EU-Dienstleistungsrichtlinie

Berlin mit zentraler Online-Anlaufstelle

26.02.2010 von Johannes Klostermeier
Das Land Berlin hat gemäß der Vorgaben der EU-Dienstleistungsrichtlinie eine einheitliche Anlaufstelle für Dienstleister und Existenzgründer im Netz eingerichtet.
Das neue Portal des Landes Berlin.

Unter der Internet-Adresse www.ea.berlin.de bietet Berlin Dienstleistern und Existenzgründern aus EU-Ländern ab sofort einen einheitlichen Online-Service an. Dort können Bürger ihr Gewerbe bei einer einzigen Anlaufstelle online beantragen und dadurch Zeit und Kosten sparen. Das teilten die an der Umsetzung beteiligten Firmen mit.

Die technische Grundlage für das neue Angebot ist eine IT-Lösung, die von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen zusammen mit T-Systems, dem IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Steria Mummert Consulting, Cit und Tarent konzipiert und umgesetzt wurde.

Damit erfüllt die Stadt Berlin die Vorgaben der europäischen Dienstleistungsrichtlinie. Ziel der Richtlinie ist der grenzüberschreitende Abbau bürokratischen Hürden im EU-Binnenmarkt. Um Zeit und Geld zu sparen, nutzten die Projektpartner den Angaben zufolge weitgehend die bereits bestehende Infrastruktur. Dazu gehören Rechenzentren und Softwarekomponenten wie Dokumentenmanagement, Vorgangsbearbeitung, virtuelle Poststellen und elektronische Behördenpostfächer.

Die neue IT-Lösung verbindet schon existierende Ressourcen und behördliche Fachverfahren und unterstützt so die ressortübergreifende Zusammenarbeit Berliner Behörden. So lassen sich, wie in der Richtlinie verlangt, Informationen, Auskünfte, Formulare und Anträge bei einem „Einheitlichen Ansprechpartner" bündeln, der aus dem In- und Ausland elektronisch erreicht werden kann.

Anforderungen der Richtlinie fristgerecht erfüllt, Prozesse vereinfacht, Services verbessert

Berlin habe mit der neuen Lösung und dem einheitlichen Ansprechpartner nicht nur die Anforderungen des europäischen Rates fristgerecht erfüllt, sondern gleichzeitig auch die Chance genutzt, seine Verwaltungsprozesse zu vereinfachen und das Serviceangebot zu verbessern, loben sich die Partner. Kooperationen der Verwaltung mit Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer Berlin, der Berlin Partner GmbH und dem DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg sollen zudem dafür sorgen, dass die Informationen und Serviceleistungen sogar über die Mindestanforderungen der EU-Richtlinie hinausgehen.

Die technische Plattform könne durch den Einsatz von SOA flexibel erweitert werden und soll in Zukunft zur Basis für die E-Government-Infrastruktur des Landes Berlin weiterentwickelt werden, indem später relativ einfach weitere Online-Dienstleistungen, etwa für Melderegisterauskünfte, die Zulassung von Autos oder das Anmelden einer Wohnung, ergänzt werden.