Microsoft-Studie beweist:

Die Wolke ist gut fürs Klima

17.11.2010 von Thomas Pelkmann
Wer an einem warmen Sommertag gen Himmel und dort dicke Wolken erblickt, wird kaum erbaut sein: Es könnte Regen geben. Aus Sicht von Umwelt und Klima, haben Microsoft und Accenture in einer Studie herausgefunden, ist die Cloud allerdings begrüßenswert.
Foto: Pixelio

Unternehmen, die betriebliche Anwendungen in die Cloud verlegen, können ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß im Vergleich zur Nutzung dieser Anwendungen im Eigenbetrieb um mindestens 30 Prozent senken. Das ist das Ergebnis einer Studie von Microsoft und Accenture. "Die Studienergebnisse bestätigen, was viele große und kleine Unternehmen bereits wissen: Cloud Computing ist wirtschaftlicher, und IT-Ressourcen werden effizienter genutzt, wenn betriebliche Anwendungen wie diese in einer gemeinsamen Umgebung laufen", kommentiert James Harris, Managing Director of Cloud Services bei Accenture.

Im Vergleich zu kleinen IT-Infrastrukturen profitieren vor allem große Datenzentren von Skaleneffekten im operativen Betrieb. Verlegen kleine Unternehmen ihre IT-Anwendungen in die Cloud, sind so bei Energieverbrauch und CO2-Ausstoß sogar Nettoeinsparungen von mehr als 90 Prozent möglich.

Zu den Erkenntnissen kommt die Studie durch den Vergleich von drei weit verbreiteten Anwendungen für E-Mail, virtuelle Zusammenarbeit und Customer Relationship Management (CRM). Jede dieser Anwendung lässt sich wahlweise lokal installieren oder aus der Cloud beziehen. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Wahl der Cloud-Anwendung eine erhebliche Senkung des CO2-Ausstoßes ermöglicht.

Die Studie ermittelte die CO2-Bilanz von Server-, Netzwerk- und Speicherinfrastruktur für Einheiten von 100, 1.000 und 10.000 Nutzern und stellt fest: Je kleiner das Unternehmen, desto größer ist der Nutzen durch die Umstellung auf die Cloud. Wenn kleine Unternehmen mit 100 Nutzern ihre Dienste oder Lösungen in der Cloud verwenden, könnte bei Nutzung einer gemeinsamen Umgebung anstelle der eigenen lokalen Server die CO2-Bilanz durch Einsparungen von bis zu 90 Prozent effektiv verbessert werden.

Bei großen Unternehmen liegen die Einsparungen bei Energieverbrauch und CO2-Ausstoß durch die Nutzung von Cloud-Lösungen in der Regel bei mindestens 30 Prozent. In einer Fallstudie mit einem großen Konsumgüterunternehmen ergaben die Berechnungen des Teams, dass durch die Verschiebung von 50.000 E-Mail-Nutzern in Nordamerika und Europa in die Cloud 32 Prozent CO2 eingespart werden konnten.

Anbieter treiben stetige Reduktion des Energieverbrauchs

Die Faktoren für Energieeinsparungen durch Cloud Computing sind vielfältig: Indem Unternehmen ihre tatsächlich benötigte Serverkapazität in der Cloud dynamisch anpassen, reduzieren sie ihren Energieverbrauch. Zugleich werden Arbeitslasten einzelner Anwendungen in der Cloud effizienter verteilt.

Da große Cloud-Umgebungen Millionen von Nutzern in Tausenden von Unternehmen gleichzeitig in einer einzigen großen gemeinsamen Infrastruktur versorgen, kommen Skaleneffekte hier besonders zum Tragen. Außerdem senken Anbieter von Cloud-Lösungen durch Innovationen und stetige Verbesserungen in der Konzipierung und dem Aufbau und Betrieb von Datenzentren kontinuierlich ihren Energieverbrauch.