Web-Conferencing ist das beliebteste Kommunikations-Tool

Europäer lieben Teamarbeit

19.06.2006 von Tanja Wolff
77 Prozent der europäischen IT- und Branchen-Entscheider arbeiten gerne im Team. Doch häufig nutzen sie dafür keine neuen Technologien. Das ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan.

Die Umfrageteilnehmer aus Europa legen Wert auf Interaktionen in Echtzeit. Sie bevorzugen die direkte Konversation statt der Unterhaltung über E-Mail oder Voice Mail. Sie gehen während eines Meetings lieber ans Telefon, statt sich später eine Sprachnachricht anhören zu müssen. Nur 27 Prozent überprüfen ihre E-Mails während einer Besprechung.

In den USA wird dagegen vermehrt allein gearbeitet. Mitarbeiter bevorzugen E-Mails anstelle des telefonischen Kontaktes. Konferenz-Technologien wie Audio-, Video- und Web-Konferenzen werden häufig genutzt.

Berufstätige im asiatisch-pazifischen Raum bevorzugen den konstanten Kontakt während des Arbeitstages. Folglich schätzen sie den Telefonkontakt und bevorzugen Instant Messaging vor E-Mail.

Die Analyse hat einen Collaboration-Index erstellt, der den Grad der Kooperationsfähigkeit von Unternehmen messen soll. Entscheidend sind dabei zwei Hauptfaktoren:

A. Die Ausrichtung und die technische Infrastruktur einer Firma, darunter Collaboration-Technologien wie Audio-Conferencing, Web-Conferencing und Instant Messaging.

B. Die Möglichkeiten in Art und Umfang zur Zusammenarbeit für die Beschäftigten sowie die Kommunikationskultur und die Methoden zur Förderung von Teamwork.

Reisekosten sparen mit Collaboration-Technologien

Mit Hilfe von Collaboration-Technologien kann unter anderem viel Geld bei den Geschäftsreisen gespart werden, so die Untersuchung. Obwohl mehr als die Hälfte der Geschäftsleute meint, dass Reisen ein Teil der Geschäftskultur sind, sagen viele Geschäftsführer, dass in diesem Bereich ein großes Sparpotenzial besteht. 60 Prozent der Entscheider meinen, dass mit Konferenz- und Kommunikations-Technologien die Reisekosten reduziert werden können.

Von den in der Studie berücksichtigten Collaborations-Technologien wurden drei am häufigsten genutzt: Web-Conferencing, Audio-Conferencing und der Besprechungsplaner. Das am häufigsten vorhandene Kommunikations-Tool in den befragten Unternehmen ist Web-Conferencing.

Laut der Studie ist die Zusammenarbeit ein wesentlicher Faktor zur Verbesserung der Gesamt-Performance einer Firma. Der Wirkung von Collaboration wird gegenüber der Unternehmensstrategie doppelt und gegenüber Markteinflüssen fünfmal soviel Bedeutung zugemessen.

36 Prozent der Unternehmens-Performance beruht auf dem Collaboration-Index. Die Zusammenarbeit des Teams wirkt sich nicht nur auf die gesamte Performance, sondern auch auf die verschiedenen Treiber von unterschiedlichen Leistungen aus.

1. Finanzen

Ein Blick auf die Messung von Performance zeigt, dass Collaboration mehr Einnahmen bringen kann. Sie hat Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit (29 Prozent), Umsatzwachstum (26 Prozent) und die Verkaufszahlen (27 Prozent). Dabei sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass sich Collaboration auch sehr stark auf die strategische Orientierung auswirkt.

2. Kundenzufriedenheit

Ein gutes Team hat maßgeblichen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit. Die Studie hat ergeben, dass Collaboration zu 41 Prozent für die Zufriedenheit der Kunden verantwortlich ist.

3. Arbeitsproduktivität

Zu 36 Prozent wird die Arbeitsproduktivität von der Collaboration gefördert. Damit ist sie im Einklang mit den bekannten synergetischen Effekten. Eine ganzheitliche Methode wie der Collaboration-Index beleuchtet beide Seiten, den Gebrauch von Technologien und die Entwicklung des Absorbationsvermögen in den Firmen. So kann der Vorteil der Technologie optimal am Arbeitsplatz genutzt werden.

4. Produktqualität- und entwicklung

Innovationen und Produktentwicklung werden von den Turbulenzen und Strategien des Marktes beeinflusst. Doch noch stärker wirkt sich die Collaboration auf die Qualität (34 Prozent) und die Entwicklung (30 Prozent) der Produkte aus. In anderen Worten, eine gute Strategie und die Möglichkeiten des Marktes können sich auf die Qualität, Entwicklung und Innovationen auswirken. Doch erst wenn die Aktivitäten im Team bewerkstelligt werden, werden sie zum stärksten Katalysator des Unternehmens.

Im Auftrag von Verizon Business und Microsoft befragte Frost & Sullivan 946 IT- und Branchen-Entscheidungsträger in den USA, Europa sowie im asiatisch-pazifischen Raum. Die Studie ist unter dem Titel "Meetings around the World: The impact of Collaboration on Business Performance" erschienen.