Facebook-Verbot

Angst vor Laptop- und Smartphone-Verlust

04.10.2010 von Andrea König
IT-Verantwortliche von US-Unternehmen sorgt beim Datenverlust vor allem der physische Verlust von Laptops, Smartphones und anderen mobilen Geräten. Soziale Netzwerke und E-Mails erregen Sicherheitsbedenken.

Trotz wachsendem Sicherheitsbewusstsein sind US-Unternehmen in hohem Ausmaß von Datenverlusten betroffen. Insgesamt 36 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihr Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten von der Enthüllung sensibler oder peinlicher Informationen betroffen war. Das ergab eine Studie des SaaS-Anbieters Proofpoint.

Ein knappes Drittel der Unternehmen bestätigt, dass in ihrem Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten Kundeninformationen auf unzulässige Weise veröffentlicht oder gestohlen wurden. So berichteten 29 Prozent, dass bei ihrem Arbeitgeber im vergangenen Jahr geistiges Eigentum auf unzulässige Weise veröffentlicht oder entwendet wurde.

53 Prozent der Befragten haben große Bedenken beim Thema soziale Netzwerke und sorgen sich wegen des Risikos, dass Informationen durchsickern. 53 Prozent verbieten ihren Mitarbeitern ausdrücklich die Nutzung von Facebook, 31 Prozent die von LinkedIn.

Außerdem beobachtet ein Fünftel der Unternehmen, ob in sozialen Netzwerken geheime, sensible oder private Informationen über sie veröffentlicht werden. 20 Prozent haben wegen Verletzung der Social Networking-Richtlinien Disziplinarmaßnahmen gegen einen Mitarbeiter eingeleitet. Sieben Prozent haben einem Mitarbeiter wegen der Verletzung dieser Guidelines gekündigt.

54 Prozent der befragten Unternehmen sorgen sich außerdem, dass vertrauliche, sensible oder private Unternehmensinformationen über Blogs und Pinnwandeinträge nach außen sickern. Elf Prozent haben schon einmal eine Kündigung ausgesprochen, weil ein Mitarbeiter gegen vorliegende Regeln zur Nutzung von Blogs und Pinnwandeinträgen verstoßen hat.

Was IT-Verantwortliche sorgt

Bei Twitter und SMS haben 51 Prozent der Unternehmen große Bedenken, dass vertrauliche, sensible oder private Unternehmensinformationen an die Öffentlichkeit gelangen. 59 Prozent verbieten die Nutzung von Twitter.

Bei Medienportalen wie Youtube haben 52 Prozent der Befragten große Bedenken, dass Informationen nach außen dringen. 53 Prozent verbieten die Nutzung der Portale.

Die größte Sorge der IT-Verantwortlichen ist der physische Verlust von Laptops, Smartphones und anderen mobilen Geräten, auf denen sensible Informationen gespeichert sind (64 Prozent). 56 Prozent sorgen sich wegen des Datenverlusts von E-Mails, die von mobilen Geräten versendet werden.

35 Prozent der Unternehmen stellen Nachforschungen an, ob in E-Mails geheime, sensible oder private Informationen über sie veröffentlicht werden. 50 Prozent haben wegen Verletzung der datenschutzrechtlichen E-Mail-Richtlinien schon einmal Disziplinarmaßnahmen gegen einen Mitarbeiter eingeleitet, 20 Prozent eine Kündigung ausgesprochen.

55 Prozent der Befragten haben große Bedenken, dass vertrauliche Informationen per Mail nach draußen sickern. Die Befragten schätzen, dass durchschnittlich eine von fünf gesendeten E-Mails einen rechtlich, finanziell oder richtlinenmäßig bedenklichen Inhalt enthält. 37 Prozent lassen den Inhalt gesendeter Mails durch Mitarbeiter überwachen, 48 Prozent prüfen gesendete Mails regelmäßig.

SaaS und Cloud Computing

Beim Thema SaaS und Cloud Computing sind die IT-Entscheider geteilter Meinung. 49 Prozent stimmen der folgenden Aussage zu: "Der Trend in Richtung SaaS- und Cloud Computing-Lösungen im Unternehmen bedeutet eine ernstzunehmende Erhöhung des Risikos von Datenverlusten."

Trotz Bedenken kommen diese Technologien aber zum Einsatz: 52 Prozent haben bereits eine SaaS-Lösung zum Schutz von eingehenden E-Mails gegen Spam und Malware im Einsatz, weitere 17 Prozent planen eine solche Lösung. Eine SaaS-Lösung zum Schutz vor Datenverlust für ausgehende Nachrichten und für Compliance-Zwecke haben bereits 31 Prozent der Befragten genutzt. 19 Prozent planen den Einsatz der Technologie.

58 Prozent der Befragten gaben an, dass Budgetkürzungen sie einschränken, vertrauliche, urheberrechtlich geschützte oder sensible Informationen zu schützen. 53 Prozent antworteten, dass die Einschränkungen auch von Entlassungen von IT-Mitarbeitern in den vergangenen zwölf Monaten herrühren.

SaaS-Anbieter Proofpoint führt die Studie zum Thema E-Mail-Sicherheit jährlich durch. Es wurden 261 Entscheidungsträger im Bereich E-Mail und Messaging von großen US-Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern befragt.