Standardisierte Prozesse erhöhen Marktchancen

ERP und CRM setzen sich im US-Mittelstand durch

16.03.2007 von Andreas Schaffry
Bei mittelständischen Unternehmen in den USA etablieren sich zunehmend ERP-Anwendungen und Systeme für die Kundenbindung. Dabei setzen die meisten Firmen auf integrierte Suiten statt auf Best-of-Breed-Lösungen. Vor allem der kleinere Mittelstand hat aber noch Nachholbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der US-Marktforscher von AMI-Partners.

Mittelständische Unternehmen in den USA haben erkannt, dass sie im internationalen Wettbewerb ihre Position deutlich stärken können, wenn sie Geschäftsprozesse beschleunigen sowie automatisieren, um dadurch ihre Produktivität zu erhöhen. Vor allem größere mittelständische Firmen wollen deshalb innerhalb der nächsten zwölf Monate entweder ein ERP- oder ein CRM-System einführen.

Trend geht zu integrierten Suiten

Mehr als ein Drittel der US-Mittelständler nutzt eigenen Angaben zufolge bereits integrierte Software-Lösungen für die Unternehmenssteuerung sowie das Lieferketten-Management (ERP/SCM). Rund 40 Prozent der Befragten haben eine Lösung für das Kundenbindungs-Management im Einsatz. Jeweils etwa 25 Prozent der größeren Mittelständler planen zudem, innerhalb der nächsten zwölf Monate entweder in eine neue ERP-Software oder eine CRM-Lösung zu investieren.

Dabei machten die Marktforscher einen Trend hin zu integrierten Software-Suiten aus. So benutzen beispielsweise 75 Prozent der Befragten für die Finanzbuchhaltung ein Modul, das integraler Bestandteil einer größeren Lösung ist. Aufgeteilt nach Branchen wollen vor allem Fertiger, Großhändler und Dienstleister in neue ERP-Software investieren, während bei der Anschaffung von CRM-Software der Dienstleistungs-Sektor andere Branchen überflügelt.

Kleiner Mittelstand hinkt hinterher

Der von den Marktforschern bei größeren Mittelständlern ermittelte positive Trend, in neue ERP- oder CRM-Lösungen zu investieren, setzt sich bei den kleineren Unternehmen (zwischen ein und 99 Mitarbeitern) nicht fort. Diese verhalten sich in Bezug auf neue Technologien derzeit eher noch abwartend.

Zwar verwenden fast drei Viertel der Klein- und Kleinstunternehmen eine Buchhaltungs-Software, doch eine ERP-Software setzen durchschnittlich nur zwölf Prozent dieser Unternehmen ein. Gerade einmal elf Prozent wollen sich innerhalb des nächsten Jahres eine neue ERP-Software anschaffen. Etwas besser sieht es im Hinblick auf CRM-Software aus. Durchschnittlich 16 Prozent arbeiten mit einer Kundenbindungs-Software oder wollen innerhalb der nächsten zwölf Monate eine solche einführen.

SaaS setzt sich noch nicht durch

Auch das so genannte Software-as-a-Service-Modell (SaaS) spielt bei US-Mittelständlern im ERP- und CRM-Bereich noch keine herausragende Rolle. In anderen Bereichen wie Virenschutz, Web Conferencing oder Gehaltsabrechnung ist SaaS dagegen bereits eine akzeptierte Alternative zu Inhouse-Lösungen.

Im Rahmen des "2006-2007 U.S. Small and Medium Business Applications & Solutions Market Overview" befragten die Analysten Mittelständler aus den Bereichen Handel und Großhandel, Fertigung, Dienstleistung, die zwischen einem und 999 Mitarbeiter beschäftigen. Als Klein- und Kleinstunternehmen werden dabei Unternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitern definiert, Firmen zwischen 100 und 999 Mitarbeitern werden als größere Mittelständler geführt.