Neue Roadmap

Diese neue Funktionen erhält Firefox

22.02.2012 von Jochen Siegle
Die Firefox-Entwickler haben ihre Pläne für 2012 bekannt geben. Das wichtigste Ziel: Firefox soll den erfolgreichen Browser-Konkurrenten Google Chrome schlagen.
Das Firefox-Logo.
Foto: Mozilla Europe

Der Browser Chrome von Google nagt immer mehr an den Marktanteilen von Mozillas Firefox. In diesem Jahr wollen die Firefox-Entwickler zum Gegenangriff blasen und haben ihre neue Roadmap für Firefox im Jahr 2012 vorgestellt. Die Liste der geplanten neuen Firefox-Funktionen ist umfangreich. Allein in den ersten beiden Quartalen soll Firefox in über 20 Punkten verbessert werden.

So sollen User, die von Chrome auf Firefox wechseln, künftig alle Daten aus ihrem Google-Browser in den Mozilla-Browser importieren können. Auch Firefox Sync soll verbessert verbessert: Künftig können neben Passwörtern, Lesezeichen und dem Verlauf auch die Add-Ons über mehrere Computer hinweg synchronisiert werden. Eine Funktion, die Google Chrome bereits seit längerem bietet. Generell fällt auf: Firefox werden im Jahr 2012 viele Funktionen hinzugefügt, die andere Browser bereits seit einiger Zeit bieten.

Direkte PDF-Unterstützung in Firefox

Auch in einem weiteren Punkt ist Google Chrome dem Firefox bereits überlegen: Die Unterstützung für die Anzeige von PDF-Dokumenten erfolgt in Google Chrome direkt und ohne den Umweg über ein Plugin. Diesen Weg wollen die Firefox-Entwickler nun endlich auch bei Firefox gehen. Die User sollte es freuen, denn das PDF-Plugin von Firefox stürzt häufig ab. Die neue Funktion soll in Firefox im Laufe der zweiten Jahreshälfte eingebaut werden.

Firefox mit neuer Oberfläche "Australis"

Die neue Firefox-Oberfläche "Australis".

Im Laufe der zweiten Jahreshälfte werden die Firefox-Entwickler der Oberfläche des Browsers eine Generalüberholung spendieren. Das bisher genutzte Theme geht in Rente und wird durch das modernere Theme "Australis" abgelöst werden. Das neue Theme passt sich noch stärker an das genutzte Betriebssystem an.

Stille Updates für Firefox

Auch bei der Aktualisierung geht Firefox den Weg von Google Chrome: Statt den Anwender nur auf eine neue Version hinzuweisen, wird Firefox künftig die neue Browser-Version im Hintergrund herunterladen und installieren. Der Anwender kann dann beim nächsten neuen Start des Browsers die neue Version nutzen. Diesen Weg will auch Microsoft beim Internet Explorer 10 gehen, der sich derzeit in der Entwicklung befindet. Kürzlich wurde eine neue Vorabversion vom Internet Explorer 10 gesichtet, die im "Über"-Dialog eine neue Checkbox für die Installation solcher stillen Updates enthielt.

Firefox für Windows 8 noch 2012

Eine wichtige Rolle in den Plänen der Firefox-Entwickler spielt auch Windows 8, das Microsoft noch im Februar in einer offenen Vorabversion veröffentlichen wird. Die Entwickler von Firefox arbeiten derzeit bereits an einer Firefox-Version, bei die Oberfläche des Browsers für die neue Metro-Oberfläche von Windows 8 angepasst wird, wodurch Firefox sich leichter auf Geräten mit Touch-Display bedienen lässt. Außerdem wird die Darstellung des Browsers auf die Kacheloberfläche der Metro-UI angepasst. Bereits im Laufe des zweiten Quartals wird eine Metro-optimierte Vorabfassung von Firefox erscheinen. Im Laufe des Jahres wird dann dieser Firefox finalisiert und dürfte dann pünktlich mit Windows 8 erscheinen.

Firefox mit Online-Store für Web-Applikationen

Ebenfalls noch für 2012 wird die Integration eines Online-Stores für Web-Applikationen in Firefox erwartet. Google ist mit dem Chrome Web Store hier bereits einen Schritt weiter. Mozilla hatte bereits 2010 seine Pläne für einen derartigen App-Store publik gemacht. Es gibt Anzeichen dafür, dass dieser neue App-Store noch vor der zweiten Jahreshälfte starten wird.

Neue Sicherheitsfunktionen für Firefox

Auch das Thema Sicherheit bleibt im Hauptfokus der Firefox-Entwickler. So ist für 2012 die Integration einer Anti-Hijack-Funktion in Firefox geplant, die verhindern soll, dass Addons, Tools-Bars oder andere Software-Applikationen den vom Anwender gewünschten Suchmaschinen-Anbieter wechseln dürfen.

Sollte das von Firefox genutzte Nutzer-Profil beschädigt werden, so können Anwender das beschädigte Firefox-Profil künftig mit wenigen Mausklicks wiederherstellen und somit alle wichtigen Informationen retten, die im Profil abgelegt sind. Dazu zählen beispielsweise auch alle Lesezeichen, der Verlauf und Passwörter.

Im zweiten Quartal wird Mozilla in Firefox eine neue Funktion hinzufügen, die an Mozilla wichtige Daten sendet, sobald sich der Browser aufhängt. Bisher werden solche Telemetrie-Daten nur nach einen Absturz gesendet. Künftig soll der "Hang Detector and Reporter" bei Hängern helfen.

Benutzerkontenverwaltung in Firefox

In "Log in to Firefox" wird eine neue Firefox-Funktion beschrieben, die im Laufe der zweiten Jahreshälfte integriert werden soll. Dabei handelt es sich um eine Benutzerkonten-Verwaltung für Firefox. Damit können mehrere Anwender an einem Computer mit Firefox arbeiten und alle ihre Einstellungen, Add-Ons, Lesezeichen und Passwörter mit ihrem Benutzerkonto verknüpfen. Das Einloggen erfolgt über browserid.org , wodurch sich Anwender auch auf jedem beliebigen Rechner einloggen können und dennoch an ihre persönliche Einstellungen gelangen. Die neue Funktion wurde bereits komplett fertiggestellt und soll in Firefox 14 erstmalig enthalten sein, die in der zweiten Jahreshälfte erscheinen wird.

Weitere geplante Firefox-Funktionen für 2012

* Neue Medien-Steuer-Elemente für HTML5-Media-Inhalte
* Neu gestaltete Start-Seite beim Öffnen eines neuen Tabs
* Weicheres Scrollen auf allen Websites
* Neuer Panel-basierter Download-Manager
* Verbesserungen bei der Startgeschwindigkeit von Firefox
* Neuer Cycle- und Garbage-Collector (Verbesserung der Performance und Stabilität von Firefox)
* Firefox-Plugins (wie Flash) sollen sich künftig im Hintergrund aktualisieren
* Der neue Network-Installer soll die Firefox-Installation über Netzwerke vereinfachen
* Plug-In Click to Start erfordert vom Anwender einen weiteren Klick, bevor ein neues Plug-In aktiviert wird, wodurch ein besserer Schutz vor gefährlichen Plug-Ins gewährleistet werden soll. (PC-Welt)