Geschenktipps zu Weihnachten

Die Smartphone-Favoriten der Technik-Redaktion

05.12.2014 von Jürgen Hill
Alle Jahre wieder zählen Smartphones zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken - egal, ob für Kinder und Partner oder als Belohnung für sich selbst. Dabei ist das auf dem Markt befindliche Angebot nur schwer überschaubar, das Spektrum reicht von günstigen Kompaktgeräten bis hin zu hochpreisigen Phablets. Die Redakteure unseres Technik-Teams stellen ihre persönlichen Favoriten vor und geben Entscheidungshilfen.

Manfred Bremmer - Redakteur

Kollege Bremmer setzt wegen der innovativen Features auf das Samsung Galaxy S5.
Foto: Joachim Wendler

Auch wenn Samsungs Smartphone-Flaggschiff Galaxy S5 offenbar wie Blei in den Regalen liegt - abgesehen von der etwas einfallslosen Plastik-Optik trifft das Gerät selbst kaum die Schuld. Technisch kann man nämlich kaum etwas am Galaxy S5 aussetzen: Es verfügt unter anderem über ein leuchtstarkes 5.1-Zoll-SuperAMOLED-Display mit Full-HD-Auflösung, ein superschnellen Snapdragon-801-Chipsatz mit 4 x 2.5 GHz-Kernen und oder eine 16MP-Kamera. Hinzu kommen noch so innovative Features wie ein Finger-Scanner oder Staub- und Wasserschutz nach IP67.

Was dem Top-Smartphone bislang zum Verkaufserfolg gefehlt hat, war allerdings ein angemessener Preis: Eine unverbindliche Preisempfehlung von 699 Euro ist in Zeiten von OnePlus One und anderen günstigen Android-Smartphones schlichtweg unrealistisch. Mittlerweile hat Samsung diese Lektion auf schmerzhafte Weise gelernt und versüßt den Kauf eines Galaxy S5 bis zum 6. Dezember mit 100 Euro Rückerstattung (Bedingungen hier). Angesichts der Tatsache, dass das Modell inzwischen bereits ab 399 Euro (effektiv dann 299 Euro) angeboten wird, ist das Galaxy S5 damit ein wahres Schnäppchen und erhält eine absolute Kaufempfehlung.

Samsung Galaxy S5: IP67
Der USB-Port auf der Unterseite des Geräts ist durch eine Klappe vor Wasser geschützt.
Samsung Galaxy S5: IP67
Erst wenn Sie das S5 öffnen, also die Rückseite entfernen, sehen Sie auf ihr die Gummidichtung, durch die der Akku und etwaige Slots sowie die inneren Bauteile geschützt werden.
Samsung Galaxy S5: Display
5,1 Zoll misst der Super-AMOLED-Screen des Galaxy S5 in der Diagonale und zeigt dabei seine Inhalte in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) an. Daraus errechnen wir eine hohe Pixeldichte von 432 ppi - einzelne Bildpunkte können wir nicht erkennen.
Samsung Galaxy S5: Rückseite
Samsung zeigt sich vor allem bei der Optik wenig einfallsreich, denn wie lange kennen wir jetzt schon dieses Design? Lange genug. Wer nicht gerade das Galaxy S4 zum Vergleich neben das S5 hält, wird die Geräte von vorne kaum unterscheiden können - es ist lediglich größer und etwas kantiger.
Samsung Galaxy S5: Herfrequenzmesser
Unter der Kamera auf der Rückseite befindet sich ein Herzfrequenzmesser. Wählen Sie in der Anwendung ...
Samsung Galaxy S5: Herzfrequenzmesser
... S-Health „Herzfrequenz“ aus, scannt das Smartphone Ihren Herzschlag, wenn Sie einen Finger auf den Pulsmesser legen.
Samsung Galaxy S5: Fingerabdruckscanner
Zum Entsperren und Einkaufen in Online-Shops können Sie Ihren Fingerabdruck im Gerät hinterlegen.
Samsung Galaxy S5: TouchWiz
Das Benachrichtungsmenü ist deutlich überarbeitet, genau wie die ...
Samsung Galaxy S5: TouchWiz
... Einstellungen. Nur im ersten Moment ist das neue Design etwas unübersichtlich.
Samsung Galaxy S5: Einhand-Bedienung
Weil der Screen so groß ist, können Sie ihn nicht mit einer Hand bedienen. Dafür können Sie jetzt das Bild verkleinern, um leichter mit einer Hand zu arbeiten.
Samsung Galaxy S5: Ultra-Energiesparmodus
In den Einstellungen unter "Schnelleinstellungen -> Energiesparmodus" aktivieren Sie den Ultra-Energiesparmodus, wenn die Akkuladung knapp wird, Sie aber noch erreichbar sein müssen. Dabei schaltet das S5 eine Sparansicht ein, die nur noch in Schwarz/Weiß angezeigt wird.

