Unterwegs mit Professor Brenner

Design Thinking bei der Deutschen Bank

13.05.2014 von Horst Ellermann
Walter Brenner von der Universität St. Gallen hält Design Thinking für die beste Methode, Innovation zu fördern. Die Deutsche Bank findet er dabei vorbildlich.
Horst Ellermann im Interview mit Professor Walter Brenner.
Foto: cio.de

Kaum ein anderer Professor kennt so viele CIOs wie Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsinformatik an der Uni St. Gallen. Ab jetzt will er regelmäßig einen Redakteur des CIO-Magazins mitnehmen, wenn er seine Forschungsobjekte besucht.

CIO.de: Wo fahren wir denn jetzt hin?

Walter Brenner: Wir fahren nach Frankfurt zur Deutschen Bank. Mein Lehrstuhl darf da einen Innovationsinkubator betreiben - und das schon seit einigen Jahren.

CIO.de: Was ist ein Inkubator?

Walter Brenner: Auf der einen Seite ein physischer Raum, in dem zu zukunftsorientierten Projekten gearbeitet wird. Und auf der anderen Seite eine Ansammlung von konkreten Projekten, die sich mit zukunftsträchtigen Entwicklungen der Deutschen Bank beschäftigen.

Zum Video: Design Thinking bei der Deutschen Bank

CIO.de: Was macht Ihre Universität da?

Walter Brenner: Erstens liefern wir die Methode, in diesem Fall Design Thinking. Zweitens coachen wir die Projekte, und drittens dürfen wir punktuell mithelfen, wenn Projekte in die Bank hinausgetragen werden.

Walter Brenner, Professor an der Uni St. Gallen: "Das Wichtigste, was ich von den Ingenieuren an der Stanford University gelernt habe, ist: Innovation ist von Menschen für Menschen."

CIO.de: Design Thinking machen jetzt alle, oder?

Walter Brenner: Wie bei all diesen Modeworten ist es schwierig zu sagen: Was ist denn noch wirklich Design Thinking? Wir konzentrieren uns auf das, was wir von den Erfindern des Design Thinkings an der Universität Stanford gelernt haben.

CIO.de: Können Sie das in drei Sätzen beschreiben?

Walter Brenner: Ich versuche es mal. Also, es geht um drei Dinge: Das erste ist Menschenorientierung - Innovation ist von Menschen für Menschen. Das zweite ist Prototyping - Kunden und Mitarbeiter müssen erfahren können, was für sie gemacht wird. Und das dritte sind Moderationstechniken, um den Innovationsprozess voranzutreiben. Das sind mehr als 100 Stück.