Rupert Stadler

Audi CEO fordert Digitalisierung städtischer Infrastruktur

09.06.2015 von Rene Schmöl
Audi-Chef Rupert Stadler sieht die Digitalisierung als eine historische Gestaltungsaufgabe für die Gesellschaft. Dies betont er in einer Rede am Dienstag auf dem Wirtschaftstag des Wirtschaftsrates der Union.
Rupert Stadler, Vorsitzender des Vorstands der Audi AG
Foto: Audi AG

"Wirtschaft und Politik müssen die digitale Revolution gemeinsam gestalten", fordert Stadler vor den 2.500 Teilnehmern des Berliner Wirtschaftstages. Städte müssten ebenso intelligent werden wie die Autos von morgen. Insgesamt "75 Prozent der Infrastruktur des Jahres 2050 sind heute noch nicht gebaut. Das ist eine große Chance für einheitliche Standards im Betriebssystem der Stadt der Zukunft."

Als Beispiel nennt Stadler die Technologie Ampelinfo online, mit der ein Audi eine optimale Geschwindigkeit für die "grüne Welle" errechnet: "Wären alle Ampeln in Deutschland bereits vernetzt, könnten wir im Jahr 900 Millionen Liter Kraftstoff sparen. Das entspricht mehr als zwei Millionen Tonnen weniger an CO2."

Auch mit dem pilotierten Parken, bei dem Autofahrer vor dem Parkhaus aussteigen, formuliere Stadler ein Angebot an die Städte: "Die benötigte Fläche im Parkhaus schrumpft um ein Drittel, weil Sie keinen Platz zum Ein- und Aussteigen einplanen müssen. Dadurch gewinnt die Stadt Raum zurück, zum Beispiel für Parks."

Stadler bezeichnet es als eine spannende Herausforderung, die Rolle intelligenter Mobilität in einer modernen Gesellschaft zu definieren: "Wir brauchen ein gemeinsames gesellschaftliches Verständnis, wie wir Technologie für mehr Sicherheit, Effizienz, Nachhaltigkeit und Lebensqualität einsetzen wollen."

10 Thesen zur Digitalisierung
Zehn Thesen zur Digitalisierung
In Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Dimension Data hat Crisp Research Ende letzten Jahres die unabhängige Studie "Digital Business Readiness" umgesetzt. Ziel war es, ein Stimmungsbild deutscher Unternehmen zum aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation zu zeichnen. Hier finden Sie Zehn Thesen, die sich aus dieser Studie ableiten lassen
1. Die digitale Transformation ist bereits in vollem Gange ...
... und hat mittlerweile sämtliche Branchen mehr oder minder fest im Griff. Dennoch steht die Wirtschaft noch am Anfang eines langen Transformationsprozesses.
2. Die digitale Transformation wird die Unternehmen ...
... in den kommenden Jahren in Gewinner und Verlierer spalten.
3. Das Gros der deutschen Unternehmen hat erkannt, ...
... welche weitreichenden Implikationen der digitale Umbruch nach sich zieht. Die absolute Mehrheit sieht sich gut bis sehr gut dafür aufgestellt. Allerdings haben nur 42 Prozent bislang eine funktionierende Digitalstrategie.
4. 39 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich als Profiteure ...
... und Gestalter des digitalen Wandels. 61 Prozent bezeichnen sich als Mitläufer und Skeptiker.
5. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Digital Excellence ...
... und der erfolgreichen Implementierung einer Digitalstrategie. So haben bereits zwei Drittel (67 Prozent) der Digital Champions (Profiteure und aktive Gestalter) ihre Strategie erfolgreich implementiert und mit der Umsetzung in die Praxis begonnen.
6. Die IT-Abteilungen sind die entscheidenden Akteure, ...
... wenn es gilt, die Strategie zu entwerfen und die Aktivitäten im Prozess der digitalen Transformation zu steuern und umzusetzen. Allerdings wirkt das Thema weit über die Grenzen der IT-Abteilung hinaus.
7. Die Kunden sind Treiber der digitalen Transformation.
Von ihnen gehen die Veränderungen aus.
8. Das Rechenzentrum ist das Epizentrum der Digitalisierung.
Für mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) ist es die alles entscheidende Basis der Digitalisierung.
9. Für eine zukunftssichere Infrastruktur ...
... sind Investitionen nötig, die über das Rechenzentrum hinausgehen.
10. Mehr als 80 Prozent der Unternehmen glauben, ...
... dass sie für eine konsequente Umsetzung der digitalen Transformation professionelle Partner brauchen. Diese sollten eine hohe Kompetenz bei der IT-Integration sowie umfangreiches Prozess- und Branchen-Know-how mitbringen.