Kommunikationsstrategien sollen optimiert werden

CEOs wollen Innovationskraft ihrer Firmen stärken

14.02.2005 von Dorothea Friedrich
Business Intelligence-(BI)-Software, Mobile Systeme und Supply Chain Management stehen auf der Prioritätenliste in der Chefetage ganz oben. Davon sind vier Fünftel aller Vorstände überzeugt. Mehr als die Hälfte sieht im technologischen Fortschritt einen entscheidenden Faktor für die Entwicklung globaler Märkte in den kommenden drei Jahren. Das ist ein Ergebnis des "CEO Briefings 2005" der Zeitschrift Economist.

Für ein Drittel aller CEOs sind fehlende IT-Innovationen ein Top-Risiko für ihr Unternehmen. Nur mit schnellen und unternehmensweiten Kommunikationsstrategien können Vorstände demnach die organisatorischen Herausforderungen in ihren Unternehmen bewältigen. Mit Internet, mobilen Datensystemen und BI-Lösungen wollen vier Fünftel der Entscheider ihre Kommunikationspolitik optimieren.

Internet halten 45 Prozent der Befragten für unverzichtbar und von entscheidender Bedeutung. Doch auch mobile drahtlose Anwendungen werden für ein Fünftel aller Vorstände immer wichtiger. Grund sind die Flexibilisierung von Arbeitsabläufen und die steigende Bedeutung von Fernarbeitsplätzen. Mit Voice over IP (VoIP) wollen CEOs ihre Kommunikationsinfrastruktur in den kommenden drei Jahren weiter rationalisieren. 

Terry Nye, CIO bei der Fluglinie Air International, weiß genau, wie wichtig es ist, technologisch stets auf der Höhe der Zeit zu sein. Doch er kennt auch die Grenzen, die ihm das Tagesgeschäft setzt: "Wir haben genug Probleme mit unserem Alltagsjob. Da können wir uns nicht ständig damit herumquälen, auch noch innovativ zu sein", sagte er. Dabei weiß er genau, dass der Druck zunimmt, "bei den neuesten Trends auf dem Laufenden zu sein, wie etwa bei drahtlosen Verbindungen oder Blackberries".

Ein weiterer Trend zeichnet sich in der Umfrage ab: BI-Lösungen sind für ein Viertel der Befragten von entscheidender Bedeutung, während 18 Prozent das Gleiche von Customer Relationship Management (CRM) sagen.

Supply Chain Management nimmt für 43 Prozent der Befragten an Bedeutung zu. Der Grund ist die globale Suche nach billigeren und zuverlässigeren Materialien und Komponenten.

Obwohl ein Drittel der Befragten Versäumnisse bei Innovationen als eines der Top-Risiken auf Unternehmensseite sieht, gibt es nur bescheidene Investitionspläne. Das Hauptaugenmerk bleibt auf die Vernetzung und Verbesserung existierender Systeme gerichtet.

Das ist wenig verwunderlich. Denn 58 Prozent der CEOs sehen in der Verlagerung von Personal und Leistungen in Billiglohnländer bis 2008 einen wichtigen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens.

Für das CEO Briefing 2005 befragte die amerikanischen Wirtschaftszeitschrift Economist 500 CEOs weltweit, wie sie die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden drei Jahren einschätzen.