Jürgen Hill -Team-Leiter Technologie

Ein Schwabe spart auch zu Weihnachten. Kollege Hill empfiehlt das noch erhältliche Google Nexus 5 als Kompromiss zwischen Preis und Leistung.

Mein Favorit als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum ist ein alter Bekannter, der seit rund einem Jahr auf dem Markt ist: Das Google Nexus 5. Für mich stellt das Smartphone immer noch die optimale Symbiose aus Preis und Leistung dar. Für 349 Euro Listenpreis bei Google erhält der Käufer hier ein Gerät, das sich auch Ende 2014 nicht verstecken muss. LTE, Bluetooth 4.0, Grafikchip Adreno 330, 2GB Arbeitsspeicher, Snapdragon CPU 800 und Full-HD-Display mit 445 ppi sind mit an Bord -sowie der aktuellste WLAN-Standard 802.11ac. Und nicht zu vergessen NFC - eine Technik die Apple jahrelang verteufelte und dieses Jahr als grandiose Neuerung mit dem iPhone 6 präsentierte - mit den üblichen Apple-Kastraktionsbeschneidungen. Dank der Hardware-Ausstattung kommen selbst heute mit aktuellen Android-Apps keine Wünsche nach mehr Leistung auf - und Android 5.0, sprich Lollipop, ist auch bereits erhältlich. Ok, die Kamera mit 8 MP mag nicht mehr state oft he art sein, aber Hand aufs Herz, was taugen die 16 MP Kameras neuer Smartphones wirklich Angesicht der Stechnadel-großen Objektive? Wer wirklich richtig fotografieren will, wird nach wie vor nicht um eine Spiegelreflex oder eine Bridge-Kamera herumkommen.

Das knapp 5 Zoll große Display ist für mich als Mitglied der Generation Lesebrille der optimale Kompromiss zwischen einem Smartphone das noch in die Hemdtasche passt und den neuen 6 Zoll Geräten. Da greife ich dann lieber gleich zu einem kleinen Tablet der 8- oder 9-Zoll-Klasse. Das Killer-Argument für das Google-Handy ist für mich schlicht, dass ich 18 bis 24 Monate mit Upgrades auf neue Android-Betriebssysteme rechnen darf. Eine Tatsache, warum ich als ursprünglich begeisterter Nutzer eines Samsung Galaxy S1 und S3 mittlerweile um Geräte dieses Herstellers einen weiten Bogen mache und Devices dieses Herstellers aufgrund seiner miserablen Update-Politik nur noch meinem schlimmsten Feind unter den Christbaum legen würde. Würde Geld keine Rolle spielen - was bei einem gebürtigen Schwaben eigentlich nie der Fall ist, dann wäre das LG G3 ein weiterer heißer Kandidat als Weihnachtsgeschenk.

