Mehr IT-Einsatz im Unternehmen

Betriebskosten senken, Umsatz steigern

31.07.2007 von Andreas Schaffry
CIOs sind davon überzeugt, dass sich der verstärkte Einsatz moderner Informationstechnologien für ihre Unternehmen auszahlt. Sie erwarten davon einerseits geringere IT-Betriebskosten, andererseits sollen Internet-basierte Absatz-Strategien die Umsätze ankurbeln. Investieren wollen die IT-Verantwortlichen in den nächsten zwei Jahren vor allem in Portal-Technologien sowie Business Intelligence Software. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Untersuchung der European School of Management and Technology sowie der Humboldt-Universität zu Berlin.

In Deutschland haben fast alle Unternehmen eine eigene Web-Präsenz und die unternehmensinterne Nutzung von Web-Technologien nimmt stetig zu. Bereits 2009 sollen Online-Firmenportale eher die Regel als die Ausnahme sein.

Zugpferd Portal-Technologien

Rund die Hälfte der Firmen hat zurzeit bereits Web-Portale eingerichtet. 31 Prozent der deutschen IT-Entscheider wollen innerhalb der nächsten beiden Jahre verstärkt in Portal-Technologien investieren. Auch die interne Nutzung der Web-Technologien, beispielsweise in Form von Mitarbeiter-Portalen, soll stark steigen. Bis zum Jahr 2009 wird hier ein Zuwachs von 60 Prozent erwartet.

Weit oben auf der CIO-Agenda steht auch das Thema IT-Sicherheit. Eine Mehrheit von 60 Prozent der antwortenden Firmen haben deshalb ihre Security-Budgets kräftig aufgestockt.

Geschäftschancen rasch wahrnehmen

Der Einsatz von Busines Intelligence Software wird in Deutschland bis 2009 voraussichtlich um 72 Prozent zulegen. Damit wollen die CIOs dem Management vor allem intelligentere und verlässliche Informationen und Auswertungen an den Arbeitsplatz bringen.

Werkzeuge für die Datenauswertung werden von den CIOs dabei als wichtiger Wettbewerbsfaktor wahrgenommen. Mit ihnen lassen sich Marktveränderungen sowie sich daraus ergebende Geschäftschancen rasch identifizieren. Dagegen glauben nur 55 Prozent der IT-Verantwortlichen, dass kurzfristig verbesserte Tools für die Entscheidungsunterstützung auf den Markt kommen.

Mit IT die Organisation entwickeln

Interessant ist zudem ein Vergleich zwischen CIOs in Deutschland und den USA. Das gilt speziell im Hinblick auf die IT-Nutzung bei Collaboration und dem Überwachen von Geschäftsabläufen. Zum Beispiel nutzen in den Vereinigten Staaten 63 Prozent der Firmen Teleconferencing, in Deutschland ist erst die Hälfte so weit.

In den USA wird die IT auch stärker zur Kontrolle der Arbeitnehmer eingesetzt als in Deutschland. Beispielsweise haben 50 Prozent der Firmen ein automatisiertes Monitoring eingeführt. 60 Prozent der US-Firmen scannen zudem permanent ihre Service-Produktivität, in Deutschland sind es nur 35 Prozent.

Der Untersuchung zufolge neigen US-amerikanische Unternehmen eher dazu, ihre Marketing-Strategien auf die Möglichkeiten des World Wide Web abzustimmen. Zudem sind IT-Entscheider in den USA optimistischer bei der Bewertung von Internet-basierten Absatzstrategien, die den Umsatz steigern sollen, als ihre deutschen Kollegen.

CIOs in den USA und in Deutschland stimmen darin überein, dass moderne IT-Technologien helfen, IT-Betriebskosten zu reduzieren, etwa durch die Integration verschiedener Anwendungen.

Für den "German Business and Information Technologies Survey 2006/2007" befragten die European School of Management and Technology und die Humboldt-Universität fast 170 deutsche CIOs. Die Vergleichsdaten aus den USA stammen dagegen aus dem Jahr 2005.

Schwerpunkt der Studie ist es, die Verbreitung bestimmter Informationstechnologien, deren Einsatz im B2C- und B2B-Bereich sowie die Auswirkungen von IT auf die Unternehmensorganisation und zentrale Geschäftskennzahlen zu analysieren. Die Ergebnisse sollen tragfähige Informationen über die weltweiten Auswirkungen von IT auf Geschäftspraktiken liefern.