Die zehn Mail-Fiaskos

Die größten E-Mail-Peinlichkeiten des Jahres

18.01.2010 von CIO. com
Fast 15 Prozent der CIOs würden E-Mails abschaffen, wenn sie es nur könnten. Denn bei der digitalen Kommunikation kann eine Menge schief laufen. Wir zeigen zehn E-Mail-Fiaskos dieses Jahres.

Was haben Halloween und eine versendete E-Mail gemeinsam? Beide können ganz schön gruselig sein. Unsere Schwesterpublikation CIO.com hat nun die schaurigsten E-Mail-Schlamassel dieses Jahres zusammengestellt. Diese Fehltritte, Angriffe und Pannen haben vielen Menschen schlaflose Nächte und finanzielle Risiken beschert: Dies sind einige dieser E-Mail-Malheure:

1. Phishing-Fiasko

Im September wurde berichtet, dass Cyber-Kriminelle gefälschte Wohltätigkeitsseiten im Internet aufbauten und darauf ahnungslose Besucher um Spenden für Hurrikan-Schäden baten. Mit solchen Seiten lassen sich Menschen schnell austricksen und etwa um ihre Kontodaten bringen.

2. Jagd auf Palins E-Mail-Account

Ein Hacker drang in den privaten Yahoo-Account der amerikanischen Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin ein und veröffentlichte Inhalte daraus auf der Web-Seite Wikileaks. Sicherheitsexperten warnen, dass private Mail-Accounts leicht zu knacken sind. Besonders delikat: Palin nutzte ihren Account auch für berufliche Korrespondenz.

3. Fieser Obama-Spam

Im September verbreitete sich eine heimtückische Spam-Mail. Die enthielt angeblich einen Link, der zu einem Obama-Sexvideo führen sollte. In Wahrheit klickte man allerdings auf Spyware, die den Computer des Opfers ausspionierte. Bei sensationsheischenden Überschriften sollte man stets Vorsicht walten lassen. Weil sie häufiger geklickt werden, sind sie auch sehr beliebt bei Spammern.

4. E-Mails: tot und begraben

Oracle brachte es nicht zustande, E-Mails von CEO Larry Ellison vorzulegen, die bei einer Gerichtsverhandlung als Beweismittel benötigt worden wären. Das Unternehmen fand keinen Weg, dem Wunsch des Gerichts nach den E-Mails nachzukommen.

5. Job-Alarm via E-Mail

Der Personalleiter der Firma Carat teilte aus Versehen allen Angestellten mit, dass ihre Jobs in Gefahr waren. Eigentlich war die Nachricht lediglich für den Vorstand bestimmt. Die E-Mail enthielt außerdem Details über die geplante Neustrukturierung der Firma.

6. Obsessionen eines Nachrichtensprechers

Ein in seine Kollegin verliebter Ex-Nachrichtensprecher wurde angeklagt, weil er sich unerlaubt Zugang zum E-Mail-Account seiner Angebeteten verschaffte. Und zwar 537 Mal in 146 Tagen. Manchmal sah er täglich zehnmal und mehr nach ihren E-Mails. Manche Informationen gab er an einen Klatschkolumnisten der Lokalzeitung weiter.

7. Begegnungen der dritten Art

Die NASA entdeckte einen Computer-Virus auf einem Laptop der internationalen Raumstation, auf der sich etwa 50 Computer befinden. E-Mail bleibt eine der häufigsten Verteilungsmethoden von Viren und Malware. Das unterstreicht die Notwendigkeit von Anti-Viren-Technologie in Unternehmen.

8. Qualcomms E-Mail-Friedhof

Qualcomm wurde eine 8,5 Millionen teure Strafe aufgebrummt, weil der Konzern in einem laufenden Gerichtsverfahren E-Mails unterschlug, die wichtige Beweismittel gewesen wären.

9. Backscatter-Angriff

Stephen Gielda, der Vorsitzende von Paketderm, erlebte auf seinen Servern eine Angriffswelle von Backscatter-Mails. Auf dem Höhepunkt des Angriffs trafen ihn 10.000 solcher Nachrichten pro Sekunde.

10. E-Mail-Vertipper

Countrywide-CEO Angelo Mozilo beantwortete eine E-Mail aus Versehen, anstatt sie weiterzuleiten. Es war eine Kunden-Mail, die Mozilo mit "ekelerregend" kommentiert hatte.

Einer Umfrage zufolge würden fast 15 Prozent der befragten CIOs E-Mails abschaffen, wenn dies machbar wäre.