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Die SAP-HANA-Agenda für CIOs

19.02.2014 von Detlev Sandel
Lange waren die Möglichkeiten für CIOs nicht mehr so günstig, sich als Motor für den Unternehmenserfolg zu etablieren. Detlev Sandel von Capgemini nennt in seiner Kolumne die wichtigsten Schritte dorthin.
Detlev Sandel ist bei Capgemini Head of SAP HANA Services, Digital Enterprise Deutschland.
Foto: Capgemini

Interessante Neuigkeiten zum Jahresbeginn: Laut einer aktuellen Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) glauben zwar nahezu alle in Deutschland befragten Anwender, dass es sich bei SAP HANA um mehr als einen vorübergehenden Hype handelt. Aber erst gut ein Viertel der Teilnehmer gibt an, sich innerhalb der nächsten drei Jahre mit dem Thema beschäftigen zu wollen.

Um auf der Agenda der CIOs überhaupt ein Big-Data-Thema zu finden, muss man schon ziemlich intensiv suchen - nachzulesen in der ebenfalls druckfrischenIT-Trends Studie von Capgemini. Und das, obwohl beispielsweise die Anzahl der Smartphones auf dem Planeten mittlerweile die1-Milliarden-Grenze überschritten hat. Alleine dieser Trend, der vor sieben Jahren durch Apple's iPhone ausgelöst wurde, erzeugt Unmengen neuer Daten. Das weltweite elektronische Datenvolumen verdoppelt sich derzeit alle 18 Monate.

Technologieinnovationen werden in immer schnelleren Zyklen an den Markt gebracht. Die technischen Voraussetzungen, durch intelligente Auswertung aller im Unternehmen vorhandenen Datenbestände Millionen an Euros zu sparen und neue Märkte zu erschließen, sind marktreif. Und doch werden Möglichkeiten wie SAP HANA in Deutschland nur sehr zögerlich genutzt.

Wie passt das zusammen, habe ich mich gefragt? Die Antwort: überhaupt nicht.

Agilität der IT-Organisation ist gefordert

Es gibt einen messbaren Zusammenhang zwischen der Agilität der IT-Organisation und dem Stellenwert, den sie im Unternehmen einnimmt.

Nicht zuletzt durch die wachsende Zahl an Anwendungen in der Cloud eröffnen sich den Fachbereichen immer neue Wege, nutzbringende Lösungen auch ohne Mitwirkung, ja sogar ohne Wissen der hauseigenen IT-Abteilung einzusetzen. Dabei müsste gerade diese sich an die Spitze der aktuellen Trends für ihr Unternehmen stellen - möchte sie sich nicht als reine Betriebsorganisation der Bestandssysteme ersetzbar machen.

Oder, um es positiv zu formulieren: Lange schon waren die Möglichkeiten für den CIO, sich dauerhaft als Motor für den Unternehmenserfolg zu etablieren, nicht mehr so günstig wie heute.

Die 5 Punkte der HANA-Agenda

Das Verhalten vieler IT-Abteilungen erinnert mich - gerade bei Big-Data-Themen - an die Reaktion von Kindern bei drohender Gefahr: sie halten sich die Augen zu. Getreu dem Motto: Was ich nicht sehe, sieht mich auch nicht. Abwarten, aussitzen und sich wohlmöglich noch das Ruder aus der Hand nehmen lassen sind dabei die schlechtesten aller Optionen. Es gibt weitaus bessere Wege, auf die Herausforderung zu reagieren. Am Beispiel von SAP HANA möchte ich Ihnen einen davon vorstellen. Ich nenne ihn "die HANA-Agenda des CIOs":

Schritt 1: In welchen der drei Dimensionen liefert Ihr Anwendungsfall Mehrwerte?

a) Optimierung der IT

b) Verbesserungen/ Veränderungen bestehender Geschäftsprozesse

c) oder Erschließung neuer Geschäftsfelder

Schritt 2: Betrachten Sie nur Anwendungsfälle weiter, die alle der drei im Folgenden genannten Kriterien erfüllen:

a) passt zur Unternehmensstrategie

b) ist mit den vorhandenen Ressourcen (Knowhow, Technologie, Mitarbeiter, Budget, Zeit) umsetzbar

c) liefert einen klaren und positiven Business Case.

Abschließend möchte ich nochmals die PAC-Studie zitieren. Dort steht, dass unter den Befragten, die sich noch nicht mit HANA beschäftigt haben, fast doppelt so viele keinen signifikanten geschäftlichen Nutzen erwarten, als in der Gruppe derjenigen, die dies bereits getan haben. Die Beschäftigung mit SAP HANA lohnt sich also auf jeden Fall. Worauf warten Sie noch?!

Detlev Sandel ist bei Capgemini Head of SAP HANA Services, Digital Enterprise Deutschland.