Firmen fehlt Fakten-getriebener analytischer Ansatz

Business und IT verstehen sich noch nicht als Einheit

24.10.2008 von Andrea König
Will ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, muss es die Lücke zwischen Geschäftsanforderungen und IT-Leistungen schließen. Erst durchgängige Unternehmensarchitektur schafft die richtigen Rahmenbedingungen für die IT, um Projekte, Mitarbeiter und Zahlen zu lenken.

Wer versucht, seine IT-Strategie mit einer abstrakten Geschäftsidee abzustimmen, wird scheitern, sagen die Analysten von der Butler Group. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen die wachsende Lücke zwischen Geschäftsanforderungen und IT-Leistungen thematisieren. Ist die nicht geschlossen, kann ein Unternehmen nicht schnell entscheiden und nur schleppend neue IT-Strategien implementieren.

Viel besser wäre die Entwicklung einer durchgehenden Unternehmensarchitektur. "Im Unternehmen müssen die Geschäftsbereiche ebenso wie die Technologiebereiche hinter der Firmenarchitektur stehen. Nur so können strategische Ziele erreicht werden", erklärt Studien-Ko-Autor Mark Blowers.

Wollen Unternehmen Agilität und Wandel, kämen sie nicht ohne eine Unternehmensarchitektur aus. Sie würde die richtigen Rahmenbedingungen für eine IT schaffen, die Menschen, Projekte und Zahlen lenkt. Am Erfolg der Architektur entscheidet sich, in welchem Maß Geschäftsabläufe unterstützt und im besten Fall gefördert werden.

Die sollte dann möglichst Service-orientiert sein. Zu den einflussreichsten Faktoren in diesem Zusammenhang zählen Distribution, Kompetenz und Flexibilität. Konzentriert man sich auf diese drei Aspekte, dann richtet man seine Aufmerksamkeit darauf, wer was an wen liefert. Hier findet dann ganz bewusst eine Kombination unterschiedlicher Mechanismen statt. Eine Standardlösung, die für jedes Problem greift, gibt es nicht.

Die Analysten kommen zu dem Schluss, dass die Basis einer durchgehenden Unternehmensarchitektur eine gemeinsame Plattform sein soll. Auf der können etwa Geschäftsprozesse mit Datenbanken verknüpft werden.

IT-Trends nicht verschlafen

IT-Trends spielen eine signifikante Rolle beim Aufbau einer Unternehmensarchitektur, folgert die Butler Group. In der Vergangenheit haben beispielweise Neuerungen wie das Internet und drahtlose Kommunikation gezeigt, wie technische Innovationen Unternehmen beeinflussen. Häufig hatten diejenigen, die den Trend verschliefen, das Nachsehen.

Vielen Unternehmensarchitekturen fehlt der analytische Ansatz, der in der IT auf dem Vormarsch ist. Ohne eine faktenbasierte Bemessung jeder Architektur-Option, kann Unternehmensarchitektur sehr teuer und manchmal sogar ineffizient sein.

Das Londoner Beratungsunternehmen Butler Group hat die Studie unter dem Titel "IT Strategy and Architecture - Creating an Enterprise Model to support IT Strategic Planning" veröffentlicht.