M&A-Ratgeber für CIOs

Ein Drittel aller Fusionsprojekte scheitert

23.07.2010 von Andrea König
Die IT wird bei Mergern oft zu spät eingebunden. Deswegen scheitern viele Projekte bei Unternehmensfusionen oder landen außer von Zeit und Budget. Ein Lünendonk-Dossier nennt Lösungen.

Der M&A-Markt erholt sich wieder, berichten die Marktforscher der Lünendonk GmbH im Dossier "Mergers & Acquisitions / Post Merger Integration". Als Motive dafür nennen sie den Zugang zu bisher nicht erschlossenen Märkten, die Übernahme eines Konkurrenten, die Erhöhung der Marktanteile und den vertikalen oder horizontalen Ausbau des Kerngeschäfts. Auch die Hoffnung auf Synergieeffekte bildet einen Anreiz.

Ein eigener Abschnitt im Themendossier beleuchtet die Rolle der Informationstechnik bei Transformationsprozessen. Die Zusammenführung zweier Systeme ist "nicht nur eine grundsätzliche, sondern vor allem eine praktische Herausforderung", heißt es. Denn ab dem ersten Tag des neuen Unternehmens müsse alles aufeinander abgestimmt sein und einwandfrei funktionieren.

In einem ersten Schritt raten die Experten zu einer exakten Auflistung der Hard- und Softwarekomponenten und einer Analyse von Vertragslaufzeiten und Kosten. Anschließend gilt es, die Kompatibilität der Systeme der Unternehmen zu überprüfen und Verbesserungspotenziale auszumachen. Schließlich sollte abgeschätzt werden, wie hoch die Kosten für Integration und Investition sein werden.

Die Autoren des Dossiers bewerten die IT bei Übernahmen und Fusionen als Erfolgsfaktor. Erfolgsaussichten steigen, je früher die IT in M&A-Prozesse eingebunden wird und je ganzheitlicher der Ansatz ist.

Allerdings erfolgt die Einbindung nicht immer rechtzeitig. Das könnte ein Grund dafür sein, dass rund ein Drittel aller IT-Projekte im Rahmen von Zusammenschlüssen scheitert und nur ein geringer Teil innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens abgeschlossen wird.

Vier Etappen für einen erfolgreichen Merger der IT

Die Experten empfehlen vier Etappen, um bei Übernahmen eine erfolgreiche IT zu etablieren: Reflexion der Business-Anforderungen, IT-Health Check, Entwicklung einer IT-Strategie und die konsequente Umsetzung der sich daraus ergebenden Handlungsempfehlungen.

Grundsätzlich ist es bei M&A-Prozessen sehr ratsam, alle Betroffenen und Beteiligten einzubeziehen. Neben dem Käufer- und Verkäuferunternehmen können das beispielsweise auch noch andere Firmen sein, die Geld in die Unternehmen investiert haben. Eine weitere zentrale Rolle nimmt deshalb die Kommunikation ein. Medien, Kunden, Belegschaft - sie alle sollten über die Strategie und das Fortschreiten der Integration unterrichtet werden. Besonders bei schmerzhaften Personalveränderungen müssen die Mitarbeiter schnell und umfassend informiert werden.

Das Themendossier "Mergers & Acquisitions / Post Merger Integration" stammt von der Lünendonk GmbH aus Kaufbeuren. Es ist kostenlos auf der Homepage des Unternehmens zum Download erhältlich.