Mobile Payment

Banken testen Handy-Bezahl-Sticker von G&D

23.07.2012 von Ursula Pelzl
Die Sparda-Bank Hamburg und die Privatbank Donner & Reuschel prüfen in einem Feldversuch den Bezahl-Sticker "Seccos Mobile" von G&D für kontaktloses Bezahlen.
Der neue Bezahl-Sticker "Seccos Mobile" ermöglicht mobiles Zahlen auch von nicht NFC-fähigen Endgeräten.
Foto: Giesecke & Devrient

Der Technologiekonzern Giesecke & Devrient hat den ersten Bezahl-Sticker vorgestellt, der den Anforderungen der deutschen Kreditwirtschaft entspricht. Der Bezahl-Sticker "Seccos Mobile" wird direkt auf ein Handy oder Smartphone geklebt und ermöglicht das kontaktlose Bezahlen.

Der "Seccos Mobile"-Sticker ist für das kontaktlose Bezahlverfahren MasterCard PayPass zertifiziert. Mit dem nur 48 mal 28 Millimeter großen G&D-Aufkleber können Bankkunden in weltweit 37 Ländern an über 350.000 PayPass-Akzeptanzstellen ihre Rechnung begleichen.

Der Sticker arbeitet mit dem Betriebssystem Seccos (Secure Chip Card Operating System) der deutschen Kreditwirtschaft für Chipkarten. Die ausgebenden Kreditinstitute können die Aufkleber als Prepaid-, Debit- oder Kreditkarte konfigurieren. Beim Einsatz als MasterCard-Kreditkarte werden alle Transaktionen auch auf der Kreditkartenabrechnung ausgewiesen.

Erste Erfahrungen mit dem kontaktlosen Bezahlen per Handy werden die Kunden der Sparda-Bank Hamburg und der Privatbank Donner & Reuschel sammeln können. Der Deutsche Genossenschafts-Verlag (DG Verlag), Systemintegrator und Partner der genossenschaftlichen Banken sowie weiterer Institute, stattet die Institute im Rahmen eines Feldversuchs der genossenschaftlichen Finanzgruppe mit dem Aufkleber aus.

Handy-Bezahl-Sticker verkürzt Bezahlvorgang

Für Zahlungen bis 25 Euro entfallen PIN-Eingabe oder Unterschrift. Dadurch verkürzt sich der Bezahlvorgang nach Angaben des Anbieters gegenüber einer gewöhnlichen Kartenzahlung um etwa ein Viertel, gegenüber Barzahlungen sogar um die Hälfte. Bei Beiträgen über 25 Euro bestimmt die ausgebende Bank, ob eine Authentisierung durch PIN oder Unterschrift erforderlich ist.

In Deutschland können Bankkunden bereits an verschiedenen PayPass-Akzeptanzstellen bezahlen. So ermöglichen Aral, Vapiano, McDonalds, Thalia, Douglas sowie Edeka bereits das kontaktlose Zahlen. MasterCard bietet auf seiner Webseite einen PayPass-Locator mit einer Übersicht der kontaktlosen Bezahlterminals.

Mobile Bezahldienste in Deutschland, die auf NFC setzen, sind gegenüber anderen Angeboten von Mobile Payment deutlich in der Unterzahl. Die Bezahl-Sticker stellen eine "Brückentechnologie" für noch nicht NFC-fähige Handys dar.

Die Near Field Communication ist eine Kurzstreckenfunktechnik, die einen drahtlosen schnellen Datenaustausch zwischen zwei Geräten ermöglicht. NFC-Verbindungspartner authentifizieren sich gegenseitig ohne weiteres Zutun des Nutzers und können anschließend Daten miteinander austauschen.