Siemens holt sich Partner ins Boot

Das Ringen um Alstom

11.06.2014
Der Poker um den französischen Alstom-Konzern ist um einen Spieler reicher. Siemens prüft mit Mitsubishi Heavy Industries, ein Angebot vorzulegen, um die bisherige Offerte des US-Konzerns General Electric auszustechen. Die beteiligten Konzerne im Überblick:

Siemens ist heute weltweit ein Inbegriff für die deutsche Industrie. Gegründet 1847 als Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske in Berlin, ist der als Folge des Zweiten Weltkriegs mit seinem Hauptsitz nach München verlagerte Konzern ein großes und komplexes Unternehmen. Rund 362 000 Menschen arbeiten derzeit noch für Siemens, 118 000 davon in Deutschland. Vor allem konzentriert sich der Konzern auf die Geschäftsfelder Energie, Industrie, Medizintechnik und Infrastruktur. Von anderen - wie der Telekommunikation oder dem Halbleiter-Geschäft - hat sich Siemens im Wege vieler Umbauten im Laufe der Jahre getrennt. 2013 machte der Dax-Riese einen Umsatz von knapp 76 Milliarden Euro.

General Electric (GE) ist in zahlreichen Branchen aktiv - unter anderem in den Bereichen Energie, Gesundheit, Finanzdienstleistungen sowie Technologien bei Transport und Luftfahrt. 1890 gründete der Glühbirnen-Erfinder Thomas Edison die Edison General Electric Company, den Vorläufer des GE-Konzerns. Heute arbeiten mehr als 300 000 Menschen weltweit für das Unternehmen. 2013 lag der Umsatz bei rund 146 Milliarden Dollar (derzeit umgerechnet rund 106 Mrd Euro), der Gewinn betrug 13,06 Milliarden Dollar. In Deutschland ist GE mit 7000 Mitarbeitern an mehr als 70 Standorten vertreten.

Alstom ist ein französischer Industriekonzern und zählt in den Bereichen Energie und Verkehr zu den weltweit führenden Anbietern. Neben Kraftwerken baut er den französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV, Fern- und Nahverkehrsbahnen sowie Hochspannungs-Schaltanlagen. Das Unternehmen hat 93 000 Beschäftigte in rund 100 Ländern. Alstom Deutschland mit Sitz in Mannheim und Berlin beschäftigt 8700 Menschen an 23 Standorten in den Sparten Stromerzeugung, Energieübertragung und Bahntechnik. Im Geschäftsjahr 2012/13 betrug der Umsatz mehr als 20 Milliarden Euro, der Gewinn lag bei rund 802 Millionen Euro.

Mitsubishi Heavy Industries (MHI) mit Hauptsitz in Tokio ist ein weltweit operierender Hersteller von Schwerindustrie-Anlagen. Die Produkt- und Dienstleistungspalette umfasst nach Unternehmensangaben Schiffbau, Kraftwerke, Chemieanlagen, industrielle und allgemeine Maschinen, Luftfahrzeuge oder Klimaanlagen. In den knapp 400 Einzelfirmen der Gruppe sind gut 80 000 Mitarbeiter beschäftigt. Für das am 31. März beendete Geschäftsjahr 2013/2014 gibt MHI einen konsolidierten Konzernumsatz von gut 24 Milliarden Euro an. Der Autobauer Mitsubishi Motors ist seit längerem ein eigener Konzern. (dpa/rs)