Android 4.4: Startscreen
Die Widgets rufen Sie unter Android 4.4 auf, indem Sie Ihren Finger etwa 2 Sekunden auf eine freie Fläche der Startscreens gedrückt halten.
Android 4.4: Hangouts
Google+ rückt vor allem durch Hangouts mehr in den Vordergrund, das die bisherige SMS-Anwendung ersetzt. Dazu gibt es auch viele neue Smileys.
Android 4.4: Telefon-App
Die Telefon-Anwendung favorisiert automatisch Kontakte, mit denen Sie oft in Verbindung treten. Außerdem holt die App Informationen zu unbekannten Nummern über Google Maps ein.
Android 4.4: Google Now
Google Now hat eine eigene Seite auf dem Homescreen erhalten, welche Sie durch einen Wisch nach rechts aufrufen.
Android 4.4: Ok Google
Zudem aktivieren Sie die Sprachsuche von Now über den Sprachbefehl "Ok Google". Dazu ist das Mikrofon sozusagen ständig aktiv. Der Nachteil: Diese Funktion ist aktuell nur in englischer Sprache verfügbar, weshalb Sie die System-Sprache auf "English US" umstellen müssen.
Android 4.4: Task Manager
Weil Software und Hardware so gut harmonieren, arbeiten Sie verzögerungsfrei mit dem Nexus 5. Daher ist es kein Problem, oft zwischen mehreren Apps zu wechseln.
Android 4.4: Musik
Spielen Sie einen Song ab, dann wird das entsprecher Album-Cover sogar zum Hintergrund des Lockscreens, auf dem Sie auch die Playlist durchblättern können.
Google Nexus 5: Display
Das Nexus 5 ist mit seinen 5 Zoll so groß wie die meisten aktuellen Highend-Smartphones. Gut, eigentlich sind es laut Google nur 4,95 Zoll (12,57 Zentimeter) in der Bildschirm-Diagonale, dafür löst es ebenfalls in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) auf. Daraus errechnen wir eine sehr hohe Punktdichte von 445 ppi, die nur das HTC One leicht überbieten kann. In Kombination mit der IPS-Technik ergibt sich ein richtig scharfes Bild - selbst Schriften und Rundungen zeigen weder Treppenbildungen noch Unschärfen auf.
Google Nexus 5: Gehäuse
Beim Gehäuse setzt Google bzw. LG als Hersteller auf stabilen Kunststoff. Daher knarzt das Unibody an keiner Stelle und verbiegen lässt es sich auch nicht. Außerdem liegt das Gerät gut in der Hand. Allerdings ist das Nexus 5 wie die meisten Smartphones aus Kunststoff recht rutschig. Zudem füllt es sich, was das geringe Gewicht noch verstärkt, recht plastisch und dadurch nicht sehr hochwertig an.
Google Nexus 5: Lautsprecher
Der Sound aus den beiden Lautsprechern auf der Unterseite des Nexus 5 überzeugt uns, da der Klang klar und verzerrungsfrei selbst bei hoher Lautstärke ist. Spielen Sie einen Song ab, dann wird das entsprecher Album-Cover sogar zum Hintergrund des Lockscreens, auf dem Sie auch die Playlist durchblättern können.

Malte Jeschke - Leitender Redakteur

Der Exot im Team. Für Kollege Jeschke ist ein Windows Phone die erste Wahl.

Auch wenn man Betriebssystemseitig damit eher zu den Ausnahmeerscheinungen gehört, bei den Smartphones ist das Nokia Lumia 930 meine erste Wahl. Windows Phone ist für mich konzeptionell einfach etwas moderner als iOS oder Android. Da mein mobiler Fuhrpark ohnehin gerne immer etwas heterogen ist, heißt es auch nicht auf ein bestimmtes Ökosystem Rücksicht nehmen. Das Lumia 930 vereinigt flotte und schicke Hardware mit dem Windows-System. In Sachen flüssiger Bedienung sind die Windows Phones ja meist ohnehin unkritisch, das Lumia 930 ist da in Sachen Leistung besonders flott. Mit mehr als 5 Zoll Diagonale tue ich mich zudem bei Smartphones noch schwer, aber das mag ein Generationenproblem sein.

Das 5-Zoll-Display des Lumia 930 arbeitet mit Full-HD-Auflösung und liefert eine hervorragende Darstellung. Ich fotografiere seit jeher viel und gerne, mit zumindest durchschnittlichem Erfolg. Lange Zeit gehörte eine Kompaktkamera zu meinen ständigen Begleitern und wurde wie ein Smartphone mitgeführt. Selbst auf Kurztrips kam noch eine Spiegelreflex hinzu. Mit der aktuellen Smartphone-Generation hat sich mein Verhalten da grundlegend geändert, da hieß es alte Vorurteile über Bord werfen. Was die neuen Modelle - allen voran die Lumias - an Bildmaterial produzieren, ist für mich immer wieder aufs Neue erstaunlich. Eine Funktion, die man vorher nicht vermisst hat, sobald sie da ist, aber nie wieder missen möchte, ist das kabellose Laden. Ein Schnäppchen ist das Lumia 930 mit offiziellen 559 Euro nicht, dafür liefert das Smartphone aber eine satte Ausstattung und Leistung. Geht es rein ums Budget, ist das Lumia 535 für avisierte 119 Euro meiner Ansicht nach ein ganz heißer Tipp.

Christian Vilsbeck - Senior Editor

Als Apple-Haushalt kann für den Kollegen Vilsbeck nur ein Smartphone auf dem Wunschzettel stehen: Ein iPhone - auch wenn ihm das aktuelle Modell etwas zu groß ist.

