EU-Zahlungsverkehrsdirektive soll Kunden Sicherheitsängste nehmen

Banken haften bei Online-Banking

20.02.2009 von Christiane Pütter
Bankkunden lehnen Internet-Banking nicht aus Technik-Feindlichkeit ab, sondern aus Angst vor Betrug und Phishing. Eine neue EU-Zahlungsrichtlinie, die im November in Kraft treten wird, könnte das ändern.

PSD heißt das Kürzel, das Bankkunden die Angst vor dem Online-Banking nehmen könnte. Die drei Buchstaben stehen für Payment Services Directive und regeln die Haftung bei Schäden in Zusammenhang mit Internet-Transaktionen.

2007 hat das europäische Parlament die Richtlinie verabschiedet, Ende dieses Jahres muss sie in nationales Recht umgesetzt werden. Danach haftet der Nutzer nur bei grober Fahrlässigkeit, und das auch nur bis 150 Euro.

Die Banken täten gut daran, ihren Kunden diese Richtlinie bekannt zu machen. Denn wie eine Umfrage des Hamburger Beraters PPI AG ergab, halten zwei von drei Konsumenten Online-Banking generell für zu riskant. Fast jeder Zweite nennt zusätzlich Angst vor Phishing.

Außerdem sorgen sich die Internet-Banking-Verweigerer, weil die Banken keine Haftung übernehmen. Immerhin jeder Dritte erklärt, ihm sei die persönliche Beratung wichtig.

Elektronische Signatur löst iTAN ab

Uwe Prieß von der PPI hält die Payment Services Directive für "einen Schritt in die richtige Richtung", glaubt aber, dass der Gesetzgeber weitere Maßnahmen ergreifen sollte. Darauf scheinen die Banken nicht warten zu wollen. Laut PPI ersetzen immer mehr Banken das iTAN-Verfahren durch Kartenlesegeräte mit elektronischer Signatur.

Ziel ist es, möglichst viele Kunden ihre Transaktionen selbst abwickeln zu lassen, um die Bankangestellten zu entlasten. Sie haben dann mehr Zeit für die Beratung ausgewählter umsatzstarker Kunden.