Privatkunden immer wichtiger

Deutsche Post DHL investiert Milliarden in Expressdienste

19.11.2019
Mit einem milliardenschweren Investitionsprogramm will der Logistikkonzern Deutsche Post DHL seine lukrativen Geschäfte mit Expressdiensten stärken.
Boing-Frachtflugzeug von DHL Express.
Foto: Deutsche Post AG

Pro Jahr werde künftig mehr als eine Milliarde Euro ausgegeben für Sortieranlagen, Flugzeuge und Fahrzeuge, teilte das DHL am Dienstag in Troisdorf unweit des Köln/Bonner Flughafens mit. Auch Schulungen der Mitarbeiter würden damit finanziert. In den vergangenen Jahren war es nach Firmenangaben etwas weniger, eine konkrete Vergleichszahl wurde aber nicht genannt.

Am Airport Köln/Bonner nahm DHL am Dienstag ein neues Drehkreuz offiziell in Betrieb, das für 123 Millionen Euro gebaut worden war. Jede Nacht kommen an dem Flughafen bis zu 14 DHL-Express-Maschinen an. Das Unternehmen war bereits zuvor an dem Standort aktiv, hat ihn nun aber erweitert. Stärkster Express-Hub in Deutschland und Europa bleibt Leipzig mit bis zu 70 Maschinen pro Nacht.

Mit garantierter Lieferzeit versenden

Die Eilsendungen sind für den Logistikkonzern der profitabelste Geschäftszweig. Weltweit sind etwa 100.000 Menschen in diesem Bereich des Bonner Konzerns beschäftigt und damit etwa jeder fünfte Konzernbeschäftigte. Große Konkurrenten sind UPS und Fedex. Vor allem Unternehmen nutzen die Dienste, um Verträge, Gutachten oder Ersatzteile mit garantierter Lieferzeit zu versenden. Im Vergleich zur normalen Post und zu regulären Paketdiensten ist Express wesentlich teurer - und damit sehr lukrativ für den Dienstleister.

Privatkunden spielten in dem Geschäftsmodell lange Zeit nur eine Nebenrolle, angesichts des boomenden Online-Handels werden sie aber wichtiger. Wenn Privatleute teure Elektronik oder Luxus-Fahrräder im Internet bestellen, wählen sie häufig Express als Versandweg. (dpa/rs)