Private Banking und Internet

Bankhaus Metzler und HSBC Trinkaus überzeugen

17.10.2011 von Ursula Pelzl
Das Bankhaus Metzler und HSBC Trinkaus bieten online tagesaktuelle Produkt- und Marktinformationen. Im internationalen Vergleich hinken deutsche Privatbanken jedoch hinterher, so eine Studie.
Die Online-Angebote für Kunden deutscher Privatbanken sind noch ausbaufähig.
Foto: Marina Zlochin - Fotolia.com

Deutsche Privatbankiers sind online deutlich weniger aktiv als der breite Wettbewerb und auch die internationalen Institute. Mit der Überführung traditioneller Geschäftsmodelle in die digitale Welt tun sie sich offenbar schwer. Die Kunden von Privatbanken in Deutschland finden im Internet nur eingeschränkte Angebote. Das zeigt die Analyse der Internet-Auftritte der führenden zehn deutschen Privatbanken durch die Strategieberatung Sterrer-PichlerClauss.

Analog zu der in den USA durchgeführten unabhängigen Erhebung "MyPrivateBanking Report" bei den 40 führenden Privatbanken weltweit hat Sterrer-PichlerClauss die Online-Präsenz und das Angebot von Social Media von HSBC Trinkaus, Bankhaus Lampe, Berenberg Bank, Delbrück Bethmann Maffei, Hauck & Aufhäuser, Bankhaus Metzler, Weberbank, Merck Finck, Fürstlich Castell´sche Bank und Fürst Fugger Privatbank untersucht.

Analysiert wurden die Informationsbreite und -tiefe auf der Unternehmenswebseite, der Grad der Social Media-Aktivitäten des Unternehmens, der Mitarbeiter sowie des Top-Managements. Beleuchtet wurde auch, inwieweit die Banken ihre Webseite und sonstige Social Media-Aktivitäten für den Kunden-Dialog nutzen.

Privatbanken verschenken im Internet Potenzial

Die beiden ersten Plätze belegten das Bankhaus Metzler und HSBC Trinkaus mit je 48 beziehungsweise 46 von möglichen 100 Punkten. Mit den Top-40 Private Banking Häusern der Welt können die deutschen Privatbanken jedoch nicht mithalten. Zum Vergleich: Die Siegerbank UBS erzielte in dem Banking-Report 84 von 100 Bewertungspunkten - und liegt damit ganze 36 Punkte vor dem deutschen erstplatzierten Haus.

Tagesaktuelle Preis- und Marktinformationen für Privatkunden

Das am besten bewertete Bankhaus Metzler überzeugt durch seine Produkt-Webseite, verschiedene interaktive Tools wie beispielsweise den Metzler Equity Research Service und eine verbindende Social Media-Präsenz auf Facebook, Xing und Wikipedia, so die Ergebnisse der Untersuchung. Allerdings sei das Diskussionsaufkommen in den Sozialen Netzwerken noch gering.

HSBC Trinkaus punktete auf seiner interaktiven Website mit tagesaktuellen Markt- und Preisinformationen und landete auf Platz zwei der Bewertungsskala. Die Zahlen, Daten und Fakten sind nicht nur für Kunden, sondern für alle Besucher der Seite abrufbar - ein in der Branche bislang einzigartiges Angebot.

Nach Ansicht der Private Banking-Experten von Sterrer-PichlerClauss sind die Online-Präsenzen der untersuchten deutschen Privatbanken insgesamt deutlich ausbaufähig. Die Privatbankiers verschenkten erhebliche Potenziale, Kunden online zu gewinnen und zu binden.

Vier Ansätze für eine Optimierung der Online-Präsenzen

Mit einfachen aufeinander abgestimmten Maßnahmen könnten Privatbanken nach Ansicht von Sterrer-PichlerClauss den Standard ihrer Online-Präsenzen heben und das Potenzial zur Neukundengewinnung signifikant steigern.

Folgende vier Ansätze zur Optimierung der Internet-Auftritte empfehlen die Berater:

1. Suchfunktionen verbessern, Datenschutzrichtlinien ergänzen und die Benutzerfreundlichkeit optimieren.

2. Angebotene Dienstleistungen beschreiben, klare Informationen zum Investment-Prozess hinterlegen und Angaben über das Volumen der verwalteten Assets sowie Mindestsummen für Investments aufführen.

3. Interaktive Tools einbinden, die den Besucher durch das Online-Angebot führen.

4. Auftritte auf den Plattformen Twitter, Facebook, YouTube, LinkedIn oder Xing erstellen und auf den Unternehmensseiten integrieren.