Skills für den Job

Darum sollten Sie programmieren lernen

09.08.2016 von Florian Maier und Sarah K. White
Man könnte glauben, dass nur Programmierer programmieren können müssen. Aber weit gefehlt: Eine oder mehrere Programmiersprachen zu beherrschen, wird eine immer bedeutendere Fähigkeit - nicht nur in der IT-Branche.

Programmieren - neudeutsch auch gerne 'coden' genannt - ist eine DER Skills im Technologie-Sektor. Laut einer aktuellen Untersuchung von Burning Glass Technologies wächst der Markt für Jobs die Programmier-Fähigkeiten voraussetzen, derzeit rund fünfzig Prozent schneller als der gesamte US-Jobmarkt im Durchschnitt. Natürlich werden Berufe, in denen Codings Skills gefragt sind, auch wesentlich besser bezahlt, als solche, in denen das nicht der Fall ist.

Interessanterweise hat sich bei der Studie der US-Job-Spezialisten jedoch auch herausgestellt, dass man nicht nur als Programmierer programmieren können sollte: Auch Designer, Ingenieure und Wissenschaftler sollten inzwischen idealerweise Programmiersprachen beherrschen. Es könnte also auch für Sie Zeit sein, programmieren zu lernen. Und wenn Sie Kinder haben, sollten Sie diese dringend von der Notwendigkeit des Codens überzeugen.

Programmieren lernen: Nicht nur für die Tech-Branche

Jeder verfolgt wohl das Ziel, einen wertvollen Beitrag in seinem Berufszweig zu leisten. Programmierfähigkeiten werden dabei seit jeher - in nahezu jeder Branche - als nicht zu unterschätzender Bonus im Lebenslauf gesehen. Nichtsdestotrotz hatte man als Projekt- oder Marketing-Manager bislang eher wenig Berührungspunkte mit Programmierarbeit.

Das könnte sich in Zukunft ändern, denn Mitarbeiter, die dank ihrer Coding Skills kleine Probleme schnell lösen können, könnten ganzen Abteilungen eine völlig neue Agilität einhauchen und dabei gleichzeitig die IT-Abteilung entlasten - wie Dave Karow, Director of Product Marketing beim DevOps-Spezialisten BlazeMeter, weiß: "Fakt ist: Die Zukunft gehört denjenigen, die schnell genau das bereitstellen können, was gebraucht wird - statt Monate oder Jahre lang darauf zu warten, dass man von extern eine fertige Komplettlösung geliefert bekommt."

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Wie können IT-Dienstleister ihre geschäftliche Agilität steigern, die Kunden besser und erfolgreicher beraten, sowie die Geschäftsergebnisse entscheidend verbessern? Dave Sobel, Leiter der MAXfocus Partner Community von LogicNow gibt Ihnen dazu zehn nützliche Tipps an die Hand. Diese kurze Zusammenfassung basiert auf dem englischsprachigen Whitepaper "The Perpetually Valuable MSP".
1. Fortlaufende Planung und flexible Anpassung von Geschäftsprognosen
Setzen Sie statt komplexer und starrer Jahrespläne reaktive und flexible vierteljährliche Planungsverfahren ein.
2. Keine rein technischen Kundengespräche
Stellen Sie bei Kundengesprächen keine technischen Themen in den Mittelpunkt, sondern sprechen Sie darüber was Ihr Kunde bzw. sein Unternehmen erreichen möchte.
3. Keine Flut von Testdurchläufen, sondern eins nach dem anderen
Zu viele Ideen oder Lösungen auf einmal auszutesten, kann dazu führen, dass man sich verzettelt und aus dem Blick verliert, was für den Erfolg wirklich wichtig ist. Der einzige Weg um herauszufinden, ob Ideen wirklich tragfähig sind, ist es, sie alle einzeln nacheinander zu testen.
4. Die Haupt-Gewinnfaktoren im Auge behalten
Es ist entscheidend, seine geschäftlichen Entscheidungen jeweils der aktuellen Marktsituation anzupassen. Dies lässt sich leicht anhand der aktuellen Geschäftszahlen messen. Hier empfehlen wir die Verwendung von Schlüsseldaten aus vier unterschiedlichen Informationsquellen, mithilfe derer sich feststellen lässt, wie effektiv ein Ansatz für die Unternehmensentwicklung wirklich ist.
5. Neue Angebote durch rasche Markteinführung testen
Bestehen Sie nicht darauf, dass neue Produkte gleich von Anfang an perfekt sind, sondern verbessern Sie sie schrittweise und passen Sie sie flexibel an die Bedürfnisse an.
6. Einwände vorweg nehmen
Trainieren Sie Verkaufsgespräche und nehmen Sie dabei mögliche Einwände Ihrer Kunden vorweg. So können Sie kritischen Stellungnahmen zu Ihren Angeboten und Vorschlägen überzeugende Gegenargumente entgegensetzen.
7. Verzicht auf umsatzgebundene Vergütungsmodelle
Überzeugen Sie Ihr Team, durch die Umgestaltung der Vergütungsmodelle neue Wege des Vertriebs und der Kundenkommunikation auszuprobieren.
8. Schnelle Eingreiftruppe für neue Methoden
Anstatt alle Teammitglieder gleichermaßen darum zu bitten, schrittweise neue Methoden auszuprobieren, greifen Sie lieber auf bereits überzeugte Leistungsträger zurück, die sich sofort stark engagieren und schnelle Ergebnisse erzielen.
9. Vorgehensweise der Produkteinführung definieren
Etablieren Sie eine genau vorgegebene und reproduzierbare Vorgehensweise zur Eruierung, Entwicklung, Überprüfung und Einführung neuer Angebote.
10. Vorgehensweise für die Beendigung einer Maßnahme definieren
Genau so entscheidend wie die Strategie für die Produkteinführung ist es für ein Unternehmen, eine Systematik für die Beendigung von Maßnahmen bzw. die Abkündigung von Produkten zu entwickeln, die nicht länger gewinnbringend sind.

