Beispiele

Fehler und Pannen im Vorstellungsgespräch

10.03.2023 von Andrea König
Personaler berichten von unglaublichen Situationen. Kandidaten melden sich während des Gesprächs per Handy beim Arbeitgeber krank oder leeren den Süßigkeitenteller.
Bei Vorstellungsgesprächen geht so manches schief.
Foto: Dean Drobot - shutterstock.com

Bei all den Ratgebern und Tipps, die heutzutage zu Bewerbungsgesprächen erhältlich sind, sollten Kandidaten zumindest keine allzu groben Schnitzer passieren. Sollte man meinen. Eine Umfrage der Online-Stellenbörse Careerbuilder widerlegt diese Annahme. Die dafür befragten 2.600 Personalexperten berichten von unglaublichen Situationen in Bewerbungsgesprächen.

Beispiele gefällig?

Peinliche Fehltritte in Vorstellungsgesprächen

In einer Umfrage haben Personalexperten der Online-Stellenbörse Careerbuilder von unglaublichen Situationen in Bewerbungsgesprächen berichtet. Lesen Sie selbst!

Das Business-Outfit wurde mit Flip-Flops kombiniert.

Ein Bewerber fragte die Personalverantwortliche, ob man sich nicht im Nachgang auf einen Drink treffen könne.

Ein Bewerber für einen Arbeitsplatz in der Buchhaltung gab an, "mit Geld nicht gut umgehen zu können."

Ein Kandidat bediente sich nach dem Vorstellungsgespräch im Pausenraum der Angestellten am Essen.

Eine Bewerberin rezitierte Gedichte.

Eine Bewerberin für einen Job in der Kundenbetreuung gab an, dass "ich nicht gerne mit anderen arbeite".

Zu Beginn bat ein Bewerber, das Gespräch möglichst kurz zu halten, da er schließlich nicht viel Zeit habe.

Eine Kandidatin brach das Gespräch unweigerlich ab, als ihr Hund sich auf dem Parkplatz los gemacht hatte.

Ein Bewerber sah während des gesamten Interviews an die Decke.

Ein Bewerber kam gemeinsam mit seiner Mutter zum Vorstellungsgespräch. Er war 43 Jahre alt.

Als Beispiel für die Zusammenarbeit im Team nannte ein Bewerber das Computerspiel "Dungeons & Dragons".

Eine Bewerberin feilte sich während des Gesprächs die Fingernägel.

Ein Bewerber bestritt, dass er ein Handy dabei hat, obwohl alle Anwesenden das Klingeln hörten.

Ein Bewerber nahm den kompletten Inhalt des Süßigkeitentellers mit.

Ein Bewerber erzählte im Gespräch, dass er weder gern früh aufsteht noch gern liest.

Ein Bewerber legte seine Hand auf das Knie des Personalers.

Ein anderer Kandidat erzählt im Bewerbungsgespräch, in seinem Job würde er alles tun, um Aufgaben zu erledigen, auch Illegales.

Ein Bewerber umarmte den Geschäftsführer.

Ein Bewerber rief seine Frau an und fragte, was zum Abendessen geplant sei.

Eine Bewerberin bat darum, den Einstellungstermin zu verschieben, damit sie bei ihrem alten Arbeitgeber noch die Kundengeschenke zu Weihnachten erhalte.

Eine Bewerberin rief während des Gesprächs ihren Arbeitgeber an und täuschte eine Krankheit vor.

Ein Bewerber sagte, er wolle den Job nicht, wenn es viel zu tun gäbe.

Diese unglaublichen Erlebnisse der Personalexperten sind Einzelfälle. Doch es gibt andere Fehler, die Bewerbern immer wieder passieren. Ein besonders häufiger, so die Careerbuilder-Auswertung, ist offensichtliches Desinteresse des Bewerbers am Job. Insgesamt 62 Prozent der befragten Personaler sehen darin einen der schlimmsten Fehler im Bewerbungsgespräch. Um diesen Eindruck gar nicht erst entstehen zu lassen, sollte man voll und ganz bei der Sache sein und den Termin unbedingt für sinnvolle Fragen zum Job nutzen.

Häufiger Fehler: Handy, Kleidung und Körpersprache

Und 60 Prozent der Recruiter mögen es gar nicht, wenn bei Bewerbern das Handy klingelt oder brummt. Deshalb sollte man immer daran denken, vor einem Vorstellungsgespräch den Flugmodus einzuschalten. Ebenso viele Personaler stören sich an unangemessener Kleidung. Im Zweifel zieht man sich lieber zu förmlich als zu lässig an.

Endlich hat es mit einem Vorstellungsgespräch geklappt. Jetzt bloß keinen Fehler machen!
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Fast ebenso viele (58 Prozent) der Personaler bewerten es als einen groben Schnitzer, wenn Bewerber im Gespräch über frühere Arbeitgeber lästern. Man sollte sich immer darauf konzentrieren, welche Aufgaben man dort übernommen hat und weshalb einen die persönlichen Fähigkeiten zum perfekten Kandidaten machen.

Besonders viel haben Personaler an der Körpersprache von Bewerbern auszusetzen. Sie kritisieren fehlenden Blickkontakt (72 Prozent), vermissen ein Lächeln (42 Prozent) und bemängeln eine schlechte Haltung (38 Prozent) oder einen laschen Handschlag (28 Prozent).

Jeder dritte Personalexperte beschwert sich darüber, dass Kandidaten im Bewerbungsgespräch keine konkreten Beispiele nennen. Wer sich damit schwer tut, übt die Bewerbungssituation am besten im Vorfeld mit einem Freund.