Ausgaben verdoppeln sich fast bis 2012

CRM gewinnt im Bildungsmarkt an Bedeutung

14.03.2008 von Nicolas Zeitler
Bildungseinrichtungen setzen zunehmend Lösungen zum Customer Relationship Management (CRM) ein. Einer Analyse von Datamonitor zufolge werden die Institutionen in Deutschland, den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien in den kommenden Jahren deutlich mehr für CRM ausgeben.

Auf insgesamt 324,5 Millionen US-Dollar rechnen die Marktbeobachter die CRM-Ausgaben höherer Bildungseinrichtungen in den genannten Ländern für das Jahr 2012 hoch. Im Jahr 2007 waren es demnach 184,9 Millionen.

Haupttreiber hinter der Entwicklung ist Datamonitor zufolge der Drang von höheren Bildungseinrichtungen, sich stärker voneinander abzugrenzen. Lösungen zur Beziehungspflege mit den Kunden seien dabei ein Mittel, um im aggressiven Wettstreit mit Konkurrenten die geeigneten Studenten zu gewinnen und an sich zu binden.

Nach Ansicht der Analysten können Hochschulen mit CRM-Lösungen die Beziehungen zu ihren Studenten deutlich verbessern. Das beginnt bei der Bewerbung von Studienanwärtern um die Zulassung und dauert auch noch an, wenn etwa ein ehemaliger Student seine Uni mit einer Spende unterstützt.

Die Untersuchung zeigt, dass CRM bisher an Hochschulen meist nur eingesetzt wird, um einzelne Vorgänge zu unterstützen, etwa die Aufnahme von Studenten oder die Organisation von Werbekampagnen. Zusehends erwarteten Hochschüler von Bildungsinstitutionen allerdings umfassende Dienstleistungen, wie sie sie zum Beispiel aus dem Handel gewohnt seien. Universitäten und Akademien seien daher gezwungen, die Beziehungspflege auszuweiten.

Glaubt man Datamonitor, so ist planvolles Kundenbeziehungs-Management für Akteure auf dem Bildungsmarkt mittlerweile lebensnotwendig. Indem sie Angaben über jede Interaktion mit einem Studenten speichert und auswertet, erhält eine Hochschule aus Sicht der Analysten Hinweise, wie sie ihre Dienstleistungen verbessern kann.

Individuelle Lösungen bevorzugt

Für andere Branchen entwickelte CRM-Lösungen lassen sich laut Datamonitor nur bedingt im Bildungssektor einsetzen. Hier herrschten andere Anforderungen als bei Wirtschaftsunternehmen. CRM-Anbietern böten sich kurzfristig gute Chancen, wenn sie den Bildungsmarkt addressierten. Auf lange Sicht würden sich dann die durchsetzen, die speziell auf die Anforderungen der Hochschulen zugeschnittene Lösungen anbieten könnten.

Die Einschätzung hat Datamonitor unter dem Titel "CRM in the Higher Education Market" veröffentlicht. Die Studie untersucht anhand aktueller Zahlen die Entwicklung des CRM-Marktes im Bildungssektor für die Länder Australien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien und USA.