Mit SAP, Microsoft & Co.

Atos harmonisiert Bundeswehr-Systeme

17.01.2013 von Johannes Klostermeier
Die Bundeswehr hat Atos mit dem ersten Teilprojekt zur Harmonisierung und Migration der Führungsinformationssysteme beauftragt. Beteiligt sind weitere Partner.
Im Beisein von Hubert Geml (Atos) und Werner Breitbach (BAAINBw) unterzeichnen Bernd Lautemann (BAAINBw) und Jörn Becker (Atos) den Vertrag (v.l.)
Foto: Atos

Der internationale IT-Dienstleister Atos übernimmt den ersten Teil des Projektes zur Harmonisierung und Migration der Führungsinformationssysteme (HaFIS) der Bundeswehr. Das teilte das Unternehmen in einer Presseerklärung mit. Die Führungsinformationssysteme dienen der Bundeswehr dazu, nationale und multinationale Einsätze vorzubereiten, zu führen und auszuwerten.

HaFIS zielt unter anderem darauf ab, einzelne Teilsysteme besser zu integrieren und damit operative und taktische Informationen für alle Führungsebenen durchgängig und schneller verfügbar zu machen. Das Projekt läuft diesen Monat an.

IT-Strategie des Verteidigungsministeriums umsetzen

Atos hat im ersten Projektschritt den Auftrag, HaFIS zu spezifizieren und zu entwickeln. Basis für das neue System sollen Lösungen sein, die sich bereits in konkreten Einsätzen bewährt haben. Weitere Teilnehmer in dem Projekt sind Logica, Microsoft, Infodas, Frequentis, Geosecure, Systematic und SAP.

"Das Projekt HaFIS ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der IT-Strategie des Bundesministeriums der Verteidigung", sagte Generalmajor Klaus Veit, Vizepräsident des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Ziel sei es, den Informationsaustausch und die Unterstützung der Führungsprozesse auf allen Ebenen für multinationale und Teilstreitkraft-übergreifende Einsätze signifikant zu verbessern. Dies gelte sowohl während der Einsätze als auch bei deren Vor- und Nachbereitung, erklärte Veit weiter.

Atos habe den Auftrag bekommen, dieses Ziel zügig zu erreichen und das System so zu konzipieren, dass auch praxisbewährte Anwendungen weiter verwendet werden können. Die Vorgaben einer diensteorientierten Architektur sollen dabei Veit zufolge konsequent eingehalten werden.

Gewachsene Systeme harmonisieren

Bei der Bundeswehr müssen komplexe und gewachsene kritische Systeme erneuert werden.

Laut Projektplan werden die Funktionen und Möglichkeiten von HaFIS mit Hilfe eines Demonstrators im Verbund mit bestehenden Test- und Referenzanlagen nachgewiesen. Im Anschluss werde das neue System in der Konfiguration des militärischen Nachrichtenwesens implementiert und unter operationellen Bedingungen getestet.

"Komplexe, gewachsene und kritische Systeme zu harmonisieren, ist eine der Kernkompetenzen von Atos", sagte Winfried Holz, CEO von Atos Deutschland. "Wir freuen uns daher, dass die Bundeswehr uns die Leitung eines Projekts mit zentraler Bedeutung anvertraut."

Atos ist ein internationaler Anbieter von IT-Dienstleistungen mit einem pro forma Jahresumsatz für 2011 von 8,5 Milliarden Euro und 74.000 Mitarbeitern in 48 Ländern.