Ziel: Leitende Position

Erfahrung wichtiger Karriereturbo

02.09.2011 von Andrea König
Über das Vorankommen entscheiden berufliche Erfahrungen, nicht eine möglichst gute Ausbildung. Das ergab eine Umfrage des Personaldienstleisters Kelly Services.

Um die Karriere voranzutreiben, ist Erfahrung wichtiger als die Ausbildung. So denken zumindest 80 Prozent der 97.000 Personen, die der Personaldienstleister Kelly Services zu diesem Thema befragt hat. 18 Prozent halten die Ausbildung für den größeren Karriereturbo. Wer vorankommen möchte, darf sich nicht auf seiner Ausbildung ausruhen. 61 Prozent der Umfrageteilnehmer sind der Meinung, dass man neue Qualifikationen und Fähigkeiten erwerben muss, um beruflich weiterzukommen. Aus der Generation Y glauben 64 Prozent, dass sie für den beruflichen Erfolg weiterlernen müssen.

Für 80 Prozent der Befragten ist Erfahrung der Schlüssel fürs berufliche Vorankommen.
Foto: Kelly Services

Darüber hinaus wurde nach dem besten Indikator für Talent gefragt. 61 Prozent der Befragten machen Talent an den bisherigen beruflichen Erfahrungen fest, 23 Prozent halten ein Bewerbungsgespräch für den Talent-Indikator Nummer eins. Neun Prozent entscheiden bevorzugt mit Referenzen darüber, ob jemand talentiert ist oder nicht. Sieben Prozent halten die Ausbildung für den besten Indikator.

Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer glaubt nicht an den Job fürs Leben. 57 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie in den kommenden fünf Jahren den Job wechseln werden. Die Motivationen für die neue Aufgabe sind am häufigsten mehr Gehalt (27 Prozent), eine bessere Work-Life-Balance (24 Prozent) und neue persönliche Interessen (23 Prozent).

Die meisten Befragten sorgen sich nicht, dass sie ihre Stellung im Unternehmen durch eine längere Abwesenheit verlieren könnten. 74 Prozent sind der Meinung, dass sie nach einer Elternzeit oder Krankheit auf dem gleichen Level wie vor der Pause arbeiten könnten.

Klar, aufsteigen wollen die meisten.
Foto: MEV Verlag

Die Ziele sind bei einem Großteil der Umfrageteilnehmer hoch gesteckt. 72 Prozent von ihnen streben eine leitende Position an. Betrachtet man die Antwort geschlechterspezifisch, streben mehr Männer einen Chefposten an. 78 Prozent von ihnen wollen eine Führungsposition, bei den Frauen sind es 66 Prozent. Unterscheidet man nach dem Alter, sind die Umfrageteilnehmer der Generation Y am ambitioniertesten: Während der Durchschnitt bei 72 Prozent liegt, wollen unter den Jüngeren 80 Prozent auf eine Chefposition.

Mangelnde Ambitionen in Europa

Diejenigen 20 Prozent der Umfrageteilnehmer, die keine leitende Position anstreben, wurden nach dem warum gefragt. Jeweils ein Viertel verzichtet wegen des Drucks und der Work-Life-Balance auf den Wunsch, einmal Chef zu sein. 20 Prozent glauben, dass ihnen die dafür notwendigen Fähigkeiten und die Ausbildung fehlen. Weiteren 17 Prozent mangelt es an Ambitionen für den Schritt an die Spitze der Karriereleiter.

Bei dieser Frage fällt auf, dass die Umfrageteilnehmer aus Europa weit vom Durchschnitt abweichen. In Europa wollen nur 21 Prozent der Befragten dem Stress entgehen, insgesamt waren es 25 Prozent. Die Work-Life-Balance würden nur 19 Prozent der Befragten vermissen, insgesamt waren es 25 Prozent. Während im Länderdurchschnitt 20 Prozent der Umfrageteilnehmer an ihren Qualifikationen zweifeln, sind es in Europa 24 Prozent. Den größten Unterschied gibt es bei der Ambition: Die fehlt 27 Prozent der Befragten aus Europa, im Länderdurchschnitt waren es nur 17 Prozent.

Der Personaldienstleister Kelly Services hat für den Kelly Global Workforce Index 97.000 Personen in 30 Ländern befragt. Der Kelly Global Workforce Index wird jährlich erstellt.