IT-Dienstleister SIS soll eventuell beim Insourcing helfen

Barclays beendet Outsourcing an Siemens

21.08.2008 von Christiane Pütter
Das britische Bankhaus Barclays hat sich zum Insourcing von Geschäftsprozessen entschieden. Daher wird ein BPO-Abkommen mit Siemens vertragsgerecht beendet.

Siemens verliert einen langjährigen Kunden: Die britische Großbank Barclays hat beschlossen, ausgelagerte Geschäftsprozesse wieder selbst zu übernehmen. Ein im Jahr 2000 geschlossener Vertrag über Business Process Outsourcing (BPO) mit Siemens IT-Solutions and Services (SIS) ist nicht erneuert worden.

Die Bank hatte damals Abläufe im Back-Office, etwa Überweisungen, Daueraufträge oder Kontoschließungen, an Siemens gegeben. Nach zwei Verlängerungen in den Jahren 2004 und 2006 läuft der Vertrag jetzt aus. Dabei bescheinigt Richard Maddison, Head of Account Servicing bei Barclays, seinem Dienstleister gute Arbeit. Das Outsourcing habe die Kosten spürbar gesenkt, so Maddison.

Möglicherweise kommt Siemens aber doch noch mal zum Zug - als Helfer beim Insourcing. Englische Medien wollen erfahren haben, dass es entsprechende Verhandlungen gibt. Angeblich soll die Kooperation um ein weiteres Jahr fortgesetzt werden. Siemens bestätigt auf Anfrage von CIO.de nur, dass Gespräche über die Art der Vertragsbeendigung geführt werden.

Die britischen Medien interessieren sich allerdings stärker für die Frage, was aus 500 Mitarbeitern werden soll, deren Jobs dem Insourcing zum Opfer fallen.

Barclays Bank Plc. musste in den ersten sechs Monaten 2008 einen herben Gewinneinbruch verkraften. Mit rund 1,72 Milliarden Pfund (2,17 Milliarden Euro) hat das Unternehmen rund ein Drittel weniger verdient als im Vorjahr. Das Unternehmen ist mit rund 135.000 Mitarbeitern in mehr als 80 Ländern einer der weltweit erfolgreichsten Anbieter von Finanzdienstleistungen.