Mobile Geräte gefährden Firmennetze

Der PDA als Feind des CIOs

02.06.2005 von Dorothea Friedrich
Deutsche CIO haben nach eigenen Angaben die Sicherheitslage ihres Netzwerks im Griff. Doch die Mehrzahl weiß nicht einmal, ob, welche und wie viele private mobile Geräte sich ins Firmennetzwerk eingeklinkt haben. Dabei hält mehr als die Hälfte die Gefahren, die die Benutzung mobiler Geräte verursachen, für das größte IT-Sicherheitsrisiko. Diese widersprüchlichen Aussagen sind Ergebnisse einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Dynamic Markets.

58 Prozent der befragten deutschen IT-Manager sind fest davon überzeugt, alles für die Sicherheit des Firmennetzes zu tun. Zwei Fünftel hielten die Netzsicherheit für angemessen. Doch 70 Prozent haben keine Ahnung, welche privaten Handhelds, Handys oder Pocket-PC ans Firmennetz angeschlossen sind.

Das verwundert wenig. Denn 93 Prozent sind grundsätzlich für den Einsatz mobiler Geräte, obwohl 51 Prozent in ihnen das größte Gefahrenpotenzial für die IT-Sicherheit sehen.

Wesentlich kritischer beurteilen britische und französische IT-Experten die Situation: Nur ein Viertel der britischen und 27 Prozent der französischen CIOs glaubt, alles unter Kontrolle zu haben. Sie haben zudem ein stärkeres Bewusstsein für die Gefahren, die dem Unternehmensnetzwerk durch den Einsatz mobiler Geräte drohen.

Konzentrieren sich ihre deutschen Kollegen hauptsächlich auf die Bedrohungen durch Malware von außen (64 Prozent), differenzieren CIOs in Großbritannien und Frankreich wesentlich stärker. Bei 42 (Frankreich) beziehungsweise 34 Prozent (Großbritannien) ist Malware zwar auch das Risiko Nummer eins. Auf den Plätzen folgt dann aber eine Vielzahl beinahe gleichwertiger Bedrohungen.

Keine Kontrolle über den Informationsfluss

Für die Franzosen gilt der nicht kontrollierte Informationsfluss mit 39 Prozent als zweitwichtigstes Problem. Die Sorge, dass sie die Nutzung privater Geräte im Netzwerk nicht verhindern können, treibt ein Drittel um. Dass sie zudem bestimmte Nutzungsregeln für diese Geräte nicht durchsetzen können, ist für 28 Prozent ein Sicherheitsrisiko.

Mehr als ein Viertel sieht erhebliches Gefahrenpotenzial in der großen Speicherkapazität mobiler Geräte. Die Gefahr des Diebstahls hält ein Fünftel für problematisch.

Ähnlich beurteilen CIOs in Großbritannien die Sicherheitsrisiken. Unkontrollierter Informationsfluss steht bei ihnen in der Gefahrenliste auf Platz zwei (32 Prozent), Sicherheitslöcher, die durch Diebstahl entstehen können, auf Platz drei (31 Prozent). Die hohe Speicherkapazität stellt für gut ein Viertel ein Problem dar. Dass sie die Nutzung nicht verhindern können, ärgert gut ein Fünftel. Dass sie Nutzungsregeln nicht durchsetzen können, stört 13 Prozent.

Für ein Fünftel der deutschen IT-Manager steht dagegen auf Platz zwei die Angst , dass das mobile Gerät gestohlen werden könnte. 15 Prozent bedauern, dass sie die Nutzung privater Geräte nicht verhindern können.

Unterschiedliche Meinungen haben die IT-Manager in Europa dazu, ob Gefahren durch die Nutzung mobiler Geräte das größte Problem seit dem Jahr 2000 sind. Insgesamt bejahen das 62 Prozent in den drei Ländern, wobei Großbritannien hier mit 78 Prozent deutlich vor Frankreich (56 Prozent) und Deutschland (51 Prozent) liegt.

Freunde mobiler Geräte

Wesentlich einiger ist man sich in einem Punkt: Trotz der Gefahren, die durch die Nutzung mobiler Geräte drohen, befürworten 86 Prozent der Befragten ihren Einsatz (Deutschland 93 Prozent, Großbritannien 90 Prozent, Frankreich 76 Prozent).

Dynamic Markets befragte im April 2005 im Auftrag von Landesk, einem Anbieter von Sicherheits-Software, insgesamt 300 IT-Manager in den Ländern Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Aus jedem Land nahmen 100 IT-Experten an der Telefonumfrage teil.