Italienischer Energiekonzern

Enel plant milliardenschwere Verkäufe

23.11.2022
Der italienische Energiekonzern Enel will seinen Schuldenberg durch milliardenschwere Beteiligungsverkäufe verringern.
Enel X-Ladestation in Ostia bei Rom: Enel muss Schulden abbauen.
Foto: Stefano Chiacchiarini '74 - shutterstock.com

In den kommenden Jahren will das größte Energie-Unternehmen des Landes im Portfolio aufräumen und sich regional schlanker aufstellen, wie der Versorger am Dienstag mitteilte. Geplant sind Verkäufe in Höhe von 21 Milliarden Euro. Per Ende September stand bei Enel eine Nettoverschuldung von fast 70 Milliarden Euro in den Büchern, nach knapp 52 Milliarden Ende 2021.

Enel will die Verkäufe schon im kommenden Jahr starten und sich dann als agileres Unternehmen auf sechs Kernländer - Italien, Spanien, USA, Chile, Kolumbien und Brasilien - konzentrieren. Im Gegenzug werde man sich aus anderen Märkten in Europa und Südamerika zurückziehen. Der Anteil der erneuerbaren Energien soll auf drei Viertel der gesamten Stromerzeugung steigen.

Integrierte Geschäftsmodelle

Die anfallenden Investitionen bezifferte der Konzern für die restlichen Jahre der Planungsperiode bis 2025 auf 37 Milliarden Euro. "In den nächsten drei Jahren werden wir uns auf integrierte Geschäftsmodelle, digitales Know-how und Geschäftsbereiche konzentrieren, die trotz des derzeit schwierigen Umfelds einen Mehrwert schaffen können", sagte Konzernchef Francesco Starace.

Damit stärke Enel die eigene Widerstandskraft. Angesichts steigender Gaspreise und den Eingriffen der Politik erwartet der Manager nach eigenen Angaben "mindestens noch ein paar Jahre mit Turbulenzen". Daher verfolge Enel nun einen "konservativeren Ansatz". Auf diesem Weg soll der Schuldenberg abschmelzen, den Enel im Zuge einer Übernahmewelle zum Ausbau der erneuerbaren Energien angehäuft hatte. (dpa/rs)