Frankfurter Internet-Knoten

DE-CIX-Knoten verzeichnet viel mehr Videokonferenzen

25.03.2020
Am Internet-Knoten in Frankfurt hat sich der Datenverkehr von Videokonferenzen in der Coronavirus-Krise verdoppelt.
Deutschland in der Coronavirus-Krise: Am DE-CIX Internetknoten lässt sich ein deutlich veränderter Datenverkehr im Tagesablauf erkennen.
Foto: DE-CIX Management GmbH

Insgesamt sei der durchschnittliche Datenverkehr um zehn Prozent gestiegen, teilten die Betreiber des DE-CIX-Knotens am Mittwoch mit. "Die Nutzer sind nun auch tagsüber häufiger und länger online, das merken wir stark", berichtete Technikchef Thomas King.

An Kapazitätsgrenzen stößt der Internet-Knoten angesichts der Nutzungssteigerung demnach aber nicht. Die notwendigen Bandbreiten könnten bereitgestellt werden, "selbst wenn alle Unternehmen Europas ausschließlich aus dem Home Office arbeiteten und nebenher noch ein weltweites sportliches Großevent übertragen werden würde".

Social-Media-Datenverkehr angestiegen

Neben dem Anstieg beim Konferenz-Datenverkehr - wie beispielsweise über Skype oder Zoom - verdoppelte sich auch die Zahl der Nutzer von Online- und Cloud-Gaming-Plattformen. Der Social-Media-Datenverkehr sei deutlich gestiegen. Videostreaming-Anbieter hätten ihre Kapazitäten teilweise verdoppelt. Die Dienste hatten zuletzt auf Druck der EU-Kommission den Datendurchsatz gedrosselt, um die Netze zu entlasten. Zum Nadelöhr könnten aber eher ungenügend ausgebaute lokale Netze an den Wohnorten werden.

An Internet-Knoten in Frankfurt werden die Daten zwischen den Netzen einzelner Diensteanbieter ausgetauscht. Der DE-CIX ist gemessen am Datenvolumen der weltgrößte Knotenpunkt dieser Art.

"Normalerweise bewegt sich der Datenverkehr am Internetknoten entlang von Wellenbewegungen und spiegelt den täglichen Internet-Nutzungsrhythmus wider, beginnend morgens um 6.00 Uhr mit seinem Höhepunkt gegen 21.00 Uhr", erläuterte King. Nun seien fast alle zu Hause, so dass diese Wellen abflachten. Der Datenverkehr verteile sich über den ganzen Tag und steige im Durchschnitt an. (dpa/rs)