Beschaffung kann strategische Bedeutung erlangen

CPOs: Mit Automatisierungslösungen kommt bessere Zukunft

02.07.2007 von Christiane Pütter
In der Beschaffung zählt nur Eines: das Geld. Kostensenken gilt quasi als die einzige Metrik. Wer damit Punkte machen will, sollte Lösungen zu Ausgaben-Analyse und Beschaffungsprozess-Automatisierung implementieren, raten die Analysten von Aberdeen. Wobei sie zugeben müssen, dass die Anbieter auf der Leitung stehen.
Die Prioritäten bei der Beschaffung sind klar.

Die Beschaffung mausert sich innerhalb der Unternehmen zunehmend zum Thema von strategischer Bedeutung. Der Arbeitsalltag eines CPOs scheint bei dieser Entwicklung jedoch nicht immer mithalten zu können: Sein CFO spricht in einer anderen Sprache, seine Erfolge beim Runterhandeln von Preisen werden nicht gewürdigt, alles, was zählt, sind die harten Zahlen aus dem Industry-standard Financial Report.

Auf die Frage nach den Key Performance Indikatoren nennen drei von vier Befragten die Kostenreduktion. 56 Prozent der Studienteilnehmer führen zusätzlich die operationellen Kosten an.

Tatsächlich kämpfen CPOs an vielen Fronten: Lieferrisiken, Nachwuchsmangel oder knappe Budgets zählen zu den am häufigsten genannten Problemen. Das sind Faktoren, die Corporate-Performance-Management-Lösungen meist nicht berücksichtigen. Sie fokussieren sich auf die Finanzabteilung.

Die Autoren der Studie stellen fest, dass dort anbieterseitig noch eine Lücke klafft. Eine gewisse Hilfe bieten Technologien zur Ausgaben-Analyse. CPOs und CFOs müssten versuchen, das Loch im System zu flicken, verließen sich aber zu oft auf Excel-Tabellen, so die Analysten.

Am häufgsten setzen CPOs Lösungen für Ausgaben-Analyse und E-Procurement ein.

Dass es besser geht, zeigt das Beispiel eines großen Fabrikanten. Das Unternehmen implementierte ein zentralisiertes ERP-System und überprüfte wöchentlich die den Waren zugeordneten Materialien mit ihren Preisschwankungen. Diese Daten gingen monatlich an den CEO. Das Unternehmen entwickelte spezifische Performance-Indikatoren, erkannte, wo Einsparungen möglich sind und konnte die Budgets entsprechend planen.

Die Analysten haben sich die Nutzung von Technologie in der Beschaffungsbranche näher angesehen. Neben Tools für die Ausgaben-Analyse steht E-Procurement mit 69 Prozent der Nennungen ganz oben auf der Liste. 61 Prozent der Befragten arbeiten außerdem mit E-Sourcing und E-Payables. 44 Prozent haben Lösungen für Data Cleansing & Enrichment eingesetzt, 39 Prozent unterstützen Lieferanten-Netzwerke und Portale.

Trotz der aktuellen Schwierigkeiten: Aberdeen traut dem Procurement Entwicklungspotenzial zu. Die Analysten glauben, dass Daten aus Customer Relationship Management (CRM) und Supplier Relationship Management (SRM) künftig mit der Beschaffung verknüpft sein werden. Procurement werde nicht nur Kosten senken, sondern auch den Verkauf unterstützen, so ihre These.

Um diesen Weg zu beschreiten, sollten Unternehmen folgende Schritte vorbereiten:

Aberdeen hat für den Report "The CPO's strategic agenda" weltweit mit 500 Entscheidern gesprochen.