IT muss ganzheitlich und diszipliniert betrachtet werden

CIOs mit gesundem Menschenverstand

16.02.2006 von Tanja Wolff
Die besseren IT-Manager zeichnen sich durch einen gesunden Menschenverstand und den Mut zur Lücke aus. Das behauptet zumindest das Beratungsunternehmen Cutter Consortium. Demnach seien Kontrollfanatiker, die sich nur nach dem Portfolio richten, weniger erfolgreich.

"CIOs und CFOs beginnen zu verstehen, dass die IT in einer ganzheitlichen und disziplinierten Methode betrachtet werden muss, um große Leistungen im Management zu erzielen und um die IT auf die Dinge auszurichten, die einen größeren geschäftlichen Nutzen bringen", sagen Bob Benson, Tom Bugnitz und Bill Walton, alle drei leitende Berater beim Cutter Consortium.

Für einige Bereiche des Managements brauchen die Verantwortlichen einen gesunden Menschenverstand, um die IT besser in den Griff zu bekommen. Die Berater stellen vier Bereiche vor in den der "common sense" eine wichtige Rolle spielt:

1. Gesamtkosten für Applikationen

Es ist schwierig die Kosten von Server- und Netzwerk-Applikationen genau zu definieren. Während ein Portfolio-Management die Vollständigkeit verlangt, müssten die Kosten eigentlich nicht hundertprozentig und auf die Kommastelle berechnet werden, da sich die Aufwendungen sowieso nicht exakt bestimmen ließen. Es reiche eine achtzigprozentige Genauigkeit, solange alle Posten auch in der Kostenrechnung aufgeführt sind.

2. Erreichbarkeit von Zielen

Ziele sollten für das IT-Management kurzfristig erreichbar sein. Darüber hinaus sollten diese Ziele auch durch spezifische Entscheidungen erreicht werden. So könnten sich IT-Entscheider beispielsweise fragen, welche Projekte sie im nächsten Jahr angehen möchten oder welche Budget-Bereiche heruntergefahren werden sollten.

3. Ausführbare Ergebnisse

Vielleicht ist der wichtigste Punkt, dass die Ergebnisse realisierbar sind. Viele Kunden würden sehr viel Mühe in ein Portfolio stecken, es mit schönen Bildern und Studien bestücken, doch dann passiert nichts. Unnötig sei es zudem, Prioritätenlisten und Bemessungsgrundlagen vorzulegen, ohne konkrete Ergebnisse im Kopf zu haben.

4. Vermeidbare Komplexität

Laut der Berater ist Komplexität niemals gut und Portfolio-Management das perfekte Beispiel dafür. Das Schlüsselproblem ist grobkörniger. Man kann nicht jedes Detail des Portfolios hundertprozentig überschauen. Ein Unternehmen verfügt über 1.000 unterschiedliche Applikationen, wobei das gängige Niveau an Komplexität bei 30 bis 50 Applikationen liegt.

Der gesunde Menschenverstand sage einem, dass nur die wichtigen Entscheidungen eine Rolle spielen. IT-Manager müssen daher versuchen die Dinge so einfach wie möglich zu halten.