Automobilindustrie und Maschinenbau sehen besonders schwarz

Finanzkrise stoppt IT-Investitionen

27.01.2009 von Riem Sarsam
Je nach Größe und Branche inestieren Unternehmen 2009 ganz unterschiedlich in ihre IT. Wer der Finanzkrise pessimistisch entgegensieht.
Fast ausgeglichen: Die Frage, ob die Finanzkrise negative Auswirkungen auf die IT-Ausgaben hat, beantworten etwa so viele mit Ja wie mit Nein.

Noch zeigt sich das Verhältnis relativ ausgeglichen: 41 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten, dass sich die Finanzkrise negativ auf ihre IT-Investitionen auswirkt. 45 Prozent teilen diese Meinung nicht. 14 Prozent sehen sich noch nicht in der Lage, die Entwicklung der IT-Ausgaben einzuschätzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Marktforschers Raad Research aus Münster.

Im Hinblick auf die allgemein düstere Stimmung fällt das Ergebnis nicht so trübe aus, wie erwartet, heißt es bei Raad Research. Wie CIO Online vor Kurzem berichtete, gehen die Analysten von Forrester aber davon aus, dass der IT-Markt in Deutschland massiv einbricht.

Unterschiede zeigen sich nicht nur bei der Unternehmensgröße. Die einzelnen Branchen haben ganz unterschiedliche Erwartungen.

So zeigt sich auch bei der Umfrage von Raad Research das Problem erst im Detail. Denn es gibt deutliche Unterschiede, unterteilt man die befragten Unternehmen nach Größe und Branchen.

Vor allem mittelständische Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern gaben an, dass sich die Krise negativ bemerkbar machen wird. 51 Prozent der IT-Verantwortlichen teilen diese pessimistische Einschätzung. Bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern denken nur 38 Prozent ähnlich.

Zumindest in der Wahrnehmung ist die Krise eine Mittelstandskrise. Insbesondere auch, weil im Mittelstand IT-Budgets von Investoren und Banken finanziert werden müssen. Auf der anderen Seite bleibt der Druck zur Innovation hoch. Das gilt für Modernität als auch Funktionalität der IT-Landschaften.

Automobilindustrie besonders betroffen von der Finanzkrise

Die Krise wirkt sich außerdem in den stark betroffenen Branchen aus. So erwarten vor allem IT-Verantwortliche der Automobilindustrie, dass sie weniger Geld für IT ausgeben. Fast neun von zehn teilen diese Meinung.

Maschinenbau pessimistisch

Auch der exportorientierte Maschinenbau mit seiner mittelständischen Prägung denkt zum Großteil eher pessimistisch. 58 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass ihre Ausgaben für IT zurückgehen. 23 Prozent denken nicht, dass es soweit kommt und 19 Prozent sind sich noch unsicher.

Handel uneins über IT-Investitionen

Der Handel zeigt sich eher uneins. Etwa die Hälfte der Firmen geht von negativen Auswirkungen aus. 39 Prozent sehen sich als nicht von der Krise betroffen. Für jeden zehnten IT-Leiter ist die Entwicklung noch nicht absehbar.

Dienstleister und Finanzbranche optimistischer

Der Dienstleistungsbereich inklusive der Finanzdienstleister gibt sich weniger pessimistisch gestimmt. Aber auch bei ihnen erwarten jeder vierte beziehungsweise jeder dritte Senkungen bei den IT-Ausgaben.

Insgesamt scheint sich auch in Bezug auf die IT-Investitionen zu bestätigen, dass 2009 ein schwieriges Jahr wird, so Raad Research. Trotzdem nimmt die Notwendigkeit, in IT zu investieren, nicht ab. Dabei gilt vor allem eins: Bei der Realisierung von Projekten sind Transparenz und Effizienz oberstes Gebot.

Raad Research befragte für eine Studie zum Thema Document Management in Deutschland rund 300 Unternehmen auch dazu, welche Auswirkungen die Finanzkrise auf ihre IT-Investitionen hat.

Nehmen Sie auch an unserer Umfrage über die Entwicklung der IT-Budgets teil.