Unternehmen

Die Nixdorf-Metamorphose

09.02.2016
Heinz Nixdorf gehört zu den großen Innovatoren der deutschen Wirtschaft. Der "ideenreiche Tüftler", wie er im Munzinger Archiv beschrieben wird, hatte schon früh die Chancen des Computermarktes erkannt.

Im Jahr 1968 entstand die Nixdorf Computer AG mit Sitz in Paderborn, die sein Gründer und Namensgeber zum Vorreiter der dezentralen Datentechnik machte. Dies war die Marktnische und Nixdorf entwickelte sich zu einem der größten Computerhersteller in Europa. Die Umsätze überschritten bald die Milliarden-Marke und kletterten Mitte der 80er Jahre auf über 5 Milliarden D-Mark.

Doch die Elektronikindustrie stand zu der Zeit in einem tiefen Umbruch. Nixdorf mit damals etwa 30000 Beschäftigten verschlief den wichtigsten Markttrend: die Entwicklung von Personalcomputern. Das Unternehmen rutschte bald in die roten Zahlen und wurde 1990 an Siemens verkauft. Dort firmierte der Bereich als Siemens Nixdorf Informationssysteme (SNI). Nur acht Jahre später wurde die Sparte vollständig in den Siemens-Konzern integriert. Der Computerbereich ging später an den japanischen Konzern Fujitsu.

Aus den Aktivitäten der SNI wurden die Bank- und Kassenautomaten herausgelöst und an die Investoren um Kohlberg Kravis Roberts und Goldman Sachs verkauft. 2004 brachten die Investoren das Unternehmen Wincor Nixdorf, das heute weltweit 9000 Menschen beschäftigt und knapp 2,5 Milliarden Umsatz erzielt, an die Börse und verkauften ihre Anteile vollständig. Mit der angekündigten Übernahme durch den US-Konzern Diebold steht eine weitere Namensänderung bevor: Diebold Nixdorf. (dpa/rs)