Klein-Verträge statt Mega-Deals

Der deutsche Outsourcer: Ein misstrauischer Billigheimer

14.08.2006 von Christiane Pütter
Deutschland ist für IT-Dienstleister ein interessantes Pflaster – theoretisch. Nach England ist die Bundesrepublik der zweitgrößte Markt in Europa. Faktisch aber haben Service-Provider zu kämpfen - statt richtig in die Tasche zu greifen, vergeben ihre Kunden hierzulande am liebsten kleine, ausgewählte Verträge. Folge: die Wettbewerber unterbieten sich, die Konsolidierung wird sich fortsetzen. Das geht aus einer Studie des Marktforschers Ovum hervor.

Die Analysten sehen den Markt durch vier Punkte charakterisiert:

Im vergangenen Jahr haben die Top Ten unter den Service-Providern rund 60 Prozent des Marktes unter sich aufgeteilt. Dabei führt T-Systems mit deutlichem Abstand vor IBM und SBS.

Die Analysten haben darauf verzichtet, Umsatzzahlen aus den Vorjahren zu vergleichen - Umstrukturierungen, Akquisitionen oder Vermögensbeschläge würden solche Vergleiche verzerren. Festzuhalten bleibt, dass sich unter den ersten Zehn nur eine Firma verschoben hat: Capgemini rutschte von Platz 8 auf Platz 9. Und: das Mittelfeld aus HP, EDS und Atos Origin konnte den Abstand zur Spitze verringern.

BPO: T-Systems stünde bereit

Im wenig entwickelten Markt des Application-Services-Outsourcing fallen Capgemini, T-Systems und CSC auf: Capgemini erwirtschaftet damit etwa 60 Prozent seines Umsatzes, T-Systems und CSC jeweils etwa 40 Prozent.

Zur Nische BPO: Accenture verdient damit 38 Prozent seines Einkommens, Atos Origin 20 Prozent. Sollte sich der deutsche Markt hier entwickeln, stehen nach Einschätzung der Analysten aber die Dickschiffe T-Systems und SBS mit entsprechendem Potenzial in den Startlöchern.

Ovum hat für die Studie "Germany: the outsourcing competitor landscape" den Outsourcing-Markt in Deutschland analysiert und die Top Ten Anbieter verglichen.