Warum die Wahl gegen Microsoft Outlook fiel

Continental entscheidet sich für Lotus Notes

27.03.2009 von Riem Sarsam
Microsofts Outlook oder IBMs Lotus Notes? Vor dieser Frage stand die Continental AG nach der Übernahme von Siemens VDO. Der Konzern entschied sich für letzteres. IBM ist strategischer Partner von Continental. Nun wechselten rund 40.000 VDO-Mitarbeiter auf die Plattform ihrer 37.000 neuen Kollegen von Continental.
Der Continental-Hauptsitz in Hannover.
Foto: Continental AG

Mitte 2007 übernahm die Continental AG die Autozulieferersparte VDO von Siemens. Unter anderem musste sich der Konzern auch für ein einheitliches Messaging-System entscheiden. Rund 37.000 Nutzern von IBM Lotus Notes standen dabei 40.000 Microsoft Exchange- und Outlook-Anwender von ehemals Siemens VDO gegenüber. Die Entscheidung fiel zugunsten des IBM-Produkts.

Um die geeignete Lösung zu prüfen, klopfte Continental drei verschiedene Migrationsszenarien auf technische und finanzielle Vorteile ab: Den sofortigen Komplettwechsel auf die Lotus-Plattform, den schrittweisen Umstieg auf die Exchange Plattform oder eine ganz andere Lösung, nämlich die Migration auf Open-Source-Produkte oder Internet-Dienste.

Die entscheidenden Pluspunkte lagen letztlich in den geringeren Lizenz-, Migrations- und Betriebskosten unter Lotus Notes. Außerdem schätzten die Verantwortlichen die Flexibilität bei der Wahl der Hardware und des Betriebssystems. Die Austauschbarkeit von Produkten ist innerhalb der Gesamtarchitektur von Continental eine wesentliche Voraussetzung dafür. Binnen vier Monaten schloss Continental die Migration ab.

"Unsere Strategie richtet sich auf eine Minimierung der Software-Abhängigkeiten und damit der Steuerbarkeit lizenzbedingter Kosten", so Bernhard Thomas, Leiter IT Infrastructure Strategy der Continental AG. Hinsichtlich der Funktionalität der Clients sehe man keine gravierenden Unterschiede zwischen Lotus Notes und Microsoft Outlook, doch die IBM Software biete "mehr Offenheit und Flexibilität sowie geringere Infrastrukturkosten."

Paul Schwefer, CIO der Continental AG: "IBM Lotus ist Teil der IT-Strategie."

Continental hat außerdem entschieden, künftig die Nutzung der IBM Teamsoftware Lotus Quickr als Collaboration Plattform auszuweiten. Auch hier waren unter anderem geringere Lizenz- und Betriebskosten sowie eine größere Plattformunabhängigkeit gegenüber Microsoft-Produkten auschlaggebend. Quickr soll der neue Standard für die Team- und Projekt-Zusammenarbeit im Unternehmen werden und ersetzt das ältere Quickplace, das bis dahin bei Continental im Einsatz war.

Ganzes Collaboration-Bündel von IBM

Für Quickr sprachen unter anderem die einfachere Integration mit Lotus Notes, der Zugriff auf Verzeichnisse und Kalender, die Verknüpfung mit dem Konferenz- und Instant-Messaging-Programm Lotus Sametime sowie niedrigere Infrastruktur- und Lizenzkosten. Continental beabsichtigt auf Basis von Quickr und Sametime die Online- und Echtzeit-Zusammenarbeit im Unternehmen noch weiter auszubauen und dabei auch neue Enterprise-2.0-Funktionalitäten wie Verschlagwortung (Tagging) und automatisierte Benachrichtigung (Alerting) zu nutzen.

"Als Unternehmen der Automobilindustrie hat die permanente Optimierung unserer IT hinsichtlich Flexibilität, Produktivität und Wirtschaftlichkeit hohe Priorität. IBM Lotus ist hierbei Teil unserer Strategie", kommentierte Continental-CIO Paul Schwefer die Entscheidung für das IBM-Bündel.

Der Continental-Konzern erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von mehr als 24 Milliarden Euro. Der Anbieter von Reifen, Bremssystemen, Komponenten für Antrieb und Fahrwerk und anderen Produkten im Fahrzeugbau beschäftigt rund 140.000 Mitarbeiter an etwa 190 Standorten in 35 Ländern.

Continental / Messaging, Collaboration

Branche

Automobil

Zeitrahmen

Vier Monate (Migration Outlook -Notes)

Produkte

IBM Lotus Notes

Dienstleister

IBM

Umfang

37000 Nutzer

Internet

www.continental.de