Mehr freie IT-Stellen

Entwickler gefragt, Supporter nicht

24.11.2010 von Werner Kurzlechner
ERP-Experten sind gefragt wie selten, IT-Supporter nicht. Zahlen des IT-Job Board zeigen auch: Feste Stellen gewinnen gegenüber Projektverträgen wieder Land.
Support nach unten, Entwicklung nach oben: Die Angebote für feste Jobs im Überblick.
Foto: IT Job Board

Es geht aufwärts - und das wirtschaftliche Hoch lässt auch das Stellenbarometer ausschlagen. Auch IT-Spezialisten profitieren davon in hohem Maße. Nicht unbedingt allerdings jene IT-Experten, die bereits eine Management-Stellung innehaben. Das zeigen die aktuellen Quartalszahlen des Stellenvermittlers IT Job Board.

4,7 Prozent mehr Stellenangebote als im zweiten Vierteljahr verzeichnete das IT Job Board im dritten Quartal. Bereits zum zweiten Mal in Folge registrierten die Vermittler damit einen deutlichen Zuwachs an Vakanzen - sowohl bei Festanstellungen als auch bei Projektarbeit.

Insgesamt gingen bei IT Job Board im dritten Quartal 12.000 Angebote ein. Das sind 530 mehr als im zweiten Quartal, in dem die Zahl der Gesuche noch sehr viel stärker um 2.200 angestiegen war. Einen besonderen Schub gab es im dritten Quartal bei Spezialisten für Enterprise Resource Planning (ERP). Für diese Gruppe stieg die Zahl der Vakanzen von 2.687 auf 3.318 - ein Plus von 23,4 Prozent.

Man darf sogar von einem regelrechten ERP-Boom sprechen, der das Hoch nahezu allein trägt und andere Entwicklungen kaschiert. Klammert man diese Sparte aus und betrachtet nur sieben andere Jobgruppen, gibt es sogar eine rückläufige Tendenz. Die Zahl der ausgeschriebenen festen Stellen sank von 6319 auf 6168, jene der Projektstellen gar von 2009 auf 1066.

Nun kann durchaus als positives Signal gewertet werden, dass die Zeitverträge so drastisch weniger wurden, während bei den Festanstellungen nur eine moderate Abschwächung spürbar ist. „Die Verschiebung der Ausschreibungen von Projekt-Arbeit zu Festanstellungen sehen wir als Anzeichen dafür, dass viele Unternehmen die Krise überwunden haben“, sagt entsprechend Josephine Boyd, Business Development Manager Deutschland/Schweiz bei IT Job Board.

Gute Perspektiven für Software- und Web-Entwickler

Während sich die Halbierung mit leichten Schwankungen auf alle Jobgruppen niederschlägt, sind bei den Festanstellungen doch merkliche Unterschiede zu verzeichnen. Die Nachfrage nach IT-Managern etwa ging zurück – jedoch nur um einen Hauch. Im dritten Quartal wurden mit 1229 letztlich 30 Stellen weniger ausgeschrieben als im Frühjahr.

Ebenfalls nahezu konstant blieb die Lage im Sommerquartal bei IT-Testern (1.046 Stellenauschreibungen) und Business-Analysten (385 Auschreibungen). Beste Konjunktur haben hingegen Software-Entwickler, für die sich der Nachfrage-Indikator von 261 auf 619 mehr als verdoppelt, sowie Web-Entwickler (von 138 auf 241).

Projekt-Manager und System-Ingenieure zählen mit 366 und 328 Ausschreibungen hingegen zu den Verlierern. Einen beträchtlichen Aderlass vermeldet IT Job Board auch bei den Jobs im Support. Von 2.364 sank die Zahl der Ausschreibungen im dritten Quartal auf 1.954 – ein Minus von 18 Prozent.

„Die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach IT-Supportern vorübergehend gesättigt ist, nachdem sie zu Beginn des Jahres stark gestiegen war“, so Boyd. „Jetzt scheinen Unternehmen wieder mehr in ihre Anwendungen zu investieren und suchen dafür Entwickler.