Microsoft-Umfrage zu IT-Investitionen

Entscheider virtualisieren weiter

27.07.2009 von Thomas Pelkmann
Die meisten IT-Entscheider werden ihre Investitionen in die IT-Infrastruktur auch in diesem Jahr erhöhen. Nur jeder Fünfte denkt an eine Reduktion der Kosten.
Krise, welche Krise? IT-Entscheider in Deutschland jedenfalls wollen trotzdem in ihre IT-Infrastruktur investieren.

Es ist eine gute Nachricht in Zeiten der allgemeinen Finanzkrise: IT-Entscheider in Deutschland werden noch in diesem Jahr ihre Technologieinvestitionen vor allem in den Bereichen Virtualisierung und Sicherheit erhöhen. Immerhin sehen zwei Drittel der Manager die gegenwärtige Wirtschaftskrise als gute Gelegenheit, um in mindestens eine Technologie verstärkt zu investieren.

Das ist das Ergebnis einer von Microsoft in Auftrag gegebenen und von Harris Interactive durchgeführten Umfrage unter 281 IT-Profis deutscher Unternehmen aller Größen. Der aktuellen Wirtschaftslage zum Trotz wollen 80 Prozent über den Weg zusätzlicher Ausgaben ihre Geschäftseffizienz steigern oder einen Wettbewerbsvorteil erreichen. Nur jeder fünfte befragte Entscheidungsträger setzt sich dagegen das Ziel, Kosten zu senken.

Investitionen wird es vor allem im Bereich Virtualisierung geben: 43 Prozent der deutschen IT-Experten möchte hier seine Ausgaben erhöhen, nur sieben Prozent senken. Auch bei den Plänen für das Hosting von Applikationen setzen die IT-Entscheider auf Virtualisierung. So schätzen 35 Prozent der Befragten diese Technologie bereits heute und 45 Prozent in zwei Jahren als sehr geschäftskritisch ein. Am zweithäufigsten nannten sie in diesem Zusammenhang gehostete IT mit rund 25 Prozent.

Mit Hilfe von Virtualisierung können Unternehmen nicht nur Installations- und Betriebskosten sparen sowie den Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren, sondern auch Geschäfts- und Arbeitsprozesse effektiver gestalten. So sehen bei den Investitionszielen derzeit 57 Prozent der Befragten ihre wichtigste Aufgabe in der Erhöhung der Geschäftseffizienz, 23 Prozent im Erreichen eines Wettbewerbsvorteils und 20 Prozent in der Kostenreduzierung.

"Unternehmen können ihren Geschäftserfolg auch während der aktuellen Wirtschaftslage nicht einfach durch Kosteneinsparungen sichern", kommentiert Robert Helgerth, Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland, die Umfrageergebnisse. "IT bietet innovative Lösungen, um die Krise leichter zu überstehen und sogar Wettbewerbsvorteile zu erzielen. So wird vor allem Virtualisierung zu einem strategischen Bestandteil der Geschäftstätigkeit."

Sicherheit bleibt wichtiges Investitionsthema

Neben der Virtualisierung der Unternehmens-IT bleibt für die IT-Entscheider auch das Thema Sicherheit eine zentrale Aufgabe. So werden 38 Prozent der Befragten mehr und ganze zwei Prozent weniger in Sicherheitstechnologien investieren.

Innovationen nehmen weiterhin einen wichtigen Anteil des IT-Budgets ein. In Deutschland setzen die IT-Profis 35 Prozent ihrer Gelder für neue Technologien ein und 65 Prozent für die Aufrechterhaltung der Systeme. In Großbritannien und Japan werden jeweils 41 Prozent des Budgets für Innovationen ausgegeben, in den USA dagegen gerade einmal 29 Prozent.

Auch Investitionen in Green IT sind für die befragten Manager ein Thema: Satte 84 Prozent berücksichtigen Umweltfaktoren bei der Planung von Rechenzentren. Allerdings sinkt dieser Anteil bei der Frage nach den entscheidenden Faktoren auf nur noch 44 Prozent.

Die derzeitige Krise hat in 29 Prozent der deutschen Unternehmen dazu geführt, dass die IT wieder verstärkt Kosten senken soll. Von den Betroffenen sind jedoch 63 Prozent zuversichtlich, dass innerhalb der nächsten drei Jahre auch bei ihnen wieder das Erreichen von Umsatzwachstum und Wettbewerbsvorteilen im Vordergrund steht.

An der internationalen Studie "Core Infrastructure Preferences Research" nahmen insgesamt 1.200 IT-Experten aus den USA, Großbritannien, Japan und Deutschland teil. Insgesamt 47 Prozent davon, also beinahe die Hälfte, trifft finale Entscheidungen für IT-Investitionen.