ACS bestätigt Interesse

Blackstone will Atlantia kaufen

08.04.2022
Um den italienischen Infrastrukturkonzern Atlantia könnte es zu einem Bieterwettkampf zwischen dem spanischen Bau-Taycoon Florentino Perez und Blackstone kommen.
Um Atlantia könnte ein Bieterkampf entstehen.
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Der US-Finanzinvestor erwäge ein Gebot für Atlantia, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Kreise. Blackstone könnte dabei mit der italienischen Familie Benetton, die ein Drittel an Atlantia hält, zusammenarbeiten.

Blackstone würde mit einem Gebot in Konkurrenz zum Bauunternehmer Florentino Perez treten, der zusammen mit den beiden Investoren Global Infrastructure Partners (GIP) und Brookfeld Asset Management an einem Kauf des italienischen Unternehmens interessiert ist. Der spanische Baukonzern ACS, dessen Verwaltungsratschef und Großaktionär Perez ist, bestätigte am Mittwochabend das Interesse, nachdem Bloomberg am Nachmittag darüber berichtet hatte.

Perez arbeite an einem Plan, den Konzern zu übernehmen, hatte es in dem Bericht unter Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen geheißen. Perez hält etwa 13 Prozent des spanischen Baukonzerns ACS, der wiederum gut die Hälfte der Aktien des deutschen Unternehmens Hochtief hält. Weitere knapp 16 Prozent an Hochtief liegen bei Atlantia.

Der Kurs der Atlantia-Aktie zog nach Veröffentlichung des Bloomberg-Berichts um bis zu neun Prozent auf 20,20 Euro an. Bis zum Handelsende kam er aber wieder etwas zurück und ging mit einem Aufschlag von zweieinhalb Prozent auf rund 19 Euro aus dem Handel. Damit wird Atlantia an der Börse derzeit mit knapp 16 Milliarden Euro bewertet. Sollte es zu einer Übernahme kommen, wäre es laut einer Bloomberg-Aufstellung gemessen am Wert der übernommenen Aktien eine der größten Transaktionen in diesem Jahr.

Atlantia ist mit rund 50 Milliarden Euro verschuldet. Größter Anteilseigner des Unternehmens ist die italienische Familie Benetton, die ihre Beteiligung erst vor Kurzem auf rund ein Drittel erhöht hatte. Die Milliardärsfamilie war laut Bloomberg kurzfristig nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Perez spiele sowohl eine Übernahme in Abstimmung mit der Familie als auch eine feindliche Offerte durch, hieß es in dem Bericht weiter. Zudem sollen auch andere Investoren ihr Interesse an Atlantia bekundet haben. (dpa/rs)