Coding Skills: So früh wie möglich einsteigen

Die Absolventen eines Informatik-Studiengangs müssten nach ihrem Abschluss doch mit den durchschlagendsten Programmierkenntnissen ausgestattet sein, meinen Sie? Das ist nicht immer so. Denn die Umstellung, beziehungsweise Modernisierung von Lehrplänen nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Deswegen hängen viele Schulen und Universitäten beim Thema Programmieren hinterher.

Das ist umso bedauernswerter, wenn man bedenkt, dass die Fähigkeit zu programmieren nicht nur reiner Selbstzweck ist, sondern auch das kritische Denken fördert - wie Eric Klopfer, Director des Scheller Teacher Education Program am MIT, zu bedenken gibt. Klopfers Vision ist eine Welt, in der das Programmieren Bestandteil eines jeden Lehrplans ist - von Mathematik bis hin zu Sozialwissenschaften. Denn für Klopfer und sein Team ist Coding der Schlüssel, um Kindern und Jugendlichen die Visualisierung und innovative Lösung von Problemen zu vermitteln: "Beim computational thinking geht es im Kern darum, Probleme in kleinen Schritten anzugehen - eine Fähigkeit, die heutzutage quasi überall gefragt ist. Wenn diese Denkweise Teil des Lernprozesses wird, hilft sie Schülern und Studenten dabei, ihre Computing-Fähigkeiten kreativ einzusetzen."

Trina Gizel, CIO bei Flexera Software, sieht Programmieren als effiziente Sicht auf die Welt: "Coding ist im Grunde eine logische Fähigkeit, bei der es darum geht, Beziehungen und Relationen zwischen Daten, Systemen und Technologien herzustellen und zu verstehen."

Dabei ist es heutzutage einfacher denn je, Kinder und Jugendliche fürs Programmieren zu begeistern: In jedem Spielzeuggeschäft gibt es technische Geräte wie beispielsweise Tablets, die auf spezifische Altersgruppen zugeschnitten sind - dazu kommen jede Menge Games, Apps und Webseiten, die sich darauf spezialisiert haben, schon den Jüngsten Programmierkenntnisse zu vermitteln. Dabei gilt das Motto: "Je früher, desto besser."

Swift für iOS: Programmier-Kurs für Einsteiger
Swift für iOS
So meldet sich Xcode beim Start.
Swift für iOS
Diese Templates bietet Xcode an, wir wählen "Single View Applikation aus".
Swift für iOS
Hier stellt man Optionen zum Projekt ein, beispielsweise die Programmiersprache "Swift".
Swift für iOS
Als Speicherort für das Projekt bietet sich der Dokumente-Ordner an.
Swift für iOS
In der Liste links tauchen alle Quelltexte auf. Die Warnung in der Mitte kann man erst einmal ignorieren.
Swift für iOS
In der rechten Liste klickt man auf den Kreis mit dem kleinen Quadrat darin. Dann erscheint die Liste aller verfügbaren Objekte. Interessant für uns sind "Label" und "Button".
Swift für iOS
Das Text-Label ziehen wir in die Mitte des ViewControllers.
Swift für iOS
Der Knopf kommt in einigem Abstand direkt darüber.
Swift für iOS
Damit das Label stets horizontal zentriert erscheint, erzeugen wir ein passendes "Constrain".
Swift für iOS
Damit man Verknüpfungen zwischen den Interface-Elementen und dem Code herstellen kann, muss man beide Editoren auf dem Bildschirm haben.
Swift für iOS
Die Verknüpfung für das Label erzeugt man grafisch mit der Maus. Im Kontextmenü stellt man die Parameter ein und vergibt einen Namen für das Objekt.
Swift für iOS
Beim Button geht man ähnlich vor, muss aber die Connection auf "Action" umschalten.
Swift für iOS
Dies ist die einzige Zeile Code, die man manuell eintippen muss. Hier wird der Text des Labels geändert.
Swift für iOS
So erscheint die App im Simulator. Funktioniert!

