Mehr als 70 Prozent der Firmen nutzen mobile Anwendungen

Europäer setzen auf Mobiltät

14.11.2006 von Tanja Wolff
Europäischen Firmen geben ein Drittel ihres Telekommunikations- und Vernetzungs-Budgets für mobile Lösungen aus. Davon werden 15 Prozent in mobile Daten und 18 Prozent in mobile Voice-Services investiert. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschers Forrester.

Heute nutzen mehr als 70 Prozent der befragten Unternehmen irgendeine Art von mobiler Anwendung. Für ein Drittel der Firmen gehört die Ausrichtung auf mobile und funkbasierte Strategien und Taktiken zu den diesjährigen Prioritäten. Der Grund: Mobilität bietet die Technologievoraussetzung für Geschäftspraktiken wie flexibles Arbeiten mit qualifizierbarem Nutzen.

Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer sagt, dass sie 2006 mehr Geld in die Mobilität gesteckt haben. Der Vergleich von unterschiedlich großen Firmen zeigt, dass Großunternehmen mehr Investitionen tätigen. 54 Prozent planen einen Anstieg der Ausgaben für mobile Voice-Systeme und 72 Prozent für mobile Daten.

Laut der Untersuchung sehen immer mehr Firmen die Mobilität als eine strategische Angelegenheit. Ein Drittel der Befragten sieht das Festlegen einer mobilen und schnurlosen Strategie als wichtig für 2006 an. Für weitere 16 Prozent hat es sogar vorrangige Priorität. Zurzeit steht lediglich bei 23 Prozent das Thema Mobilität nicht auf der Agenda.

"Es ist eine gute Nachricht, dass Unternehmen ihre strategische Planung auf Mobilität ausrichten und davon profitieren", sagt Jenny Lau, Analystin bei Forrester. Es bestehe jedoch das Risiko, dass Mobilität ein Strategiepunkt bleibt, der nicht verwirklicht wird.

Der Analyse zufolge müssen Firmen eine Strategie entwickeln und Pilot-Installationen mit ihren Mitabeitern planen. Sie sollten frühzeitig Richtlinien für den Einsatz der Mobilsysteme festlegen und Notfallpläne bereithalten. Darüber hinaus ist es ratsam, auf einem niedrigen Level zu beginnen. Firmen sollten zunächst erleben, wie die Mobilität der vorhandenen Infrastruktur einen Aufschwung verschaffen kann, anstatt von vornherein eine Überholung des Warenwirtschaftssystems (ERP) zu planen.

Höhere Sicherheit

Die Kehrseite der Medaille ist, dass sich durch Mobil-Projekte die Kosten und Sicherheitsansprüche der Firmen erhöhen. Der Studie zufolge gilt das besonders dann, wenn Unternehmen damit beginnen, ihre geschäftlichen Applikationen durch den Einsatz von Mobilität zu verbessern. Das ist beispielsweise bei Anwendungen für den Vertrieb und Außendienst der Fall.

Forrester rät den Firmen dazu, sich auf die Identifizierung ihres Bedarfs zu konzentrieren. Außerdem sollten sie bei der Realisierung des kompletten Nutzens Schritt für Schritt vorgehen.

Für die Studie "The State of European Enterprise Mobility in 2006" befragte Forrester insgesamt 1.059 Netzwerk- und Telekommunikations-Entscheider. Davon kamen 724 aus Nordamerika und 335 aus Europa.