Business Process Management braucht interne Competence Center

BPM reduziert Prozesskosten um 20 Prozent

20.04.2009 von Andreas Schaffry
In wirtschaftlich turbulenten Zeiten investieren Unternehmen vermehrt in Business Process Management (BPM), um Geschäftsabläufe leistungsfähiger zu gestalten. Laut einer aktuellen Marktanalyse lässt sich dadurch schon im ersten Jahr ein schneller Return on Investment (RoI) erzielen.

Die wirtschaftliche Krise stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Um daraus gestärkt hervorzugehen, sind zum Teil tiefgreifende Transformations-Prozesse im Hinblick auf die Unternehmens-Organisation und die Informations-Technologie erforderlich. Durch verbesserte Strukturen, Methoden und Prozesse bei der Abwicklung von Geschäftsprozessen lassen sich Kosten deutlich verringern.

BPM verbessert Geschäftsprozesse

In wirtschaftlich turbulenten Zeiten setzen Firmen dabei verstärkt auf Lösungen für das Business Process Management (BPM). BPM-Software macht Geschäftsabläufe sowie deren Strukturen sowohl für die IT-Abteilung als auch für die Fachbereiche in Unternehmen sichtbar. Dadurch können die einzelnen Geschäftsbereiche enger zusammenarbeiten, Prozesse rasch ändern und effizienter gestalten sowie bei Bedarf neue Prozesse zeitnah aufbauen.

Zu diesem Ergebnis kommt der US-Marktforscher Gartner in dem Marktbericht “It’s a Matter of Survival: Use BPM to Drive Out Costs”. Nach Ansicht der Analysten können Unternehmen, die BPM implementieren, bereits im ersten Jahr nach der Einführung ihre Prozesskosten um bis zu 20 Prozent verringern.

Aufgrund der hohen Kosteneinsparungen durch effizientere Geschäftsabläufe amortisiert sich der Kauf einer BPM-Lösung innerhalb kurzer Zeit. Die Analysten gehen davon aus, dass der Return on Investment (RoI) für eine BPM-Software binnen eines Jahres erreicht wird.

Katalysator für mehr Ertragskraft

Rund ein Fünftel der Firmen wollen Business Process Management als Katalysator nutzen, um damit ihr Wachstum und ihre Ertragskraft zu steigern. In der Regel handelt es sich um Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit BPM-Projekte erfolgreich durchgeführt haben.

Durch die Einführung von Business Process Management (BPM) arbeiten Fachbereiche und IT-Abteilung bei der Geschäftsprozess-Optimierung eng zusammen.
Foto: MEV Verlag

Diese haben die daraus resultierenden Kosteneinsparungen wieder investiert, um Geschäftsabläufe kontinuierlich zu verbessern. Rund zehn Prozent sehen BPM als Speerspitze, um damit auch Transformations-Prozesse, etwa im Hinblick auf die Geschäftsstrategie, einzuleiten. Das soll Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz bringen.

Zu sehr auf Technologie fixiert

Den Marktforschern zufolge ist Business Process Management eine ganzheitliche Methode. Mit dieser lässt sich die Leistungsfähigkeit von End-to-End-Prozessen, etwa mit Zuliefereren, Partnern, Kunden aber auch bei der Intercompany-Abwicklung, signifikant erhöhen.

Allerdings verlassen sich viele Firmen bei einer BPM-Einführung zu stark auf die IT-Technologie. Dadurch bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück und viele BPM-Initiativen scheitern.

Alle BPM-Projekte unter dem Dach eines Competence Center

Dagegen erzielen die Firmen die besten Ergebnisse, die alle BPM-Projekte unter einem Dach in einem Business Process Competency Center (BPCC) bündeln und zentral verwalten. Die Marktforscher raten, einen erfahrenen Mitarbeiter mit dessen Leitung zu betrauen. Dieser kann sowohl aus der IT als auch aus dem Business kommen.

Gesamtsicht auf alle BPM-Aktivitäten

Dadurch erhält ein BPCC eine Gesamtsicht auf alle abteilungsübergreifenden BPM-Aktivitäten im Unternehmen und kann diese an der Geschäftsstrategie ausrichten. Nach Ansicht der Analysten können auf diese Weise innerhalb von sechs bis zwölf Monaten alle bislang separat durchgeführten Projekte in ein ganzheitliches BPM-Programm transformiert werden.