Konkurrenzfähig bleiben mit Programmierkenntnissen

Nach Einschätzung von Harpreet Singh, Vice President of Product Marketing beim Plattform-Provider Cloud Bees, hat Software inzwischen nahezu alle Bereiche der Industrie durchdrungen. Sie könne schwierige Aufgaben einfacher, Prozesse effizienter und Mitarbeiter produktiver und kreativer machen - dafür sei es aber notwendig, dass die Menschen, die die Computer bedienen, wissen, was sie tun.

Auch wer schon einige Jahre im Job ist und ohne Coding Skills aufgewachsen ist oder diese im Studium erworben hat, muss sich keine Sorgen machen. Denn die Fähigkeit zu programmieren lässt sich dank moderner Technologien mittlerweile auch auf vielen Wegen online erwerben, wie Tim Davis, Senior Resource Manager beim IT-Personaldienstleister Kavaliro, weiß: "E-Learning-Anbieter bieten teilweise wirklich gute Kurse an, die auch regelmäßig aktualisiert werden. Es gibt zudem viele Online-Foren für Entwickler, wo man eine ganze Community bei verschiedensten Coding-Problemen zu Rate ziehen kann. Um konkurrenzfähig zu bleiben empfiehlt es sich, sich innerhalb der Coding-Welt stets über die neuesten Entwicklungen und Technologien auf dem Laufenden zu halten."

Wenn Sie nun in die Welt des Programmierens abtauchen wollen und im ersten Moment von der Fülle der Informationen überwältigt sind: Suchen Sie sich einen Anknüpfungspunkt. Wenn Sie beispielsweise gesteigertes Interesse an von mobilen Apps haben, befassen Sie sich erst einmal mit mobilen Entwicklungstechniken.

Welche Job Skills 2016 gefragt sind
UI/UX-Designer & -Entwickler
Designer und Entwickler für User Experience und User Interface (UX/UI) sind stark nachgefragt - sie helfen dabei, dass Software-Interfaces so intuitiv wie möglich funktionieren.
Full-Stack Web- & Produkt-Entwickler
Full-Stack-Webentwickler, bersonders diejenigen mit Kenntnissen in Jara, JavaScript, PHP und Python werden auch 2016 keinerlei Probleme mit der Arbeitssuche bekommen.
Netzwerktechniker
Netzwerktechniker sind auch im kommenden Jahr stark gefragt - sie sind die Grundlage für digitale Geschäfte aller Art.
IT-Security-Experte
Ein stark nachgefragter Bereich ist der der Security-Experten - hier herrscht schon heute ein riesengroßer Mangel an Fachkräften. Die Lage wird sich in den kommenden Jahren weiter zuspitzen - weltweit.
Mobile-Entwickler
Für Mobile-Entwickler existiert ein großer Arbeitsmarkt, schließlich haben die mobilen Betriebssysteme die klassischen Desktops bei den Nutzerzahlen überholt. Das führt zu einer großen Nachfrage nach plattformübergreifenden Mobile-Entwicklern
Business-Analyst
Business-Analysten werden 2016 eine große Rolle auf dem IT-Arbeitsmark spielen - Unternehmen suchen sie als Vermittler zwischen IT-Abteilung und Geschäftsentscheidern, um ihre IT-Projekte gleichermaßen strategisch wie prozessual gut aufzustellen.
IT-Projektmanager
Steigende IT-Ausgaben und eingefrorene Innovations-Budgets lassen die Nachfrage nach IT-Projektmanangern steigen.
Cloud-Architekt / Cloud-Integrationsspezialist
Durch die allgemeine Entwicklung hin zu Public-Cloud-Infrastrukturen und dem Einsatz von Hybrid Clouds sind die Spezialisten für Cloud Computing, die Clouds einrichten, integrieren und absichern, weiterhin gut gefragt.
Data Scientist
Die Datenmengen sind kaum zu überblicken - Nutzerdaten, Kundendaten, Kaufdaten, Leads, Marketingdaten. Profis, die Lösungen entwickeln, um dieser Daten Herr zu werden, sie zu verarbeiten, zu analysieren und zu interpretieren, bleiben 2016 gefragt.
CMS-Spezialist
Damit sie ihre Websites, die häufig auf WordPress, Drupal, Joomla und TYPO3 basieren, anpassen und mit ihren Shops integrieren können, brauchen Unternehmen schließlich auch noch Experten für Content-Management-Systeme (CMS).

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation cio.com.