spiele und E-Books sind hier am beliebtesten. Soziale Netzwerke wurden von 28 Prozent der Befragten besucht, 20 Prozent verwenden eine spezielle Applikation dafür. Zunehmend werden auch anderer Dienste mobil genutzt - vorwiegend Navigationsdienste, Wettervorhersagen, News und Online-Shopping-Angebote.

Auch Online-Banking übers Smartphone ist in

Das Surfen über Smartphones und Tablet-PCs bezieht Kaspersky zufolge zunehmens auch sensible Anwendungsbereiche ein. So öffneten im vergangenen Jahr 31 Prozent der Befragten Seiten von Online-Banking-Diensten beziehungsweise des Online-Bezahlsystems PayPal über ihre mobilen Endgeräte. Nur jeder Sechste setzt dafür eine spezielle Applikation ein, der Rest verwendet den Browser.

Eine letzte Erkenntnis befeuert die Diskussion um die Business-Tauglichkeit des iPhones von Apple: Ein Vergleich mit Blackberry-Nutzern zeigt, dass das iPhone eher zum aktiven Internet-Surfen und der Blackberry eher Business-orientiert eingesetzt werden, beispielsweise für die Bearbeitung von Dokumenten.

"Unsere Umfrage zeigt, dass die Nutzung des mobilen Internets über Smartphones stark im Kommen ist", kommentiert Axel Diekmann, Managing Director Central Europe bei Kaspersky Lab, die Beliebtheit der mobilen Geräte. "Gleichzeitig ist aber die Aufklärung über die potenziellen Gefahren enorm wichtig, denn die Nutzung des mobilen Internets ist genauso gefährlich, wie das Surfen auf herkömmlichen Computer," so der Virenschutz-Experte.

Immerhin gebe es Anzeichen für ein gestiegenes Sicherheitsbewusstsein: So ergab die Kaspersky-Umfrage, dass immerhin 75 Prozent der Befragten den Zugang zu ihrem mobilen Telefon mit einem Passwort sicherten. Die meisten der auf den Smartphones gespeicherten Daten sind private Nutzerdaten wie SMS, Kontakte, Bilder oder Videos. Jeder zehnte Smartphone-Nutzer speichert aber auch sensible Daten und Passwörter auf seinem Gerät.