Augen auf für modulare Strukturen

Firmen-Software nicht fit für die Zukunft

19.02.2008 von Alexander Galdy
Drei Viertel der deutschen IT-Entscheider achten nicht darauf, dass ihre Unternehmens-Software fit für die Zukunft ist. Nur jeder Vierte achtet beim Einkauf von IT auf modulare Software-Architekturen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF). Wer zu kurzfristig denkt, verschenkt demnach wertvolles Potenzial.
Auf modulare Software-Architekturen setzt weniger als jeder vierte IT-Entscheider.

Nur auf Basis einer modularen Bauweise lässt sich das volle Funktions-Spektrum der Programme flexibel erweitern und an neue Anforderungen anpassen. Und gerade die Funktionalität steht bei den verantwortlichen Managern durchaus hoch im Kurs. Auf kurze Sicht wählen immerhin 84 Prozent Software-Systeme mit klar definierter Funktionalität.

Hauptsache zuverlässig und wirtschaftlich

In Firmen des verarbeitenden Gewerbes und in der öffentlichen Verwaltung suchen neun von zehn IT-Entscheidern eine Spezial-Software mit stark fokussiertem Funktions-Spektrum. Wie der Report zeigt, achten CIOs daneben vor allem darauf, dass sich Unternehmens-Software zuverlässig und wirtschaftlich betreiben lässt.

Die Verantwortlichen versäumen es allerdings oft, diese Eigenschaften auch langfristig sicherzustellen. Denn die Wiederverwertbarkeit der eingesetzten Programme hat eine ebenso geringe Relevanz für sie wie die grundlegende Investitions-Sicherheit von Software-Anschaffungen. Auf diese Kriterien legt kaum ein Viertel aller Entscheider besonderen Wert.

Kein Wunder also, dass Modul-Software eher selten im Blickpunkt steht. Denn modulare Architekturen sind vor allem dazu entwickelt, Software flexibel aufzubauen und wieder verwertbar zu gestalten. Selbst wenn sich einzelne Funktionsanforderungen im Laufe der Zeit ändern, kann die bestehende Architektur behalten und muss nicht komplett ausgetauscht werden.

Die Investitions-Sicherheit von IT-Projekten erhöht sich auf diese Weise und die Funktionalität der Systeme ist so für eine längere Zeit gewährleistet. Denn die einzelnen Software-Bausteine sind selbständige programmtechnische Einheiten, die nur über ihre Schnittstellen Daten bereitstellen und importieren.

Einzelne Module einfach anpassen und neu verknüpfen

Einzelne Module lassen sich somit vergleichsweise einfach anpassen und neu verknüpfen, um sie in anderen Zusammenhängen einzusetzen. Sofern die Schnittstellen erhalten bleiben, lassen sich neue Bausteine integrieren, um zusätzliche Unternehmensprozesse über die IT abzuwickeln.

Vor allem beim Einsatz stark spezialisierter Firmen-Programme ist modulare Software eine Investition in die Zukunft. Außerdem können Entwickler-Teams die gewünschte Software auf Grundlage einer modularen Architektur arbeitsteilig schreiben und in der Regel schneller fertig stellen. Besonders bei größeren IT-Vorhaben lassen sich die einzelnen Projekte besser planen und effizienter umsetzen.

Die Studie "Software Made in Germany 2007" ist das Ergebnis einer Online-Marktforschung unter 210 Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche, die im Oktober 2007 im Auftrag der PPI AG mit dem IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.