Prozesse nach ITIL V3 ausgerichtet

Das ITSM-Projekt 2010

23.12.2010 von Johannes Klostermeier
Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe, kurz krz, hat den Award "ITSM-Projekt des Jahres" des Vereins itSMF Deutschland gewonnen.
Foto: Tatjana/Fotolia.com

Die Jury lobt das Projekt des krz vor allem wegen seiner Komplexität und seiner strategischen Ausrichtung. Durch die konsequente Ausrichtung seiner Prozesse an ITIL V3 sei es dem Rechenzentrum gelungen, die Kundenzufriedenheit deutlich zu erhöhen und dabei die Kosten stabil zu halten, hieß es in der Begründung der Jury.

Den zweiten Platz erreichte TNS Infratest Shared Services, der IT-Dienstleister des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens TNS Infratest. Das 1991 in England gegründete "Information Technology Service Management Forum" ist die nach eigenen Angaben weltweit einzige unabhängige und international anerkannte Organisation für IT Service Management.

Thomas Henrichs, Projektleiter und IT-Service-Manager bei TNS Infratest, bei der Preisverleihung.
Foto: ITSMF

"Das krz belegt mit dem Projekt ‚IT Service Management@krz’ vorbildhaft, dass ein kommunaler IT-Dienstleister mit Hilfe der ITIL V3 seine gesamte Organisation einer Transformation vollziehen kann, die sowohl Mehrwerte für die Systemspezialisten als auch für die Kunden im Sinne von Servicequalität schaffen“, lobte Steven Handgrätinger, Vorstandsvorsitzender des itSMF Deutschland, den Preisträger der Auszeichnung "ITSM-Projekt 2010".

Den Preis vergibt das itSMF jedes Jahr für das das „erfolgreichste und herausforderndste deutsche Projekt im Bereich IT Service Management (ITSM)" aus. Ihn sollen stets Organisationen erhalten, die mit Services oder Produkten im Bereich Service Management ihren Geschäftsbetrieb verbessern. Zu den Kriterien für die Nominierung zählen neben der Anwendung von Service Management Best Practices, Prozessen oder Standards vor allem die Messbarkeit der Projektergebnisse und des damit verbundenen Gewinns für das Unternehmen.

Veronika Meyer, Projektverantwortliche beim krz, bei der Preisverleihung.
Foto: ITSMF

Wichtig sei zudem, dass das Projekt in Übereinstimmung mit der Business-Strategie und den daraus abgeleiteten operationalen Zielen stände. „Das Projekt ‚IT Service Management@krz’ ist ein wesentlicher Pfeiler zur Umsetzung unserer Strategie WIIKo: Wachstum, Innovation, Integration und Kundenorientierung, mit der wir uns zu einem innovativen und kundenorientierten IT-Dienstleister entwickelt haben“, sagte Reinhold Harnisch, Geschäftsführer des krz. "Ziel war es, die IT-Prozesse zu standardisieren und zu strukturieren, um klare Verantwortlichkeiten zu definieren und die Qualität der Services für unsere Kunden weiter zu steigern. Das ist uns erfolgreich gelungen."

Preise blieben gegen den Markttrend stabil

Darüber hinaus habe das ITSM-Projekt dazu beigetragen, dass das krz seine Preise entgegen dem Markttrend stabil halten kann. Mehr noch: „Wir sind in der Lage, mit nahezu konstanter Teamstärke im Service-Delivery-Bereich mehr und komplexere Services wie neue E-Governement-Services anzubieten sowie Änderungen effizienter abzuwickeln", sagte Harnisch. Zu den Kunden des Dienstleisters gehören in erster Linie drei Kreise mit 34 Städte und Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe, die in der Rechtsform des Zweckverbandes auch Eigentümer des krz sind.

Aus den Händen von Wilfried Erber, Partner und Geschäftsführer Public Services Bearingpoint, empfangen Kreisdirektorin Cornelia Schöder und Geschäftsführer Reinhold Harnisch den Pokal und die Urkunde "Bester Dienstleiter der Verwaltung Deutschlands".
Foto: Bearingpoint

"Daneben haben wir nicht zuletzt dank des ITSM-Projekts zahlreiche neue kommunale Kunden gewonnen, für die eine hohe Service-Qualität - also eine verlässliche Service-Erbringung zu definierten Service Levels - eine unabdingbare Voraussetzung ist. Sie konnten nur als Anwender gewonnen werden, weil sie unser Qualitätsmanagement einschließlich der IT Service Management Prozesse überzeugte", sagte Harnisch.

Zu den Lösungspartnern gehören unter anderem die Firmen Unit4 Agresso, P&I, Advantic, die Datev-Genossenschaft und die Deutsche Post, mit der das krz gemeinsam die Infrastruktur für den Versand von E-Postbriefen aufbaut und in Zukunft betreibt.

Seine Kundenorientierung ist dem krz auch anlässlich des diesjährigen E-Government Awards bestätigt worden. In diesem Wettbewerb von Bearingpoint unter der Schirmherrschaft des Innenministers wurde das Kommunale Rechenzentrum im September dieses Jahres ebenfalls ausgezeichnet - als Sieger mit dem Titel „Bester Dienstleister der Verwaltung Deutschlands". CIO.de berichtete damals unter der Überschrift "Die besten IT-Projekte".