Ungewisse Zukunft

BlackBerry strebt Verkauf bis November an

05.09.2013
Der mit Absatzproblemen kämpfende Smartphone-Pionier BlackBerry forciert laut einem Zeitungsbericht seine Pläne für den Verkauf der ganzen Firma oder von Konzernteilen.

Der kriselnde Smartphone-Pionier BlackBerry treibt laut einem Zeitungsbericht den Verkauf voran. BlackBerry strebe eine rasche Auktion mit Abschluss zum November an, schreibt das "Wall Street Journal". Dabei könnten das ganze Unternehmen oder Teile davon verkauft werden. Als mögliche Bieter gelten unter anderem amerikanische und kanadische Finanzinvestoren wie Bain Capital oder ein Rentenfonds aus Kanada, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Außerdem werden schon seit einiger Zeit chinesische Technologie-Unternehmen wie der PC-Hersteller Lenovo als mögliche Investoren gehandelt.

Der Konzern hatte nach massiven Verlusten von Marktanteilen Anfang des Jahres das neue Betriebssystem BlackBerry 10 und frische Geräte auf den Markt gebracht. Sie verkauften sich allerdings in den ersten Monaten nicht besonders gut. Im August bildete die kanadische Firma ein Gremium, das Verkaufsoptionen prüfen soll. BlackBerry hatte die Anfänge des Smartphone-Marktes wesentlich geprägt, wurde zuletzt aber von erfolgreicheren Rivalen wie Samsung und Apple überrundet.

Wo bleibt der lange Atem?

Ein schneller Verkauf wäre eine Abkehr von den Ankündigungen des aus Deutschland stammenden Konzernchefs Thorsten Heins. Er hatte Anfang des Jahres noch Geduld versprochen. Es werde sicherlich einige Jahre brauchen, BlackBerry 10 am Markt zu etablieren – das Unternehmen habe aber genug Geld, das durchzuhalten, sagte Heins damals. Auch er selbst habe "einen sehr langen Atem".

Erst diese Woche veränderte sich die Wettbewerbslage am Smartphone-Markt noch einmal deutlich, als Microsoft die Handy-Sparte von Nokia kaufte. Microsofts Betriebssystem Windows Phone konkurriert mit der BlackBerry-Plattform um den dritten Platz im Smartphone-Markt. Beide liegen allerdings weit hinter Apples iOS und Geräten mit dem Google-System Android. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass Microsoft jetzt noch aggressiver die Unternehmenskunden ins Visier nehmen wird, die auch die Zielgruppe von BlackBerry sind. (dpa/tö)