Android und Apple vorn

Blackberry spielt bei BYOD nur Nebenrolle

07.01.2013 von Werner Kurzlechner
Smartphones und Tablets zählen zu den Rennern im Weihnachtsgeschäft. Laut IDC rüttelt Apple im Business-Bereich mittlerweile an der Blackberry-Vormacht.
Das Smartphone dominiert: So entwickelt sich der weltweite Geräte-Absatz laut IDC bis 2016.
Foto: IDC

Unter den Christbäumen werden dieses Jahr besonders viele Tablets und Smartphones liegen. In Zeiten der vieldiskutierten IT-Consumerization tangiert das konsequenterweise auch CIOs. Diese müssen sich darauf einstellen, dass die Mitarbeiter von Zuhause immer häufiger Geräte von Samsung und Lenovo statt eines iPads mitbringen. Bei den Firmengeräten wiederum muss der Blackberry seine langjährige Vorherrschaft nun allmählich abtreten. Das zeigen verschiedene aktuelle Umfragen und Marktanalysen.

Mit einem Umsatz von 9,7 Milliarden Euro erwarte die Consumer-Electronics-Branche (CE) in Deutschland zum Ende des Jahres ein gutes Weihnachtsgeschäft, berichtet die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu). Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einer Steigerung um rund sieben Prozent.

Erfahrungsgemäß werde rund ein Drittel des Jahresumsatzes der CE-Branche um die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel getätigt. „Auf der Wunschliste für Weihnachtsgeschenke stehen die Produkte der Consumer-Electronics-Branche ganz oben“, sagt gfu-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Kamp. „Sie sind als Weihnachtsgeschenke aufgrund ihrer innovativen Technik, der vielseitigen und attraktiven Nutzungsmöglichkeiten sehr beliebt.“

Neben Fernsehern und digitalen Kameras zählen laut gfu auch Smartphones und Tablets zu den diesjährigen Rennern. Der Absatz von rund 3,5 Millionen Tablet-PCs – ein Anstieg um 145 Prozent – unterstreiche die Beliebtheit mobiler Geräte. Bei den Smartphones sei ein Zuwachs von 30 Prozent auf knapp 19 Millionen Stück zu erwarten.

IDC berichtet dazu passend, dass der weltweite Markt für PCs, Tablets und Smartphones im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 27,1 Prozent gewachsen sei. Nach Angaben der Analysten ist damit ein Rekord von 303,6 Millionen verkaufter Geräten im Wert von 140,4 Milliarden US-Dollar erreicht. Im das Weihnachtgeschäft umfassenden vierten Quartal rechnet IDC mit einem weiteren Plus von etwa einem Fünftel und 362 Millionen an verkauften Geräten.

Absatzrückgang bei HP

Das Feiertagsgeschäft sei getrieben von Tablets und Smartphones, für die IDC im Jahresvergleich einen Zuwachs von 55,8 Prozent respektive 39,5 Prozent erwartet. Demgegenüber sei im Vergleich mit 2011 von einem leichten Rückgang der PC-Verkäufe auszugehen.

„Die Schlacht zwischen Samsung und Apple an der Spitze des Marktes für Smart Connected Devices ist brisanter denn je“, sagt IDC-Analyst Ryan Reith. Im dritten Quartal verbuchte Samsung Marktanteile von 21,8 Prozent. Dahinter folgen Apple mit 15,1 Prozent, Lenovo mit 7,0 Prozent, HP mit 4,6 Prozent und Sony mit 3,6 Prozent. Vor einem Jahr hatten Apple und Samsung noch beide bei jeweils rund 14 Prozent gelegen.

HP als im Mobile-Segment laut IDC kaum präsenter Computerhersteller büßte beim Geräteabsatz mehr als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr ein. Der Zuwachs von 38,3 Prozent von Apple wird indes deutlich überboten von 97,5 Prozent Plus von Samsung und 60 Prozent von Lenovo.

Fast verdoppelte Verkaufszahlen und Marktführerschaft also auf Seiten von Samsung – und doch nicht so ganz. Weil Apple-Geräte im Durchschnitt um mehr als 300 Dollar teurer sind als jene der Konkurrenz von Samsung, führt der iOS-Hersteller das Umsatzranking weiterhin an. Für mehr als 34 Milliarden Dollar wurden alleine im dritten Quartal weltweit Apple-Geräte verkauft, wie IDC berichtet.

Bei den Geräteverkäufen erwartet IDC bis 2016 einen Zuwachs von 131,2 Prozent bei Tablets und von knapp 96 Prozent bei Smartphones. Während der Markt für Desktop-PCs demnach stagniert, legt das Segment für tragbare Rechner – also Notebooks in ihren verschiedenen Facetten – immerhin um 31 Prozent zu.

BYOD schadet RIM

Ebenfalls von IDC kommt eine separate Auswertung für Smartphones, die von Firmen eingekauft werden. Anders als die Endverbraucher, die aktuell vor allem Android-Geräte kaufen, schaffen sich die Unternehmen demnach in Massen Apple-Devices an.

2012 kauften Firmen demnach 31 Million iPhones und 15 Millionen Android-Smartphones ein. In der Summe kommen beide ziemlich genau auf das RIM-Niveau. IDC betont aber, dass Apple und Android zusammen erstmals Blackberry überholen. 2016 werde das iPhone auch alleine vor dem Blackberry liegen, so IDC.

Im Bereich Bring Your Own Device (BYOD) liegt demgegenüber Android mit fast 88 Millionen Stück klar vor Apple mit 37 Millionen an Mitarbeiter verkauften Geräten. Blackberry mit lediglich fünf Millionen Geräten spielt im BYOD-Bereich schon jetzt nur eine kleine Rolle. Da hilft es wenig, dass IDC RIM als immer noch „Goldstandard für Sicherheit“ lobpreist.

Weitere Informationen enthält die IDC-Studie „Worldwide Quarterly Smart Connected Device Tracker“.