Immer mehr Regierungen bieten Web-Services an

Deutsches E-Government unter den Top-Ten der Welt

11.09.2006 von Tanja Wolff
Im weltweiten Vergleich der Regierungspräsenzen im Internet belegt Deutschland den achten Platz. Spitzenreiter ist Südkorea, gefolgt von Taiwan und Singapur. Die USA und Kanada belegen die Plätze vier und fünf. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Studie der Brown Universität.

Laut der Analyse verfügen mittlerweile 29 Prozent der Regierungen weltweit über Web-Services. Das sind zehn Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr.

Wie die Untersuchung zeigt, bieten 94 Prozent der untersuchten Web-Seiten Online Publikationen an und 72 Prozent besitzen Links zu Datenbanken. Allerdings verfügen nur 26 Prozent über Datenschutzrichtlinien und lediglich 14 Prozent über Sicherheitsvorschriften.

Auch auf dem Gebiet der Barrierefreiheit besteht noch Verbesserungspotenzial. Bisher bieten 23 Prozent der Seiten Sonderfunktionen für seh- oder hörbehinderte User an. Im vergangenen Jahr waren es jedoch nur 19 Prozent gewesen.

Der Studie zufolge muss vor allem die Bedienerfreundlichkeit in den Fokus der E-Government-Angebote gerückt werden. Wichtig sind dabei ein verbessertes Site-Design, eine einfachere Navigation und die Reduktion von überflüssigem Beiwerk. Außerdem sollten Regierungsportale mit den Seiten anderer Ministerien verlinkt werden. Der Grund: Sie müssen stärker integriert werden, um dem User die Suche nach Informationen zu vereinfachen.

Der Kommunikation zwischen Regierung und Bürgern misst die Analyse eine Schlüsselfunktion zu. Feedback-Formulare, E-Mail-Adressen und Umfragen sind unerlässlich, um die Bedürfnisse der Bürger zu befriedigen.

Verbesserung der Online-Angebote

Die Instandhaltung der Site wird immer wichtiger, so die Studie. Häufig wird die Aufrechterhaltung des Betriebs von den Web-Designern ignoriert. Stattdessen ergänzen sie die Site mit Fähigkeiten und Services. Die Folge ist, dass sich viele Online-Auftritte im Bau befinden oder nicht auf dem aktuellsten Stand sind.

Zahlreiche Online-Seiten bieten Services an, die sich um den Tourismus drehen. Dazu gehören unter anderem Buchungsmöglichkeiten für Flüge und Hotels. Die Regierung sollte darauf achten, dass nicht nur Touristen angesprochen werden, sondern dass die Site auch den Bürgern funktionsfähige Services anbietet. In einigen Fällen existieren Online-Services, die allerdings nicht von den Bürgern genutzt werden.

Um den Gebrauch von E-Services zu steigern, sollten sich die Länder ein Beispiel an Kanada nehmen. Dort ist das Online-Angebot stark personalisiert und weist den individuellen Nutzer auf bestimmte Angebote der Website gezielt hin.

Für die Studie wurden Regierungs-Websites in 198 Ländern untersucht. Dabei spielten unter anderem die Kriterien Barrierefreiheit, Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen, Kontaktinformationen und Anzahl der Online-Services eine wichtige Rolle.