State of the CIO 2013

CIOs wollen mehr Eigenmarketing betreiben

18.02.2013 von Werner Kurzlechner
Die Studie "State of the CIO 2013" unserer Schwesterpublikation CIO.com gibt Auskunft über Pläne, Projekte, Gehälter und Verweildauer der CIOs.
Die Kontaktpflege mit einflussreichen Personen innerhalb und außerhalb des Unternehmens gewinnt seit Jahren an Bedeutung. Konkret wird sich das auf vielen Feldern aus, wie die Übersicht zeigt.
Foto: CIO.com

CIOs verbringen die meiste Zeit damit, ihre IT-Initiativen mit Business-Zielen abzustimmen. Hinzu kommt noch ein weiterer Batzen an Arbeit für die Beziehungspflege mit Management und Fachabteilungen. So ist die Positionierung der IT im Unternehmen – man kann auch den Begriff Eigenmarketing wählen – für 2013 eine der vordringlichsten Aufgaben der IT-Chefs.

Das jedenfalls geht aus der Studie „State of the CIO“ unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com hervor. An der Online-Umfrage beteiligten sich mehr als 560 IT-Chefs. Prinzipiell stammen diese aus aller Welt, zwei Drittel der Befragten kommen indes aus Nordamerika. Es ist bereits die zwölfte Auflage der Studie.

Inhaltlich stehen in diesem Jahr Mobility, Business Intelligence (BI) & Analytics, Cloud Computing und Big Data ganz oben auf der Agenda. 52 Prozent der Befragten beschäftigen sich in diesem Jahr mit einem Mobility-Projekt; im vergangenen Jahr planten 38 Prozent ein Projekt in diesem Bereich oder schlossen es ab. BI & Analytics ist in diesem Jahr in 47 Prozent der Firmen ein großes Thema – 2012 war es das in 43 Prozent der Unternehmen.

Hype um Cloud abgeflaut

Im Vergleich dazu ist der Hype um Cloud Computing erst einmal abgeflaut. Der Anteil der Firmen mit Initiativen in diesem Bereich sinkt 2013 von 42 auf 39 Prozent. Demgegenüber scheint es einen – nach Lage der Dinge eher überraschenden – Schub bei Big Data zu geben. 2012 engagierten sich hier lediglich 13 Prozent der Befragten, in diesem Jahr werden es nach Angaben der Teilnehmer 37 Prozent sein. Gleichwohl ordnen sich 25 Prozent der Befragten selbst als Big Data-Nachzügler ein, 34 Prozent als Teil einer zurückhaltenden Mehrheit.

Von 55 Prozent im Vorjahr auf jetzt 64 Prozent stieg der Anteil der CIOs, die innerhalb ihres Unternehmens das Eigenmarketing der IT vorantreiben wollen. Das soll dazu dienen, dass von Business-Seite Fähigkeiten und Prozesse der IT besser verstanden werden.

Stärker delegieren und Mitarbeiter schulen

Dieses bereits seit einigen Jahren immer wesentlichere Augenmerk auf die Beziehungen zum Business manifestiert sich in einer ganzen Reihe von Entwicklungen. So werden Aufgaben immer häufiger delegiert, Führungsqualitäten und über Abteilungsgrenzen greifende Fertigkeiten der Mitarbeiter werden in höherem Maße gezielt entwickelt. In jedem dritten Unternehmen wird die Kundenorientierung der IT-Mitarbeiter geschult – vor zwei Jahren war dies lediglich in jedem vierten Unternehmen der Fall.

Diese jetzt weiter gestärkten Aktivitäten zeitigen offenbar Erfolge. Nur noch 15 Prozent berichten, dass die IT in ihrem Unternehmen vor allem als Cost Center ohne strategischen Wert betrachtet wird, vor einem Jahr waren es noch 21 Prozent. Genau umgekehrt entwickelte sich der Anteil der Firmen, in denen die IT Gleichrangigkeit mit anderen Abteilungen als Baustein in der strategischen Entwicklung erreicht hat.

Performance-Vorgaben und -Ziele 2013

Im Vergleich zu 65 Prozent im Vorjahr sind mittlerweile 68 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass ihre IT-Abteilung Performance-Vorgaben und -Ziele in 2013 erreichen wird. Überhaupt erwarten 39 Prozent ein gutes Jahr für ihre Abteilung, vor einem Jahr waren es lediglich 34 Prozent.

Angesichts der nach wie vor unsicheren ökonomischen Großwetterlage sind die CIOs aber weniger optimistisch, wenn sie über die Abteilung hinaus an ihr Unternehmen als Ganzes denken. 60 Prozent der Befragten meinen, dass 2013 für ihre Firma einige Herausforderungen bereithalten werde. Mit 73 Prozent ist dieser Anteil im Rest der Welt größer als in Nordamerika.

Positiv entwickelt haben sich in den vergangenen beiden Jahren aus CIO-Sicht sowohl die Verweildauer im Unternehmen als auch die Vergütung. Im Durchschnitt verdienen die Befragten jährlich 219.500 US-Dollar – vor zwei Jahren waren es lediglich 210.300 Dollar.

Gehälter und Verweildauer

Die Verweildauer im CIO-Amt stieg im Mittel um sieben Monate auf 5 Jahre und 9 Monate. 38 Prozent der Befragten berichten direkt an den CEO, 21 Prozent an den CFO. In dieser Hinsicht hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum etwas verändert.

63 Prozent der Befragten sagen, dass sie den Großteil ihrer Zeit mit dem Alignment von IT und Business verbringen. Es folgen mit 54 Prozent Verbesserungen der IT-Operationen und System-Performance, mit 50 Prozent die Implementierung neuer Systeme und Architekturen, mit 45 Prozent die Beziehungspflege zum Business und mit 40 Prozent Kostenkontrolle und Ausgaben-Management.