Bei mir ist im Gegensatz zum Kollegen Jeschke das Ökosystem "relativ" homogen; das erleichtert viele Dinge. So kommt durch die jahrelange Nutzung von iPads, Macs, Apple TV und eben iPhones nur das aktuelle iPhone 6 als Wunschgerät in Frage. Ich kaufe Apps, Songs oder Filme einmal und habe den Content dann überall verfügbar. Würde ich bei null anfangen, dann wäre das iPhone 6 aber nur so zu 70 Prozent mein Favorit. Ganz einfach: mir ist es zu groß. Ein Smartphone muss für mich bequem in die Hosen- und Hemdtasche passen, ich brauch kein Riesendisplay, ich hab noch gute Augen. Und da trauere ich dem kompakten iPhone 5 nach…

Abgesehen von dem mir zu großen Formfaktor erfüllt das iPhone 6 bestens meine Ansprüche. Es ist leicht, schmeichelt den Händen und punktet durch hohe Qualität. Die Performance ist sehr gut, die Akkulaufzeit wie bei fast allen Smartphones mit eins, zwei Tagen aber einfach zu kurz. Wirklich überzeugend ist die Kamera des iPhone 6. Sie liefert sowohl im privaten als auch beruflichen Einsatz sehr gute Ergebnisse, selbst bei Innenaufnahmen; das erspart mir das Mitschleppen einer Kompaktkamera. Das jetzt NFC im iPhone 6 integriert ist, interessiert mich kaum. Apple Pay wird noch dauern, Anwendungsszenarien für NFC an sich tendieren auch noch immer gen null. Wichtiger ist mir ein sauber implementiertes Bluetooth für die Freisprecheinrichtung im Fahrzeug - hier funktionieren die iPhones im Gegensatz zu vielen Androiden bei mir stets tadellos. Und wenn auch nicht neu beim iPhone 6, aber beim Upgrade vom iPhone 5 überzeugte mich Touch ID auf Anhieb. Der Komfortgewinn beim Entsperren durch simples Fingerauflegen ist einfach super. Was ich mir von Apple aber wünschen würde, wäre ein iPhone 6 mini.

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Der Frachtbehälter

Bernhard Haluschak - Redakteur

Schick und wasserfest - das sind Anforderungen die Familienvater Haluschak an ein Smartphone stellt. Deshalb empfiehlt er das Sony Xperia Z3 Compact.
Foto: IDG Business Media GmbH

Mein Wunschkandidat zu Weihnachten soll handlich, alltagstauglich und mein Budget von zirka 400 bis maximal 450 Euro nicht sprengen. Technisch möchte ich dabei nur wenige Kompromisse eingehen. Meine Wahl fällt auf das schicke Sony Xperia Z3 Compact. Das Gerät besitzt ein 4,6-Zoll-große Display mit einer Auflösung von 1280 x 720 Bildpunkten. Der kleine mobile Bildschirm wirkt aber viel größer, als es die Abmessungen vermuten lassen. Und trotzdem lässt sich das Android-Smartphone bequem mit einer Hand bedienen. Diese Möglichkeit schätze ich sehr, da ich oft nur eine Hand frei habe, sei es im Berufsleben oder einfach als Familienvater.

In puncto Design hat mich das weiße Z3 Compact durch seine schlichte Eleganz und mit seiner Glasrückwand, die mich allerdings stark an das iPhone 4/s erinnert, überzeugt. Auch die Innereien des Gerätes geben nur wenige Gründe für laute Kritik. Ok - Es bietet zwar keine Fitnessfunktionen, aber die benötige ich nicht. Wichtiger sind für mich die gute Systemleistung sowie der 11,6 GByte großen Gerätespeicher, der sich per microSD-Karte um bis zu 128 Gigabyte erweitern lässt. Auch die ordentliche Akkulaufzeit sprechen aus meiner Sicht für das Android-Gerät. Ein Schmankerl ist natürlich auch die 20,7 Megapixelkamera. Sie erlaubt Aufnahmen in 4K-Videoqualität. Allerdings würde ich erst in den Genuss dieser hohen Videoqualität kommen, wenn ein 4K-Fernseher mein Eigen wäre.

Weshalb ich das Sony Xperia Z3 Compact auch noch zu meinem Favoriten erkoren habe, ist die Tatsache, dass es nach IP65/68 Staub- und Wassereinflüssen widersteht. Nachdem zwei Smartphones durch Wassereinwirkung qualvoll das Zeitliche segneten, will ich es jetzt unbedingt mit einem "tauchfähigen" Kandidaten versuchen.