Ströer Out-of-Home Media AG

Die IT-Strategie des Außenwerbers Ströer

16.04.2013 von Helmut Meitner
Helmut Meitner, CIO des Außenwerbers Ströer, erklärt, wie er für seine IT-Systeme eine neue (grüne) Bleibe gefunden hat – mit Kyoto-Kühlung.
Helmut Meitner Direktor Konzern IT (CIO), Ströer Out-of-Home Media AG: "Nachhaltiges Wirtschaften ist in Ströers Leitbild fest verankert."
Foto: Ströer Out-of-Home Media AG

Die Ströer Out-of-Home Media AG gehört mit einem Umsatz von 577 Millionen Euro (2011) zu den Marktführern in der Außenwerbung. Das Portfolio erstreckt sich von klassischen Plakaten über Werbung auf Wartehallen bis hin zu digitalen und interaktiven Angeboten in der Außenwerbung. Insgesamt werden mehr als 280 000 Werbeflächen europaweit vermarktet, schwerpunktmäßig in Deutschland, der Türkei und Polen. Rund 1700 Mitarbeiter an mehr als 70 Standorten arbeiten für das übernahmeeifrige Unternehmen.

Infolge der Zukäufe kamen in der IT-Landschaft mehr als 200 Serversysteme und über 80 verschiedene Softwaresysteme parallel zum Einsatz. Um in Zukunft komfortabel auf weiteres Wachstum und steigende Anforderungen reagieren zu können, wurde das Projekt "doIT" (durable operating IT) initiiert, in dem durch Virtualisierung auch die Anzahl der Serverhardware reduziert werden sollte.

Konkret lautete die Zielsetzung: die Verfügbarkeit erhöhen und zugleich ein Optimum an Sicherheit gewährleisten - was sich nur durch eine räumliche Trennung von Firmensitz, Rechenzentrum und Backup realisieren lässt.

Die IT-Verantwortlichen bei Ströer entschieden sich dabei für das Nürnberger Unternehmen noris network AG, das mit Zertifizierungen der Mitarbeiter und Einrichtungen (zum Beispiel Tier-III-Klassifikation) punkten konnte. Auch die Netzwerk-infrastruktur (redundante MPLS-Anbindung und mehrfach redundante LWL-Anbindung an den Backbone der noris network AG) sowie die Carrier-Neutralität sprachen für die Franken.

Hauptsitz des Konzerns, der im zweiten Quartal vier Online-Werbevermarkter übernimmt und dann nur noch "Ströer Media AG" heißen wird.

Ströers ERP-System und die Collaboration-Systeme wie auch andere branchenspezifische Anwendungen zur Verwaltung von Kunden- und Angebotsdaten sowie zur Steuerung und Dokumentation von Werbekampagnen wurden in das Rechenzentrum nach Nürnberg verlagert. Dort besteht nun eine unterbrechungsfreie Stromversorgung, die auch vor extremen Ausnahmesituationen wie großflächigen Stromausfällen, chemischen Störfällen oder Flugzeugabstürzen schützt. Zudem erhöhen spezielle Sicherungssysteme und strenge Zutrittskontrollen die Sicherheit. Mit diesen Maßnahmen erfüllt die Ströer Out-of-Home Media AG im erweiterten Maße alle Anforderungen, die an ein börsennotiertes Unternehmen gestellt werden.

Nachhaltiges Wirtschaften ist in Ströers Leitbild fest verankert, eine langfristige profitable Entwicklung ist mit einer nachhaltigen Wertsteigerungsperspektive durch eine flexible Steigerung der IT-Load verbunden. Ein nachhaltiger Umgang mit den Umweltressourcen und eine hohe Energieeffizienz werden dank der Kyoto-Kühlung gewährleistet.

Grundprinzip der Kyoto-Kühlung

Das Grundprinzip der Kyoto-Kühlung basiert auf einem großen radförmigen Aluminium-Wärmetauscher, dem "Kyoto-Rad". Gegenüber herkömmlichen Klimaanlagen werden durch diesen speziellen Luft-Luft-Wärmetauscher über 70 Prozent weniger Energie für Kühlung und Betrieb des Rechenzentrums benötigt. Der zukunftssichere Ausbau der IT-Landschaft ist Voraussetzung für künftiges Wachstum, da die Digitalisierung des Werbegeschäfts weiterhin zunehmen wird, wobei auch die internationale Vernetzbarkeit an Bedeutung gewinnt.

Neben den Installationen im Nürnberger Rechenzentrum wurde eine Ströer Niederlassung zu einem Back-Up Rechenzentrum ausgebaut, so dass auch im Katastrophenfall keine Daten verloren gehen können. Mit der Einrichtung dieses Cold Standby wurde eine zusätzliche Absicherung und somit ein Optimum an Verfügbarkeit erreicht. Nach einer umfangreichen Testphase ist nun innerhalb von drei Monaten Ströers IT vom Rheinland nach Franken umgezogen und der Spagat zwischen Projektarbeit und Tagesgeschäft geglückt. Der Kölner Außenwerber betreibt seine Systeme weiterhin selbst, wobei er auf fachlich kompetente Remote-Hands seitens der noris network AG vertrauen kann, die auch für das Monitoring aller IT-Systemkomponenten zuständig ist.